Einen Sieg zum Saisonauftakt wünscht sich wohl jeder Handballer – und wenn dies dann auch noch auswärts vor ausverkauftem Haus geschieht, gibt es wenig schönere Momente. Genau dies gelang den Plankstädter Wölfen am vergangenen Samstag. In einem packenden Spiel bezwang das Rudel die TSV Amicitia Viernheim mit 31:30 (15:13) und erwies sich damit als Partycrasher für die Wiedereröffnungsfeierlichkeiten der Hausherren, welche nach fünf Jahren wieder den Spielbetrieb in der frisch sanierten Rudolf-Harbig-Halle aufnehmen konnten.
Den Wölfen war die Stärke der Viernheimer Truppe bewusst sind, dementsprechend forderte Plankstadts Chefcoach Niels Eichhorn „direkt von der ersten Minute an dagegenzuhalten“ und vor allem einen „kühlen Kopf zu bewahren“.
Doch genau dies gelang seinem Team in der Anfangsphase nicht. In der Abwehr bekam die Mannschaft um Kapitän Axel Schöffel kaum Zugriff und im Angriff leistete man sich zu viele Leichtsinnsfehler. So stand es nach zwölf Minuten 8:4 für die Hausherren – und die Halle tobte. Doch wer glaubte, die Wölfe würden sich aufgaben, wurde eines Besseren belehrt: Die Abwehr wurde zunehmend bissiger und auch im Angriff fand das Team vor allem in Person von Julian Maier und Alexander Leibnitz immer wieder Lösungen, um zum Torerfolg zu kommen. Auch der Schlussmann der Wölfe, Sebastian Kaiser, kam immer besser ins Spiel und konnte ein paar hochkarätige Chancen entschärfen. So erarbeitete sich das Team bis zur Halbzeit einen knappen Vorsprung (15:13 / 30.).
In Halbzeit zwei machten die Gäste genau dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Insbesondere der elffache Torschütze Julian Maier war von der Amicitia-Defensive nicht zu stoppen (19:16 / 38.Min). Doch nachdem sich erst Julian Kern und dann auch noch Maier Zeitstrafen einhandelten, konnte Viernheim in doppelter Überzahl durch Johannes Kadel zum 22:22 ausgleichen (41.). Was folgte, war eine Schlussphase, die an Spannung kaum zu überbieten war: Beide Mannschaften agierten mit offenem Visier und keiner konnte sich wirklich absetzen. So stand es eine Minute vor Schluss 29:29. Kern traf 30 Sekunden vor Schluss zum 30:29 für die Wölfe, die ein Remis damit quasi in der Tasche hatten. Nach einer Viernheimer Auszeit glich Steven Beck 8 Sekunden vor Schluss aus – doch die Wölfe warfen nochmal alles nach vorn: Durch einen schnellen Anwurf kam der Ball zu Axel Schöffel, der Sekunden vor Abpfiff frei auf das Tor der Viernheimer zulief. Der Kapitän der Wölfe konnte nur noch durch ein Foul gestoppt werden, was folgerichtig einen Strafwurf für Plankstadt nach sich zog. Marcel Treiber fasste sich ein Herz und warf den Ball links oben ins Eck, vorbei am Viernheimer Tormann. Jubel machte sich bei den zahlreichen mitgereisten Anhängern der Gäste breit, große Enttäuschung dagegen bei den Viernheimern.
Die Handball Wölfe setzen damit gleich zum Auftakt ein dickes Ausrufezeichen in der badischen Oberliga, wollen in zwei Wochen aber direkt nachlegen – dann vor heimischem Publikum gegen Rot/Malsch.
Es spielten: Lazaro Garcia, Kaiser; Maier (11), Leibnitz (7), Treiber (5), Geiss (2), Großhans (2), A. Schöffel (2), Eichhorn (1), Kern (1), Bastel, L. Verclas, R. Verclas, Villa Apps
Quelle: Nicholas Triebskorn