Der neue Co-Trainer des HC Neuenbürg, Vedran Đozić stellt sich vor

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HC Neuenbürg 2000
www.hcn-2000.de

Die treuesten der Neuenbürger Zuschauer haben es sicher schon bemerkt: Seit Saisonbeginn sitzt bei den Spielen der Oberliga-Mannschaft der Neuenbürger Handballer ein neues, aber nicht unbekanntes Gesicht. Vedran Đozić ist seit Sommer als Co-Trainer beim HCN mit von der Partie und unterstützt HCN-Chefcoach Erkan Öz bei der Trainingsarbeit. Mit seinem Bruder Jasmin spielte er Anfang der 2010er-Jahre selbst in der Badenliga-Mannschaft der Neuenbürger, Trainer war Vater Zlatko. Nach weiteren Stationen beim TV Neuthard und bei der SG Stutensee-Weingarten als Spieler ist er nun zurück auf dem Buchberg. Zum Einstand hat uns der neue Co-Trainer ein paar Fragen beantwortet.

Du bist ja kein Unbekannter auf dem Buchberg. Bereits bis 2013 hast du beim HC Neuenbürg 2000 in der Oberliga gespielt. Seit diesem Sommer bist du als Co-Trainer wieder zurück bei uns. Was hat sich seitdem in deinen Augen verändert?

Vedran Đozić: Geändert hat sich vor allem die Zusammensetzung der Mannschaft. Während meiner aktiven Zeit in Neuenbürg gab es einen Kern von sieben bis acht Spielern, danach nahm die Qualität stark ab. Das ist jetzt nicht mehr so. Für mich heißt das, dass im Hintergrund besser gearbeitet wird, dadurch ist der HCN 2000 in den vergangenen Jahren ein attraktiver Verein geworden. Generell, das Auftreten des HCN 2000 ist professioneller geworden. Die Gesamtstruktur des Vereins wurde auf ein neues Level gehoben.

Du warst lange Jahre bei der SG Stutensee-Weingarten und als BHV-Auswahltrainer für die Ausbildung junger Handballer zuständig. Bei uns bist du nun Co-Trainer der BWOL-Herrenmannschaft. Was sind für dich die größten Unterschiede zwischen der Arbeit mit Jugend- und Erwachsenenhandballern?

Vedran Đozić: Zuerst einmal begegnet man in der Kommunikation erwachsenen Spielern natürlich eher auf Augenhöhe als Jugendspielern. Im Training sind die Unterschiede aber nicht so groß. Auch im Herrenbereich wollen die Spieler vor neue Herausforderungen gestellt werden und weiter dazulernen, wollen auch mal andere Sachen im Training sehen. In beiden Bereichen geht es für den Trainer um die Vermittlung des Handballs zum Spieler. Der größte Unterschied ist meiner Meinung nach, dass die Spieler andere Erwartungen haben. Im Herrenbereich sind die Erwartungen an einen Trainer von den Spielern höher als im Jugendbereich, Jugendspieler lassen sich im Training auch mal — ich sag es mal so — „berieseln“.

Jeder Handballtrainer hat ja sicherlich eine Vorstellung, wie das Spiel seiner Mannschaft in Abwehr und Angriff aussehen sollte. Was sind bei dir die wichtigsten Elemente, die eine Handballmannschaft auf dem Feld zeigen sollte?

Vedran Đozić: Das ist schwer in einem Satz zusammenzufassen. Es sind mehrere Sachen, die da zusammenspielen. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Mentalität. Das erreicht man am besten durch einen gesunden Teamgeist. Meine Meinung ist, dass wenn man ein gutes Team und Mentalität hat, die anderen Sachen von alleine kommen. Dann laufen Training, Spiel und die anderen Dinge viel einfacher. Außerdem ist das Ziel, dass jeder Spieler auf dem Feld das Talent, dass sie zur Verfügung haben, auf dem Spielfeld abrufen können. Grundsätzlich spielen wir eigentlich schon so, wie mir das gefällt, schnell aus einer kompakten Abwehr heraus. Nur vorne müssen wir noch an ein paar wenigen Baustellen arbeiten.

Die Baustellen hängen sicher auch damit zusammen, dass die Vorbereitung aufgrund der geschlossenen Stadthalle sehr herausfordernd war, oder?

Vedran Đozić: Ja, auf jeden Fall hatten wir durch die Hallen- und auch die Coronasituation ein paar Probleme in der Vorbereitung. In den ersten Wochen lief es eigentlich richtig gut. Wenn man solche herausfordernden Phasen hat, lernt man auch die Charaktere besser kennen. Am Schluss wurde es dann schwieriger, gerade in den letzten zwei bis drei Wochen, als wir auch ernstzunehmende Testspiele hatten. Da hat man dann doch gesehen, dass die Hallen, in denen wir trainiert haben, kleiner waren. Wir sind froh, dass wir jetzt endlich wieder in der Stadthalle trainieren können.

Selbst warst du bei verschiedenen Vereinen Spieler in der Badenliga. Was ist jetzt für dich als Trainer die größte Herausforderung, an die du als Spieler noch gar nicht so gedacht hättest?

Vedran Đozić: Als Spieler hatte man immer seine eigene Meinung zu allen Aspekten. Man denkt zum Beispiel: „Warum machen wir das jetzt so und nicht anders?“ Als Trainer hört man sich dann aber die Wünsche aller Spieler an. Da kommen dann 15 verschiedene Meinungen zusammen, die teilweise nicht zusammenpassen, und man fragt sich, wie man das jetzt alles unter einen Hut bringen soll. Das hatte ich als Spieler noch nicht so auf dem Schirm.

Als langjähriger Jugendtrainer hast du dafür wahrscheinlich ein besonderes Auge: Wie betrachtest du die Entwicklung unserer jungen Spieler im BWOL-Kader?

Vedran Đozić: Die jungen Spieler bei uns in der Mannschaft entwickeln sich schrittweise weiter. Wir haben das große Glück, dass wir einen erfahrenen Kader mit sehr guten Spielern haben. Für unsere jungen Spieler hat das zwei Vorteile, zum einen können sie sich von den Erfahrenen etwas abschauen, zum anderen werden sie im Training stark gefordert. Wir können den Spielern damit eine Plattform bieten, auf der sie gefordert und gefördert werden können. Die Entwicklung bei den jungen Spielern sehr positiv, gerade auf den beiden Außenpositionen. Auf Linksaußen kam Tim Siedelmann aus der Verbandsliga zu uns und ist gut reingekommen, bei ihm muss nun das Ziel sein, sein Niveau konstant zu halten. Xaver Nitzke auf Rechtsaußen macht immer wieder große Sprünge. Auch unsere beiden Torhüter steigern sich immer weiter. Insgesamt sehe ich da sehr viel Potential, das muss aber nach und nach reifen. Man darf nicht alles auf einmal erzwingen wollen.

Was sind deine Ziele mit der Mannschaft in dieser Saison?

Vedran Đozić: Erst einmal ist es mein Ziel, die Mannschaft mit meiner Arbeit und meinem Wissen möglichst gut zu unterstützen, sodass wir unsere Mannschaftsziele erreichen können. Idealerweise wollen wir die Mannschaft so weit entwickeln, dass wir die große Breite und Qualität in unserem Kader konstant auf die Platte bringen, dass wir am liebsten keine erste Sieben haben, sondern es qualitätsmäßig keinen Unterschied macht, wer gerade auf dem Feld steht. Das natürlich gestützt von einer guten Spielphilosphie und Spielsystem. Wenn wir das schaffen, sind wir unberechenbar.

Quelle: Presse HC Neuenbürg