Handball-Badenliga: Hockenheim verliert in Hardheim unglücklich mit 28:29-Toren / Treffer von Keeper Lang

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HSV Hockenheim

Handball-Badenliga: Hockenheim verliert in Hardheim unglücklich mit 28:29-Toren /  Treffer von Keeper Lang

HSV bringt  sich selbst um einen Punktgewinn

„Unglücklicher kann man ein Spiel wohl nicht verlieren. Wir hätten mindestens ein Remis erreichen müssen“, Hockenheims zum Saisonende toll in Fahrt gekommener Rückraumspieler Simon Gans drückte gleich nach dem Schlusspfiff das aus, was die 550 Zuschauer in der prall gefüllten Walter-Hohmann-Halle wohl alle dachten. Die heimstarken Odenwälder hatten mit viel Dusel den 29:28 (15:16)-Sieg in der Handball-Badenliga errungen und festigten damit Platz fünf vor den Hockenheimern, die am  Samstag lange Zeit benötigten, um diese Niederlage zu verarbeiten.

„Letztendlich haben wir uns das 28:29 selbst zuzuschreiben, denn wir haben in der zweiten Hälfte gleich fünf Riesenchancen nicht genutzt und sind zeitweise von unserer Linie abgewichen“, so bewertete kurz und trocken HSV-Betreuer Hubert Renz das Spiel. Ähnlich sah es auch Hockenheims Trainer Daniel Müller: „Wir haben Personalprobleme weggesteckt und 40 Minuten lang das Spiel bestimmt. Was dann in meine Spieler gefahren ist, weiß ich auch nicht. „Wir haben die besten Möglichkeiten liegen gelassen, den Gegner damit aufgebaut und stehen jetzt mit leeren Händen da. Das ist doppelt bitter, denn nach solch einer langen Anreise wollten wir auch etwas Zählbares mit nach Hause nehmen…“

Der HSV war wohl mit seinem kompletten Aufgebot angereist, doch nach dem Warmmachen mussten Janis Wolf und Pascal Freiseis wegen muskulärer Probleme passen. Und dann erwischte es schon nach neun Minuten schon  Philippe Schinke, der bei einem Angriff das Knie eines Hardheimers  in der rechten Wade schmerzhaft spürte und nicht mehr mitspielen konnte. Doch es gab beim HSV auch einen Lichtblick: Nach fast zehnmonatiger Verletzungspause feierte Sergiu Dumitru ein Fünf-Minuten-Comeback, bei dem es zumindest zu zwei Assists zu Torerfolgen von Mark Zorn reichte.  Die Hardheimer hatten wieder ihr längere Zeit verletzt gewesenes As Robin  Steinbach dabei, der ihrem Spiel den Stempel aufdrückte und Bester beim Gastgeber war.

Auf Hockenheimer Seite Sind in erster Linie der prächtig in Fahrt kommende Simon Gans (7), der unermüdlich fightende Mirko Hess (6), der umsichtige Kreisläufer Mark Zorn (8) und Alexander Volz zu nennen, der bei seinen zwei Versuchen zwei Treffer erzielte. Und dann durfte sich auch Torwart Pascal Lang besonders freuen, als er mit einem platzierten Weitwurf das zwischenzeitliche 14:11 für den HSV erzielen konnte, als Hardheims Nummer 1, Christian Ernst, zu weit vor seinem Tor stand. Nicht ganz ins doch recht positive Bild passten in der 44. Minute die roten Karten gegen Felix Gubernatis (HSV) und Steffen Gärtner (TVH), die sich nach einer harten Attacke des Hockenheimers in die Haare gerieten und für minutenlange „Rudelbildung“  ihrer Mitspieler – allerdings ohne weitere Folgen –  sorgten.

Ganz selbstbewusst gingen die Hockenheimer im Hardheimer Hexenkessel ins Spiel. Simon Gans stellte schon nach zwei Minuten auf 2:0 für den HSV und in der Folge waren es die Gäste, die den Ton angaben. Immer wieder waren Gans, Hess und Zorn nicht zu bremsen, wurden von ihren Mitspielern allerdings auch gut in Szene gesetzt. Nach Langs 14:11 wurde es still in der Halle, der HSV ließ dann aber zwei Großchancen aus, so dass Hardheim bis auf 15:14 zur Pause heran kommen  konnte.

Im zweiten Durchgang begann nach Zorns Tor zum 21:20 die große Zeit vom Hardheimer Steinbach, der für seine sechs Treffer nur sieben Versuche benötigte. Und nach dem 21:21 spielten die Konzentration  bei den HSV-Spielern nicht mehr mit. Zorn, Hess, Gans, Kernaja, Schwögler, die zuvor traumhaft sicher getroffen hatten, ließen die besten Möglichkeiten liegen. Den HSV-Verantwortlichen standen die Haare zu Berge – die Odenwälder nutzten die HSV-Schwächen zur knappen Führung, die sie bis zum Ende verteidigten. Simon Gans war Sekunden vor dem Ende der ganz große Pechvogel, als er mit einem Distanzwurf am TVH-Keeper scheiterte.

HSV: Lang (1), Rojban; Jost (1), Wolf, Kernaja (2), Gans (7), F. Gubernatis, Hess (6), Volz (2), Anschütz, Dumitru, Zorn (8/2), Schinke, Schwögler (1).   teu