Niederlage der Junioren rückt in den Hintergrund

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Birkenau

Das sportliche Ergebnis war nach dem Abpfiff schnell vergessen. SASKIA PUHR und JUSTINE STINDL waren die Leittragenden einer brutalen Gangart einer sehr talentierten Mannschaft, die es eigentlich nicht nötig hat so zu spielen. Aber eine Mannschaft spielt und verhält sich auf dem Feld so, wie es ein Trainer vorlebt. Das Ergebnis war eine Kopfverletzung bei SASKIA PUHR und eine gebrochene Nase bei JUSTINE STINDL.

Die Junioren mussten auf ANNA WIDMAIER und REBECCA ENGELHARDT verzichten, die in der 3. Liga bei den großen Bären im Einsatz waren. Anders das Bild bei Birkenau, die mit der fast kompletten ersten Sechs der 4. Liga auf der Platte standen. Klar sprachen auch neutrale Zuschauer davon, dass es bei den Junioren doch auch immer wieder Spieler aus der 1. Mannschaft gibt, die mitspielen. Jedoch sind das keine Stammkräfte, HEINZMANN, EBEL, FACKEL, BRAND und FEINILER dürften auch bei den Junioren spielen, jedoch entspricht das nicht der Philosophie der Kurpfalz Bären.

Die erste Halbzeit gestaltete sich ausgeglichen und bis zum 7:6 für Birkenau in der 20. Minute konnte sich keines der Teams absetzten. Ab diesem Zeitpunkt waren es gerade LEONIE SCHOLL und MAYA ZEIDES, welche mit sehenswerten Rückraumtoren Birkenau 13:10 zur Halbzeit in Führung brachten. Auf Seiten der Bären überzeugten mit einer sehr guten Leistung JULE WOLF im Tor und INA BÜHL auf der Mitte. Der Hauptgrund des Rückstandes war aber eine grenzwertige Aggressivität der Heimmannschaft, die den Junioren gar nicht schmeckte.

In der Halbzeitpause wurde die Marschroute für die 2. Halbzeit besprochen und das Resultat war der Einsatz des 7. Feldspielers. Diese Variante war auch entscheidend für eine Aufholjagd, die mit einem 17:17 in der 40. Minute belohnt wurde. Das Momentum war nun klar auf Seiten der Juniorbären, die dabei waren, das Spiel zu kippen.

Jedoch begannen nun die unschönen Szenen des Spiels, welche sich durch die harte Gangart schon angedeutet hatten. Nach einem Einlaufen von JUSTINE STINDL gab es einen klaren Ellenbogenschlag in das Gesicht – fernab des Balles. Dieser hatte zur Folge, dass sie nicht mehr spielen konnte und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die Diagnose ergab eine gebrochene Nase und somit 6 Wochen Pause für Justine. Der Schock saß bei dem jungen Team um ADRIAN FULADDJUSCH tief und Birkenau nutzte dies aus, um sich mit 22:17 abzusetzen. Wieder gelang es den Juniorbären, den Abstand zu verkürzen und beim 22:19 war noch Hoffnung vorhanden, das Spiel zu gewinnen. Jedoch traf es nun SASKIA PUHR, die nach einem Rückraumwurf in der Luft derart gefoult wurde, dass sie mit dem Hinterkopf auf dem Boden landete und das Spielfeld verlassen musste. Auch sie konnte nicht weiterspielen. Erneuter Schock und nun auch Wut standen den Spielerinnen und den Offiziellen ins Gesicht geschrieben. Die Verunsicherung nutze das Heimteam, um sich mit 26:19 entscheidend abzusetzen.

Mit 28:23 beendete das Heimteam die lange Zeit hochklassige Partie, bis unschöne Szenen ein ausgeglicheneres Torverhältnis verhinderten. Nach dem Spiel beglückwünschten die Junioren die Birkenauer Spielerinnen und Offiziellen zum Sieg und zeigten sich trotz der Umstände als fairer Verlierer. Leider verweigerte der Trainer aus Birkenau den Offiziellen aus Ketsch den Handschlag nach dem Spiel. Hochachtung vor den Schiedsrichtern, die nach dem Spiel bestätigten, in der ein oder anderen Szene nicht immer richtig gelegen zu haben, was das Strafmaß anging.

„Die beste Leistung meiner Mannschaft gegen den bis dato stärksten Gegner. Nicht zu Unrecht stehen sie in der 4. Liga auf Platz 2 und wollen in die 3. Liga aufsteigen, von daher bin ich auch sehr zufrieden, wie meine Spieler mitgehalten haben. Gerne hätte ich nach dem 17:17 die letzten 20 Minuten als ‚normales‘ Spiel erlebt. Ohne die Szenen gegen Stindl und Puhr hätten wir vielleicht die Sensation geschafft. Traurig, dass eine solch tolle Mannschaft einen so unfairen Handball spielt. Der verweigerte Handschlag am Ende für mein Trainerteam und mich sagt alles“, so ein nicht unzufriedener Trainer Adrian Fuladdjusch.

Es spielten:
Im Tor: Jule Wolf (1.-60. Minute), Sarah Kral (1 7m) Im Feld: Saskia Puhr (3), Nina Hofstetter (4), Justine Stindl (3), Pia Büßecker, Lea Marmodee (4/2), Alicia Feuerstein (2), Rebecca Berg (2), Ina Bühl (5) Malin Handrick (n.e.), Lena Fellhauer (n.e.)


vom Junior-Pressebär
Foto Ilse Heigert-Becker