Frischer Wind: Sigurdssons Aufgebot für die Schweiz-Länderspiele

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Frischer Wind: Sigurdssons Aufgebot für die Schweiz-Länderspiele

Bundestrainer Dagur Sigurdsson hat an diesem Dienstag in Stuttgart zum ersten Mal das Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft nominiert. Im Kader für den Lehrgang und die Länderspiele gegen die Schweiz (20. September in Göppingen und 21. September in Ulm/Neu-Ulm – Tickets) stehen erfahrene Akteure wie Linksaußen Uwe Gensheimer und Torwart Silvio Heinevetter, aber auch junge Spieler wie Torwart Andreas Wolff und Kreisläufer Erik Schmidt. „Aus dieser Formation werden wir eine starke Mannschaft entwickeln”, sagt Sigurdsson.

Nach dem am Montag bekannt gewordenen Rücktritt von Linkshänder Holger Glandorf steht erstmals kein Weltmeister von 2007 mehr in einem Aufgebot der Nationalmannschaft. Für Sigurdsson ist das Teil seines Perspektivplans, aber kein Dogma. „Wir werden der Generation um junge Männer wie Fäth, Lemke und Pekeler mehr Verantwortung geben, aber ich werde nie Spieler aus meinen Überlegungen ausschließen”, erklärte der 41-Jährige Isländer.

Aus dem Team des U20-Europameisters rücken erneut Fabian Wiede und erstmals Paul Drux in die A-Nationalmannschaft. „Ich habe auch weitere Talente wie Simon Ernst, Tim Suton und Yves Kunkel im Blick, aber Fabian und Paul sind in ihrer Entwicklung mit ein bis anderthalb Jahren Erfahrung in der Bundesliga bereits einen Schritt weiter”, sagt Sigurdsson. Wiede erhält neben dem erfahrenen Melsunger Michael Müller eine weitere Chance im rechten Rückraum, Debütant Drux ist wie der Göppinger Tim Kneule als Mittelmann eingeplant. Ebenfalls für die Mitte eingeplant war Steffen Weinhold. Ob der Linkshänder des THW Kiel aktiv am Lehrgang teilnehmen kann, ist sehr fraglich: Weinhold erlitt am Sonntag im Bundesligaspiel beim HSV Hamburg eine offene Luxation des rechten Zeigefingers.

Der Lehrgang beginnt am Montagabend, 15. September. Sigurdsson wird allerdings sein Programm weit vor der Mannschaft starten, denn tagsüber tauscht sich der Bundestrainer bereits in Stuttgart mit den Trainerkollegen und Geschäftsführern der DKB Handball-Bundesliga und der 2. Liga aus. Sigurdsson: „Mit einigen Trainern habe ich bereits gesprochen, aber mir ist wichtig, dass wir alle miteinander diskutieren und gemeinsam Ideen entwickeln, wie wir die deutsche Nationalmannschaft wieder zum Erfolg führen können. Kommunikation ist dabei ein Schlüssel.”

Mit Lehrgang und Schweiz-Länderspielen nimmt der neue Bundestrainer seine unmittelbare Arbeit mit der Mannschaft auf. Die ersten Pflichtspiele sind bereits in Sichtweite: Am 29. Oktober beginnt in Gummersbach gegen Finnland die Qualifikation für die EURO 2016. Bereits am 3. November in Wien folgt das Spiel gegen Österreich. „Unser erster Job ist jetzt ein erfolgreicher Lehrgang, und dann möchten wir beide Spiele gegen die Schweiz gewinnen”, sagt Sigurdsson. „Mit allen anderen Aufgaben werden wir uns später beschäftigen.”

Beim ersten Lehrgang werden Jochen Beppler, Co-Trainer der U18-Nationalmannschaft, und Torwarttrainer Henning Fritz Sigurdsson assistieren. Für die zweite Maßnahme Ende Oktober ist der Einsatz von Axel Kromer, Co-Trainer der U20-Junioren, geplant. Sigurdsson: „Das ist ein guter Weg, die beiden kennenzulernen und unsere Ideen aus dem A-Team in die Nachwuchsmannschaften zu bringen.” Zu Sigurdssons Personal wird auch Teammanager Oliver Roggisch zählen.

Das Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft:

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Andreas Wolff (HSG Wetzlar)
Linksaußen: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Michael Allendorf (MT Melsungen)
Rückraum links: Steffen Fäth (HSG Wetzlar), Finn Lemke (TBV Lemgo)
Rückraum Mitte: Tim Kneule (Frisch Auf Göppingen), Steffen Weinhold (THW Kiel), Paul Drux (Füchse Berlin)
Rückraum rechts: Michael Müller (MT Melsungen), Fabian Wiede (Füchse Berlin)
Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Tobias Reichmann (KS Vive Kielce/Polen)
Kreis: Patrick Wiencek (THW Kiel), Hendrik Pekeler (TBV Lemgo), Felix Danner (MT Melsungen), Erik Schmidt (TSG Friesenheim)

Quelle: DHB