Löwen und ihre Anhänger genossen das Fan-Fest

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„Wir wollen die Großfamilie der Löwen nun auch richtig mit Leben füllen und ich glaube heute ist der Startschuss dazu gefallen. Es war eine tolle Veranstaltung und ich hoffe, es werden noch einige folgen.“ erklärte Oliver Roggisch kurz vor dem Ende des ersten Fanfestes um die Östringer Stadthalle. Er hob noch einmal hervor, dass nach dem Gewinn der beiden Meisterschaften nicht nur die Mannschaft, sondern die gesamte Löwenfamilie ja sogar die ganze Region stolz darauf sein kann, was bisher geleistet wurde.

Oli Roggisch mit den Turnados (Foto: cls)

Am Freitag eröffnete der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen zu Beginn des Festes selbst den ersten Beitrag. Zusammen mit seinen beiden schwedischen „Co-Trainern“ Mikael Appelgren und Neuzugang Jerry Tollbring führte Roggisch ein Training mit den Behindertensportlern der Turnados von der Turnerschaft Durlach und den Wieseln von der TSG Wiesloch durch. Obwohl in der Stadthalle Temperaturen herrschten, die den Schweiß in Strömen fließen ließen, waren die Sportler mit viel Begeisterung und Spaß bei der Sache. Nach vierzig Minuten zeigten die Damen und Herren sich sehr zufrieden. „Wir mussten uns sehr anstrengen, aber es hat Spaß gemacht,“ erklärte einer der jüngsten Tornados.

Vor rund 400 Zuschauern trafen zum ersten Mal die Profis außerhalb der Trainingshalle auf das Perspektivteam der Löwen. In einem Testspiel ließ Meistertrainer Nikolaj Jacobsen seine Jungs gegen die Nachwuchshandballer antreten, die ab dieser Runde in der Dritten Liga Süd als Rhein-Neckar Löwen II auflaufen werden. Jacobsen hatte bis auf Kapitän Andy Schmid, der an einer Knöchelblessur leidet und Rafael Baena, der aus privaten Gründen in Spanien weilt, seinen gesamten Kader an Bord. Gespannt waren die Löwenanhänger vor allem auf die vier Neuzugänge Kristian Bliznac, Momir Rnic, Jerry Tollbring und Bogdan Radivojevic gespannt. Nach einem furiosen Start des Meisters, der eine schnelle 6:1 Führung brachte, kamen die Junglöwen aber besser ins Spiel und nutzten vor allem Fehler der Profis zu einfachen

Max Haider setzte sich immer wieder am Kreis durch (Foto: cls)

Toren. Kein Wunder also, dass Cheftrainer Jacobsen an der Seitenlinie öfters einmal laut wurde. „Es kann nicht sein, dass wir 18 Tore in einer Halbzeit kassieren und sechs davon entstehen allein durch Abpraller, die wir eigentlich unter Kontrolle haben müssen“, monierte er beim Seitenwechsel das Abwehrverhalten seiner Mannschaft.

Nach dem Wiederanpfiff hatten es die Jungen, die meistens noch der A-Jugend angehören oder gerade in den Seniorenbereich hochgestuft wurden, wesentlich schwerer zu eigenen Toren zu kommen. Der Meister agierte in der Defensive konzentrierter und produzierte lange nicht mehr so viele Fehler wie in Hälfte eins. Mit 24:10 ging die zweite Hälfte ganz klar an Patrick Groetzki und seine Kameraden.

Trainer André Bechtold konnte bei seinem Team nicht aus dem Vollen schöpfen Es fehlten einige Akteure, die sich gerade im Urlaub befinden. Aber solange die Kraft reichte setzten sich die Junglöwen gegen die Profis kräftig zur Wehr und nutzten vor allem in der ersten Hälfte die sich bietenden Chancen.

 

Torschützen: Löwen I: Groetzki (7), Tollbring (7), Mensah (6), Radivojevic (6), Sigurdsson (6/2), Rnic (5), Guardiola (4), Petersson (4), Pekeler (3), Reinkind (2), Taleski (2)

Löwen II: Heider (6), Braun (4), S. Trost (4), M. Trost (3), Röller (3), Keller (3/1), Kessler (2/1), Zweigner (1), Meyer (1), Ganz (1/1)

 

Der Sportliche Leiter des Nachwuchsbereiches Rolf Bechtold: „Es war einer der guten Auftritte der jungen Mannschaft. Wir haben gute Ansätze gesehen, auch spielerisch. Max Haider hat sich heute stark verbessert gezeigt, Sebastian Trost hat sich sehr gut bewegt und Luca Braun kam gerade aus dem Urlaub zurück und bot eine sehenswerte Leistung. Aber wir haben auch gesehen, dass es die Jungs einfach schwer haben beim Deutschen Meister sofort den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten drei vier Jahren auch bei uns ein Jugendlicher schaffen wird, in den Bundesligakader zu kommen.“

Zur gleichen Thematik äußerte sich Oliver Roggisch beim gemütlichen Treffen nach der Begegnung: „Ich denke, dies wird auch bei den anderen Vereinen so sein. Selbst wenn man die Toptalente aus Deutschland hat, ist der Sprung aus der A-Jugend in den Seniorenbereich, speziell in die Bundesligaspitze unheimlich schwer. Wir gehen daher Kooperationen mit Friesenheim oder

Die Autogrammjäger kamen auf ihre Kosten (Foto: cls)

anderen Vereinen ein und parken dort unsere Talente. Wenn sie sich entsprechend entwickeln sind sie sicher auch wieder interessant für die Löwen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht nur für unsere erste Mannschaft ausbilden, sondern dass wir allgemein etwas für den deutschen Handball tun wollen. Wenn man sich bei uns in der Region umschaut findet man eine Vielzahl an Spielern, die in Kronau ausgebildet wurden.“

Nach der Partie trafen sich Fans und die Spieler auf der Wiese vor der Stadthalle. Bei sehr schönem Augustwetter mischten sich die Profis unter die Fans, gaben Autogramme und posierten für Fotos. Man spürte an der lockeren Atmosphäre, dass sowohl die Fans als auch die Löwen recht viel Spaß bei diesem Fest genießen durften.