30:30-Remis im Spitzenspiel der Landesliga Süd

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30:30-Remis im Spitzenspiel der Landesliga Süd – 1b-Mannschaft des HCN knöpft der TGS Pforzheim II einen Punkt ab

Bild 2000 - Jubel Sven Apelt
Sven Apelt bejubelt seinen Ausgleichstreffer in allerletzter Sekunde.

Das Spitzenspiel der Landesliga Süd hielt, was es versprach. Auch, wenn die Turngesellen zwischenzeitlich mit bis zu fünf Toren führten, war es spannend bis zum Schluss. Beide Mannschaften hatten im Vorhinein mit Verletzungssorgen zu kämpfen, auf Neuenbürger Seite fehlten mit Yannik Wowro und Calvin Herb zwei wichtige Spieler.

Nach 45 Sekunden eröffnete Aaron Eschwey mit dem 1:0 für den HC Neuenbürg. In der Anfangsphase lieferten sich die beiden Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, die beiden Abwehrreihen ließen noch viele Chancen zu. Doch nach etwa zehn Minuten stabilisierte sich die Pforzheimer Abwehr, die Neuenbürger Werfer bissen sich am Bollwerk die Zähne aus. Auf der Gegenseite ließ der HCN zu viele Chancen zu, so erzielte Lukas Salzseeler in der Konsequenz die 6:10-Führung für die TGS in der 15. Minute. Und wenn man die TGS einmal ins Zeitspiel zwang, führten Einzelaktionen, meist durch Linkshänder Sven Biselli, doch noch zum Erfolg. Der Vorsprung der TGS blieb so konstant bei vier bis fünf Toren. Beim Stand von 8:13 nahm Marco Langjahr eine Auszeit, nach der die Mannschaft im Angriff in der 7-gegen-6-Variante, also mit zusätzlichem Feldspieler und ohne Torwart, spielte. Anfangs führte das zum Erfolg, doch nachdem der TGS in zwei Angriffen in Folge ein Wurf aufs leere Tor ermöglicht wurde, verwarf man diese taktische Variante wieder. Der Neuenbürger Angriff kam nun trotzdem besser mit der Pforzheimer Abwehr zurecht, aber in der Abwehr machte sich weiter das Fehlen von Yannick Wowro und Calvin Herb bemerkbar. Beruhigend war allerdings die Quote von Julian Raih, der für Sicherheit vom Siebenmeter-Strich sorgte. Zehn Sekunden vor der Halbzeitpause konnte Johannes Müller zum 15:19 einnetzen, so ging es nur mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause.

Nach der Pause agierte der HCN im Angriff weiter engagiert und erfolgreich, aber der TGS-Angriff stand dem in nichts nach. Der Abstand blieb konstant bei drei bis vier Toren. In der darauffolgenden Abwehraktion musste Aaron Eschwey dann eine Zwei-Minuten-Strafe hinnehmen. Doch paradoxerweise diente diese Phase als Initialzündung für die kleine Aufholjagd. Johannes Müller und der an diesem Abend fehlerfreie ehemalige Turngeselle Oliver Koziol verkürzten auf 21:23, in der 43. Minute sorgte ein Rückraumkraumkracher von Johannes Müller für den 23:24-Anschlusstreffer. Ex-TGS-Akteur Sebastian Stotz sorgte dann zum Beginn der Schlussviertelstunde zum 26:26. Jetzt hatte sich die Abwehr endgültig gefunden, Oliver Koziol und Johannes Müller machten die Mitte dicht, und im Tor vereitelte Nick Burkhardt ein ums andere Mal die Chancen der TGS-Werfer. Die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten. Immer wieder übertrafen sich die Akteure auf beiden Seiten selbst. Auf Neuenbürger Seite waren es vor allem Johannes Müller und Tim Gerwig, die nicht nur selbst trafen, sondern auch ihren Kreisläufer Oliver Koziol in Szene setzten. Doch fünf Minuten vor Schluss mussten die Neuenbürger einen schweren Rückschlag hinnehmen, mit seiner dritten Zeitstrafe wurde Johannes Müller vom Feld verwiesen. In der 56. Minute konnte Jan Moritz Gruppe dann zum 29:30 für die TGS einnetzen. Die folgenden vier Minuten konnte keine Mannschaft mehr treffen, auf Neuenbürger Seite war das dem nun exzellent haltenden Nick Burkhardt zu verdanken. Den letzten Angriff konnte die TGS nicht mehr ausspielen, das Zeitspiel wurde 30 Sekunden vor Ende der Partie – wenn auch zweifelhaft – abgepfiffen. Neuenbürg hatte nun die Chance zum Ausgleich. Doch durch einen technischen Fehler ging der Ball fast verloren. Doch schlussendlich kam man trotzdem zum Abschluss, Kevin Schick parierte allerdings. Als kaum noch einer an ein Neuenbürger Tor dachte, krallte sich Sven Apelt den Abpraller und traf in allerletzter Sekunde zum 30:30-Ausgleich. Die Mannschaft belohnte sich damit für den aufopferungsvollen Kampf in der zweiten Hälfte, obwohl man fast die gesamte Spielzeit hinten lag. Es wurde aber auch deutlich, wie schwer die TGS überhaupt zu bezwingen ist. Mit dem HCN gelang es erst dem zweiten Team, den Turngesellen überhaupt einen Punkt zu entreißen.

HCN 2000: Kaufmann, Burkhardt, Alles – Koziol (6), Müller (6), Raih (6/4), Eschwey (4), Gerwig (4), Bogner (1), Apelt (1), Mayer (1), Stotz (1), Hahn, May