Ratzel darf über Tochter und Sieg jubeln

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SG Leutershausen
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Ratzel darf über Tochter und Sieg jubeln

(msc) Es war eine Woche zum Vergessen für die SG Leutershausen: Am vergangenen Wochenende ging das Topduell gegen die HSG Konstanz in buchstäblich letzter Sekunde verloren, die folgende Trainingswoche führte ebenfalls nicht gerade zu freudigen Gesichtern. „Wir haben schlecht trainiert“, konstatierte Marc Nagel. Vor der Partie gegen den SV 64 Zweibrücken, der nach einem guten Saisonauftakt auf Rang 13 gefallen ist, hatte nur einer wirklich Grund zur Freude: Thomas Ratzel. Der Kreisläufer wurde vor der Partie Vater, musste aber dennoch am Abend das Trikot überstreifen. Zusätzlich zur Geburt seiner Tochter durfte er dann auch über einen Sieg seiner Mannschaft und zwei Treffer jubeln. Nagel zollte der guten Moralleistung der Gegner nach dem Spiel indes seinen Respekt. „Zweibrücken gibt sich niemals auf“, erklärte er: „Ich hätte auch Sascha Pfattheicher heute gerne über 60 Minuten geschont, so wie ich es bei Valentin Spohn machen konnten, das ging aber nicht.“

Wie wichtig es der SGL war, sich für die bittere Pleite im Spitzenspiel zu rehabilitieren, machten sie vom Start weg deutlich. Bereits nach 88 Sekunden führten die Bergsträßer mit 2:0, ein Debakel für die Gäste aus Zweibrücken deutete sich da bereits an. In den ersten zehn Minuten konnten der SV zwar noch mithalten – das 4:3 durch Max Sema zeugt davon – doch dann waren die Rothemden wieder am Zug. Mit einem 4:0-Lauf verwandelten sie das knappe 5:4 in ein souveränes 9:4. Zweibrücken gab sich zwar größte Mühe, den Faden nicht komplett zu verlieren, doch der Titelverteidiger ließ nicht locker und brillierte nicht zuletzt in der Defensive. Es gab kaum ein Durchkommen gegen die großgewachsene 6:0-Abwehr, wenn doch einmal ein Gegner zum Wurf kam, fehlte meist die Kraft, den starken Keeper Alexander Hübe in Bedrängnis zu bringen oder gar zu überwinden. Florian Enders verwandelte zum Pausenpfiff einen Siebenmeter zum 13:8 – dieser Halbzeitstand war für seine Farben jedoch eher schmeichelhaft.

Stefan Bulacher musste seine Mannschaft in der Kabine wachrütteln, es sah im zweiten Spielabschnitt auch zunächst so aus, als ob ihm dies gelungen sei. Thomas und Benjamin Zellmer verkürzten auf 10:13, Leutershausen vergab die Chancen, den alten Abstand wieder her zu stellen. Doch die Schwächephase der Rot-Weißen hielt nicht an, binnen drei Minuten erhöhten die Hausherren wieder auf 17:11. Es blieb also bei einer abgeklärten Leistung der SGL – zumindest bis zur Schlussphase. Mit 25:17 gingen die Gastgeber in die letzten zwölf Minuten, nach vier Gegentoren ohne eigenen Erfolg nahm Nagel eine Auszeit und versuchte das letzte Aufbäumen der Gäste zu verhindern. Doch die Saarländer wollten sich nicht so leicht geschlagen geben. Thomas Zellmer verkürzte auf 22:25 – es wurde noch einmal spannend in der Heinrich-Beck-Halle. Doch die „Roten Teufel“ verteidigten die Führung und fuhren einen 30:25-Sieg ein. „Die SGL war individuell und taktisch besser als meine Mannschaft“, musste Bulacher nach Spielschluss unumwunden zugeben. Das es am Ende noch ein so hohes Ergebnis gab, hatte ihn überrascht: „bei der Fehlerquote wundert mich das selbst ein bisschen.“

SG Leutershausen: Hübe, Mangold; Wetzel 2, Wilde, Salger 2, Räpple 3/3, Pfattheicher 2, Geppert 5, Bauer 8, Pestinger 4, Conrad 1, Karpstein 1, Ratzel 2.

SV 64 Zweibrücken: Klöckner, Kovacin; Hammann, Burkholder 3, T.Zellmer 3, Enders 4/3, N.Wöschler 6, Waryas 1, B.Zellmer 4, A.Wöschler 3, Bayer, Sema 2