Als Tabellenführer zum Meisterschaftsfavoriten: A-Jugend der HSG Konstanz als Außenseiter nach Pforzheim

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A-Jugend Bundesliga HSG Konstanz - JH Flein - Horkheim 35:28.
A-Jugend Bundesliga HSG Konstanz - JH Flein - Horkheim 35:28.
A-Jugend Bundesliga HSG Konstanz – JH Flein – Horkheim 35:28.

Furios war der Saisonstart der Konstanzer A-Jugend beim 35:28-Sieg gegen Flein-Horkheim, sodass eine Woche lang die Tabellenführung in der Jugend-Bundesliga genossen werden konnte. Diese am zweiten Spieltag allerdings zu verteidigen wird noch einmal ungleich schwerer, denn die erste Auswärtsfahrt führt das Team um das Trainergespann Korb/Zilm gleich nach Pforzheim. Die gastgebende SG Pforzheim/Eutingen gilt als eine der besten Nachwuchsschmieden Deutschlands abseits der Nachwuchsleistungszentren einiger Erstligisten und wurde für sehr wertvolle Jugendarbeit ausgezeichnet.

Immer wieder gelingt es den Goldstädtern sogar, in die Phalanx der großen Nachwuchsmannschaften der Herren-Bundesligisten einzubrechen. Auch in der vergangen Spielzeit konnte sich die SG als Tabellenzweiter der Südstaffel für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Am vergangen Wochenende musste sich das Team aus der Schmuckstadt bei der ebenfalls hochgehandelten SG Ottenheim/Altenheim allerdings stark ersatzgeschwächt mit einem 26:26-Remis begnügen. Eindrucksvoll war jedoch die Moral, mit der trotz vieler Rückschläge in der Schlussviertelstunde ein Fünf-Tore-Rückstand aufgeholt wurde.

„In Altenheim standen sich die beiden Mannschaften gegenüber, die vor zwei Jahren mit der gleichen Altersgruppe Platz 1 und 2 der höchsten B-Jugend-Spielklasse belegt haben“, weiß HSG-Trainer Christian Korb. Obwohl sich die Teams seither etwas verändert haben, so spricht nicht nur dies für die enorme Qualität, die beim nächsten Gegner der HSG Konstanz vorhanden ist. Nach dem deutlichen Auftaktsieg ist die Stimmung bei der Konstanzer A-Jugend gerade prächtig. Bis auf Philipp Kunde werden alle die Reise an den Nordrand des Schwarzwaldes antreten und wollen unbekümmert und frei von jedem Druck für eine faustdicke Überraschung sorgen, die ein Punktgewinn bei einem der Meisterschaftsfavoriten bereits darstellen würde.

Ex-Bundesligaprofi Thomas Zilm ist dennoch selbstbewusst: „Ich gehe in jedes Spiel mit einem positiven Gefühl, wir haben jetzt oft genug gezeigt, was wir können. Wenn wir das erneut abrufen, haben wir gegen jeden Gegner zumindest die Chance, mitzuhalten. Jeder muss erst einmal beweisen, dass er 60 Minuten unser Tempo mitgehen kann.“ Nach der Videoanalyse mit seinem Kompagnon Christian Korb haben die beiden Trainer ihre Schlüsse aus dem eigenen – trotz guter Leistung noch optimierbaren – Auftritt im ersten Match gezogen und den starken Gegner ausführlich studiert.

Korb, der in gutem Kontakt und Dialog zum Trainerteam des nächsten Gegners steht, berichtet, dass Pforzheim sowohl offensive als auch defensive Abwehrformationen beherrscht und mit seiner guten Defensivarbeit in der Lage ist, Spiele zu kontrollieren. Dazu kommen durch ein gutes Kollektiv ein brandgefährliches Umschaltspiel und eine abgeklärte Spielweise im Positionsspiel, das vom torgefährlichen, zuletzt elfmal erfolgreichen Paul Lupus mit viel Übersicht gelenkt wird.

B-Lizenzinhaber Christian Korb sieht Pforzheim in der klaren Favoritenrolle, sagt aber auch entschlossen: „Wir gehen mit großem Ehrgeiz an diese Partie heran. Leicht wird es für Pforzheim dieses Jahr nicht gegen uns.“ Zwar werden seine jungen Talente nicht so viele Chancen wie gegen Flein-Horkheim bekommen, dennoch sieht er das Potenzial in seinem neuformierten Team, dem hochkarätigen Gegner 60 Minuten alles abverlangen zu können. Für ihn kommt das Kräftemessen mit einem der ganz großen des deutschen Jugendhandballs vielleicht noch etwas zu früh: „Die Saison ist noch nicht alt. Deshalb ist noch einiges mit unseren jungen Wilden zu erarbeiten.“ Am Sonntag bietet sich die Gelegenheit an den Aufgaben und der Herausforderung gegen ein Bundesliga-Topteam weiter zu wachsen und zu lernen.