Aufsteiger HG erneuter Derbysieger

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HG Oftersheim/Schwetzingen
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Aufsteiger HG erneuter Derbysieger

Oftersheim/Schwetzingen bezwingt Haßloch 28:22

Nach dem TV Hochdorf letzte Woche brachte Drittliga-Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzinger nun auch einer zweiten Pfälzer Handball-Mannschaft, der TSG Haßloch, eine Niederlage bei. Mit 28:22 (14:11) wurden die Gäste wieder über den Rhein zurück geschickt. Es ist ein Ergebnis, welches sich klar und deutlich liest, aber dennoch sich erst gegen Ende in dieser Deutlichkeit abzeichnete. HG-Trainer Martin Schnetz war anschließend im Zwiespalt der Gefühle: „Es war sehr schwer diese Phase nach der Pause zu ertragen, aber dann wieder toll mit dem Publikum im Rücken auf der Erfolgswelle zu schwimmen – Danke dafür.“

Denn zu beiden Halbzeiten begannen erst einmal die Haßlocher stark, versuchten Tempo zu machen. Genau dieses Tempo, so die Vorgabe von Schnetz, sollte der TSG aber genommen werden, was aber erst im Laufe der Zeit klappen sollte. Tempo war aber auch in Hinsicht auf die Schiedsrichter geboten, die sehr schnell bereit waren, den Arm zum „Zeitspiel“ zu heben.

Nach dem 3:4 hatten die Hausherren dann das Geschehen weitgehend im Griff. Daniel Hideg, Simon Förch und Marvin Seyfried legten auf 7:4 vor. Anschließend hätte der Liganeuling sein Konto noch weiter erhöhen können. Er schien seinen Gästen, die auf fast 30 Jahre Drittklassigkeit zurückblicken dürfen, haushoch überlegen, brachte aber zwei Konter nicht im Kasten unter. Gelegenheit genug für die TSG, sich zwischenzeitlich zu fangen., machten aber zu wenig aus Sicht ihres Übungsleiters Tobias Job.

Doch seine Leute kamen dann auch eindrucksvoll aus der Kabine zurück, beziehungsweise der Hausherr hatte den Rückweg aufs Spielfeld irgendwie verpeilt. „Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir komplett den Faden verloren, die Zweikämpfe nicht mehr angenommen und das Spiel eigentlich aus der Hand gegeben. Da sind wir auf der Bank doch ein wenig in Panik geraten“, gestand Schnetz ein, „denn da hat auf dem Spielfeld eigentlich gar nichts mehr gestimmt.“ Vor allem vorne habe es mächtig geklemmt, wurde zu viel weggeworfen. Aber das Grundvertrauen ins Team sei noch vorhanden gewesen, da es in diesem Zwischentief nicht Tor um Tor kassierte, Ruhe bewahrte. Denn Haßloch machte vielleicht erneut einen Tick zu wenig aus seinen Möglichkeiten, ging „nur“ auf 18:16 davon, bevor Schnetz zur Grünen Karte griff.

Und dann bekam die HG wieder Oberwasser. Das zuvor hektische Spiel hatte sich wieder beruhigt. Die Unparteiischen hatten sich zunächst den Zorn der Einheimischen zugezogen, später fühlten sich die Pfälzer benachteiligt. Für deren Coach ausschlaggebend: „Wir haben uns von einigen Pfiffen aus der Bahn werfen lassen und die letzten Minuten waren dann einfach nur eine Katastrophe, da wurde das Spiel entschieden. Die HG hat dabei den größeren Willen gezeigt und sich nicht durch irgendwelche missliebige Entscheidungen vom Weg abbringen lassen.“ Er habe in seiner Auszeit beim 21:19 (50.) versucht, „die Kopfsituation zu beruhigen. Die Blockade war aber nicht zu lösen. Aber bei unseren erfahrenen Leuten darf das einfach nicht passieren“. Das nächste Timeout folgte dementsprechend fast auf dem Fuß (23:19/54.). Denn das rückraumlastige Spiel von Oftersheim/Schwetzingen, das zwischendurch so seine Aussetzer hatte, war in Person von Hideg und Förch nun kaum mehr zu bremsen.

Job versuchte es mit dem siebten Feldspieler. Seine Leute kamen auch frei zum Wurf – kein Problem für HG-Torsteher Daniel Unser. Einen der abgeprallten Bälle beförderte dann Hideg auch mal in aller Seelenruhe ohne jegliche Hast von der eigenen Siebenmeterlinie ins Netz. Schnetz vermochte abschließend nur zu loben: „Ein hervorragender Schlussspurt. Wir haben jetzt schon öfter Rückstände gedreht, das gibt uns Selbstvertrauen.“ Naturgemäß kritischer sein Gegenüber Job: „Wir haben es nicht geschafft, Wille und Leidenschaft auf die Platte zu bringen.“ Und nicht nur mit seinen Feldspielern war Job unzufrieden: „Ich hätte mich auch selber ins Tor stellen können.“

HG: Gabel, Unser; Messerschmidt (1), Rudolf, Förch (11), Gartner (1), Sauer, Fritsch (1), Geisler (1), Mehl (1), Seyfried (1), Micke (1), Körner, Hideg (10/2).

TSG: Schlingmann, Eigenmann; Borodovskis (5/2), Masica (6), Schubert, Kern (6), Zech, Muhovec (1), Seelos, Zellmer (1), Kurka (1), Gregori (1), Job (1), Wilde.

Zuschauer: 700.

Schiedsrichter: Beck / Braun (Sandweier).

Siebenmeter: 2/2:2/2.

Zeitstrafen: 4:10 Minuten.

Spielfolge: 3:4 (8.), 7:4 (12.), 9:9 (20.), 13:10 (29.), 14:11 (HZ), 14:15 (34.), 16:18 (40.), 26:19 (57.), 28:20 (59.), 28:22 (Ende).