Badenliga Frauen: Brühl verpaßt Sprung auf Platz vier

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TV Brühl 1912

Badenliga Frauen: TV Brühl – HG Königshofen/Sachsenflur 27:33 (13:14)                                   

Die Brühler Handballerinnen bezogen gegen die HG Königshofen/Sachsenflur eine völlig überraschende und überflüssige 27:33 Heimniederlage. Dadurch verpaßten sie auch den angestrebten Sprung auf den 4. Tabellenplatz, den immer noch die SG Heidelsheim/Helmsheim trotz der hohen 24:37 Schlappe bei der TSG Ketsch 2 inne hat. Das erstaunliche an der Brühler Niederlage war die Tatsache, daß der überhaupt erste Erfolg der Tauberfranken in der Brühler Sporthalle am Ende absolut verdient war. Die Gäste zeigten sich taktisch und spielerisch weiter verbessert, generierten sich durch gutes Positionsspiel ständig Tormöglichkeiten und legten den unbedingten Willen zum Sieg an den Tag. Beim Blick auf die Spielerbänke war

Während bei der HG fast alles gut zusammenpaßte und funktionierte, liefen die Gastgeberinnen, abgesehen von den ersten 20 Minuten, der guten Form der letzten Wochen meilenweit hinterher. Das fing bei der löchrigen Deckung an und hörte bei ungewohnten Schwächen im Angriffsspiel auf. Die Brühler Defensive bekam weder Spielmacherin Judit Nemet, noch die Dauertorschützen Kathrin Bawidamann und Sabine Schweitzer in den Griff, die sich ihren Abwehrspielerinnen immer wieder klug entzogen. Auch das eigentliche Prunkstück des TVB, die Offensivabteilung, blieb weit unter den Erwartungen. Entweder wurden die Angriffe zu unstruktuiert vorgetragen, überhastet und unvorbereitet angeschlossen oder die Wurfqualität ließ viele Wünsche offen. Der Gästekeeperin Marion Wilm wurden die Bälle mehrmals einfach in die fangbereiten Arme serviert. So war es wenig verwunderlich, daß die Gastgeberinnen  Probleme hatten, das Spiel in die Hand zu bekommen. Beim Blick auf die Brühler Bank fiel natürlich aber auch auf, daß diese fast völlig leergefegt war. Ganze acht Feldspielerinnen zählte der Kader, kurzfristig mußten Sandra Lauerwald und Maike Renkert passen, davon waren Anja Hirsch und Lisa Naber auch noch angeschlagen. Allerdings sah das bei den Gästen nicht besser aus, sie hatten wenigstens noch eine zweite Torhüterin aufzubieten. Alles in allem keine guten Voraussetzungen für ein gutes Handballspiel.

Nach den ersten zehn Minuten (5:5) begann die beste, aber zu kurze, Zeit des TVB. Mit einem 4:0 Lauf machten die Brühlerinnen aus dem zwischenzeitlichen 7:7 eine vier Tore Führung (11:7). Da schien alles noch seinen gewünschten Gang zu gehen, aber das war eben ein Trugschluß. Es wurden reihenweise Bälle vertändelt oder gingen durch Fehlpässe verloren, die Gäste bedankten sich mit leichten Treffern. Zur Pause lagen sie mit 14:13 in Front.

Die Brühler Zuschauer sind es gewohnt, daß ihre Mädels in der zweiten Hälfte einen Gang hochschalten. Das blieb an diesem Tag gänzlich aus. Dem TVB, bei dem lediglich Spielmacherin Kerstin Siebenlist und Kreisläuferin Anja Gross Normalform erreichten, gelang weiter recht wenig. Brühler Tore wurden postwendend mit Gegentreffern beantwortet. Drei Überzahlspiele und eine Auszeit gereichten nicht zum Vorteil, ebenso die zeitweise doppelte Manndeckung gegen Nemet und Bawidamann. Als dann die Zeit so allmählich davonzulaufen begann, half eine offensive Deckung nicht, die Gäste hatten immer die richtigen Antworten. In der fairen Partie, keine einzige Strafzeit gegen Brühl, lag die selbstbewußt auftretende HG auch in der zweiten Hälfte immer vorne (17:14, 24:20 und 28:23). Brühl probierte alles, es half nichts. Nach 60 wenig erbaulichen Minuten hatten die Gäste mit 33:27 die Nase vorn.

Trainer Fred Klaszus war nach der Partie natürlich enttäuscht: „Trotz unserer Personalmisere hatte ich mir viel mehr erwartet. Wir haben zu viele Fehler produziert und zu viele Chancen liegengelassen. Königshofen hatte den unbedingten Siegeswillen, den wir heute nicht hatten.“

TV Brühl: Zimmermann; Li. Bühn (1), Gross (4), Siebenlist (11/3), Naber (2), Le. Bühn, Pristl (2), Hirsch (1), Edelmann (6).                                                                                                                                                                             ako