Badenliga Frauen: TSG Wiesloch – TV Brühl 27:22 (14:13)

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TV Brühl 1912

Verkehrte Welt in Wiesloch                                                                                                  

Bereits eine Woche nach dem überzeugenden Auswärtssieg in Mühlburg beendeten die Brühler Handballerinnen ihre Aufwärtsentwicklung mit einer ernüchternden 22:27 Niederlage in Wiesloch. Ernüchternd aus Gästesicht war an sich zwar schon das Ergebnis, noch viel ernüchternder allerdings die Leistung eines Großteils der Mannschaft. Natürlich spielten auch die Begleitumstände der TSG gewollt oder ungewollt mit in die Karten. Trainer Fred Klaszus eh schon stramme Personaldecke verdünnte sich im Laufe der Vorbereitung auf diese Partie durch das Fehlen von Anja Groß und Maike Renkert derart weiter, daß selbst eine Spielverlegung ins Auge gefaßt wurde. Aber Wiesloch reagierte mit einem Achselzucken und stimmte einer Neuansetzung nicht zu. Muß es auch nicht, aber ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, daß genau diese Partie im September 2014 auf Antrag der TSG schon einmal verlegt wurde, der TVB stimmte damals zu.

Beim Anpfiff der beiden Unparteiischen, bei denen vom Wort Gespann im Laufe des Spiels wegen äußerst unterschiedlicher Regelauslegung nicht viel übrig blieb, war das der berühmte Schnee von gestern. Die TSG erzielte die ersten drei Tore, während Brühl mit Fehlwürfen begann. In der ersten Halbzeit war das Spiel des TVB noch einigermaßen struktuiert. Bei den Abwehr- und Angriffsformationen gab es noch Luft nach oben, aber aus Brühler Zuschauersicht war da noch nichts verloren. Der Aktivposten in den ersten 30 Minuten hieß Hannah Edelmann, die mit ihren sechs Treffern allerdings schon früh ihr Pulver verschossen hatte. Aus dem ansonsten zielgerichtet agierenden Rückraum kamen kaum Impulse, Tore waren Mangelware. So hatte die Wieslocher Führung fast durchgängig Bestand (4:2, 7:4 und 10:8). Die Gastgeberinnen, bei denen Johanna Sauter mit 15 Treffern überragte, spielten konstant das, wozu sie in der Lage waren, das reichte. Brühl gelang nur ein einziges Mal der Ausgleich (10:10), da schien noch alles mehr als möglich. Das war auch die beste Phase des TVB, es wurde kombiniert und laufintensiv gearbeitet. Ansonsten viele technische Fehler, Ballverluste und Fehlversuche nach Würfen, die nicht genommen werden mußten. Davon profitierte Wiesloch, das zur Pause mit 14:13 vorne lag.

Schon die erste Aktion nach Wiederanpfiff veranschaulichte, daß an diesem Tag kaum mehr etwas funktionieren würde. Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, statt Ausgleich, das 13:15. Es kam aber noch schlimmer, denn innerhalb weniger Minuten zog die TSG auf 19:13 davon. Erst nach dem 17:20 hätte es für die Gäste etwas besser laufen können, eine Zeitstrafe der TSG blieb ungenutzt. Brühl verkürzte danach auf zwei Tore (19:21), aber in den verbleibenden zwölf Minuten gelang dem TVB sage und schreibe nur noch ein einziges Tor. Der Sieg wäre durchaus möglich gewesen, aber -zigmal wurden Chancen leichtfertig vertändelt oder vergeben. Bei den Gästen erreichten nur Sandra Lauerwald und Maike Röschel Normalform, insgesamt zu wenig. So war es wenig verwunderlich, daß die TSG am Ende beim 27:22 zu zwei Punkten kam.

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Schneider, Siebenlist (6/1), Naber (4), Le. Bühn, Pristl (1), Röschel (2), Hirsch (3), Edelmann (6/1).