Badenliga Frauen: TSG Wiesloch – TV Brühl 33:35 (18:15) 

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TV Brühl 1912

Brühl verhindert Fehlstart                                                                                                                                                                    Mit einem hart erkämpften 35:33 Erfolg bei der TSG Wiesloch verhinderte der TV Brühl nach der Eröffnungsniederlage gegen Ketsch einen Fehlstart in die Badenligasaison. Dabei standen Trainer Fred Klaszus schon vor Beginn die Sorgenfalten auf der Stirn, da ihn noch am Spieltag mit der krankheitsbedingt ausfallenden Anja Kemptner eine weitere Hiobsbotschaft erreichte: „mir gehen allmählich die Spielerinnen aus, deshalb ist das heute unser letztes Aufgebot. Kerstin Siebenlist ist die einzige Rückraumspielerin, die noch übrig ist.“ Lediglich neun einsatzfähige Feldspielerinnen standen auf dem Spielberichtsbogen, darunter mit Viola Rettig eine Akteurin, die sich in den Dienst der Mannschaft stellte, obwohl sie seit über einem Jahr ohne jegliche Spielpraxis ist. Entsprechend dieser unrühmlichen Vorzeichen war der TVB zu großflächigen Umstellungen in Deckung und Angriff gezwungen.

So war es kein Wunder, daß die Gastgeberinnen sofort die Gunst der Stunde nutzten und nach nicht einmal zwei Minuten bereits mit 2:0 führten. Die etwas unsicher agierenden Gäste erzielten zwar mit dem 3:2 die letzte Führung für die nächste halbe Stunde, aber Wiesloch fand bei seinen breit angelegten Angriffen immer wieder große Deckungslücken bei der Brühler 5:1 Abwehr vor. Die TSG kam sowohl durch Pia Hilgenhaus zu Rückraumtreffern, als auch durch Einzelaktionen vor allem durch Carolin Klevenz zu einfachen Toren. Daß es auch anders geht, zeigten die Gäste nur selten. Immer wenn eng genug gedeckt wurde, bekam Wiesloch Probleme und wurde mehrmals ins Zeitspiel gezwungen. Auf der anderen Seite zeigte der TVB dann seine Gefährlichkeit, wenn im Angriff gewohnt schnell gespielt wurde. Dann fielen die Tore fast zwangsläufig oder freigespielte Brühlerinnen wurden regelwidrig am Wurf gehindert. Insgesamt resultierten daraus zehn Strafwürfe, die allesamt Kerstin Siebenlist verwandelte. Allerdings zeigten auch die Gastgeberinnen, den Biß, den es braucht, um erfolgreich zu sein. Begünstigt durch Brühler Abwehrprobleme, erzielte die TSG jede Menge Tore und lag in der ersten Halbzeit fast 25 Minuten lang in Führung, kurz vor der Pause sogar mit vier Toren (18:14). Erst mit der Schlußsekunde verkürze Brühl wenigstens noch auf 15:18.

Direkt nach dem Seitenwechsel erhielt Wiesloch eine von insgesamt neun Zeitstrafen, jetzt war Brühl am Zug und glich nicht nur aus, sondern ging sogar mit 19:18 in Front. Da sich die Gastgeberinnen aber noch längst nicht geschlagen gaben, glich die restliche Spielzeit einem offenen Schlagabtausch. Nach einer Viertelstunde neigte sich die Waagschale dann entscheidend auf die Brühler Seite. Obwohl zahlenmäßig dezimiert, war der TVB konditionell voll auf der Höhe. Die Gäste, die sich kämpferisch präsentierten, setzten sich in den vielen 1:1 Situationen immer besser in Szene und setzten sich entscheidend ab. Innerhalb von Minutenfrist erlangen sie nach dem 24:24 eine vier Tore Führung (30:26). Diesen Vorsprung gaben sie nicht mehr aus den Händen, obwohl auch noch Kreisläuferin Anja Gross verletzt ausschied. Nach dem 35:31 ließen sie in der Schlußminute nur noch zwei Wieslocher Treffer zum 35:33 zu.

Fred Klaszus nach dem Spiel: “spielerisch waren heute auf Grund der Personalsituation keine absoluten Glanzleistungen zu erwarten. Hauptsache gewonnen und einen Fehlstart mit 0:4 Punkten vermieden, das war wichtig. Nächste Woche sind wir spielfrei, das tut uns gut und bis zum nächsten Spiel sieht es personell wieder viel besser aus.“

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (2), Rettig, Gross (2), Siebenlist (15/10), Henn (2), Le. Bühn, Pristl (2), Renkert (7), Edelmann (5).                                                                                                                              ako