TV Brühl zeigt sich gut erholt
Im Heimspiel gegen die SG Heddesheim holten die Brühler Handballerinnen im Kampf um die vorderen Plätze mit dem völlig verdienten 26:21 Sieg zwei weitere wichtige Punkte. Damit bleiben sie mit nur zwei Minuszählern auf Tuchfühlung mit den führenden Teams aus Kronau/Östringen, Heidelsheim/Helmsheim und Viernheim und halten sich gleichzeitig weitere Konkurrentinnen zunächst vom Laib. Eine davon war die immer unbequem zu spielende SG aus Heddesheim. Sie kamen nach dem überraschenden Sieg gegen Ketsch mit jeder Menge Selbstvertrauen nach Brühl. Dort wartete mit dem TV Brühl allerdings eine Mannschaft, die von der ersten Minute an gewillt war, die Scharte vom verlorenen Viernheimspiel auszuwetzen.
Dazu hatte Trainer Fred Klaszus seine Abwehrstrategie geändert und seinen Mädels eine 6:0 Deckung verordnet. Diese Maßnahme brachte den gewünschten Erfolg. Der Gästeangriff kam mehr als einmal ins Stocken und endete im Zeitspiel. Dabei mußte die Brühler Defensive viel Laufarbeit verrichten, verschob und übergab gut und gestattete der SG nur selten freie Würfe. Dessen Rückraum kam nicht wie gewünscht zum Zug, weil die Gastgeberinnen kämpferisch immer auf der Höhe waren und mehrere Würfe am guten Block oder an Keeperin Virginie Zimmermann scheiterten. Das war natürlich erst die halbe Miete, denn auf der anderen Seite stand das bekannt gleiche 6:0 Bollwerk, das vom TVB erst einmal gestürmt werden mußte. Die schnellen Brühler Angriffe, die in diesem Spiel auch ausgespielt wurden, liefen meist gut durch die Reihen, bis sich Schußmöglichkeiten ergaben. Das klappte zwar nicht immer, zeigte bei den Gästen aber ihre Wirkung. Die körperlich überlegene SG kam mit ihren Abwehraktionen anfangs zu spät, was Strafwürfe zur Folge hatte. Bezeichnenderweise fielen die ersten drei Brühler Treffer allesamt durch Siebenmeter (3:1). Wenige Minuten später schienen die Brühlerinnen auf dem richtigen Weg zu sein (5:1 und 6:2), bevor Heddesheim bis auf 5:6, 6:7 und 7:8 verkürzte. Aber der Brühler Motor kam nicht ins Stottern und eine überragende Kerstin Siebenlist brachte ihr Team mit insgesamt 15 Treffern wieder in die richtige Spur. Nach dem 10:7 nahm Heddesheims Trainer Branko Dojcak mit Erfolg die erste Auszeit. Sein Team hielt natürlich dagegen und verkürzte auf 10:11. Den Ausgleich verhinderte Sandra Lauerwald mit einem gehaltenen Strafwurf. Den 12:10 Pausenstand erzielte nach der Pausensirene Kerstin Siebenlist mit einem direkt verwandelten Freiwurf.
Die zweite Hälfte begann damit, daß sich Brühl zunächst weiter absetzte (15:11). Dann kamen kritische Momente für den TVB, die hießen Strafen für Kerstin Siebenlist und eine Minute später zwei mal zwei Minuten für Anja Gross. Die Gäste ließen sich nicht lumpen und verkürzten auf 14:15 und 15:16. Dazwischen lagen noch weitere zwei von Sandra Lauerwald gehaltene Strafwürfe. Dann überschlugen sich erneut die Ereignisse. Nach exakt 40 Minuten ereilte Heddesheim das gleiche Schicksal, zweimal zwei Strafminuten uns Disqualifikation für Larissa Geißinger. Jetzt waren die Gastgeberinnen wieder am Zug und erhöhten auf 19:15. Von diesem Gegenschlag erholte sich die SG bis zum Ende nicht mehr, im Gegenteil, denn der TVB zog auf 24:18 davon. Das war die Entscheidung. Großen Anteil daran hatte Maike Röschel, die ein großes Spiel hinlegte und mit ihren sechs Treffern am 26:21 Erfolg beteiligt war.
Fazit: es war noch nicht alles Gold was glänzt, aber der eingeschlagene Weg ist der richtige. Das sah auch Fred Klaszus so:“Einstellung und Kampf haben heute gestimmt, die Umstellung auf die 6:0 Deckung hat schon gut funktioniert. Es ist immer schwer, bei einer geschlossenen Mannschaftsleistung jemanden herauszuheben, aber stellvertretend haben Kerstin Siebenlist und Maike Röschel heute ein gutes Spiel gemacht. Schlüsselszenen wie die gehaltenen Strafwürfe gerade in einer kritischen Phase zählen natürlich auch dazu. Heddesheim war wie zu erwarten ein unbequemer Gegner, gegen den wir verdient gewonnen haben.“
TV Brühl: Zimmermann, Lauerwald, Adler; Lisa Bühn, Gross, Siebenlist (15/8), Naber (1), Lena Bühn, Pristl (1), Röschel (6), Renkert (2), Hirsch, Edelmann (1). ako
