Badenliga: Handball-Badenliga: Hockenheim lässt beim 23:33 gegen Hardheim sieben Strafwürfe aus

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HSV Hockenheim

Der HSV muss jetzt Siebenmeter-Werfen üben

Der HSV Hockenheim steht in der Handball-Badenliga vor ganz schweren Wochen. Denn erstmals haben die Schützlinge von Neu-Trainer Daniel Müller ein Heimspiel gegen den TV Hardheim gleich mit 23:33 (11:13) verloren und jetzt folgen nacheinander die beiden Auswärtsspiele in Birkenau und Viernheim, sowie die Heimbegegnung gegen den Titelanwärter TV Bretten. Kein Wunder, dass nicht nur die HSV-Akteure samt Coach Müller, sondern auch der Hockenheimer Betreuerstab nach dem Schlusspfiff nachdenklich dreinschauten.

Dabei war wohl jedem klar, dass sich die Hockenheimer diese Heimpleite selbst zuzuschreiben hatten, denn beim Herausspielen der Tormöglichkeiten lagen der HSV und die Odenwälder am Spielende gleichauf, doch der TVH hat seine Chancen einfach effektiver genutzt. Vor allem die Gästespieler Nico Neuhaus (10), Thomas Withopf (7) und Henrik Bischof (6) präsentierten sich an diesem Spieltag in blendender Verfassung und ließen während des gesamten Spiels nur drei, vier Chancen aus. Das frühere Hockenheimer Prunkstück, die Abwehr, ließ sich ein ums andere Mal mit einfachen Kreuzungen aus den Angeln hebeln und die beiden Torhüter Lucas Bauer und David Rojban bekamen kaum mal einen Ball zu fassen, weil die Hardheimer meist frei zum Wurf kamen und sich die freie Ecke aussuchen konnten.

Zum Alptraum für Hockenheim wurde Hardheims Torhüter Juraj Pekar, der sage und schreibe sieben Strafwürfe abwehren konnte und der gefeierte Gästeakteur war. Allein daran ist schon abzulesen, wie schwer es sich die Hockenheimer in diesem Spiel machten. Doch nicht nur das Auslassen von Siebenmetern ließ die HSV-Anhänger die Köpfe schütteln, auch das leichtfertige Versieben bester Möglichkeiten war nicht nachzuvollziehen. So ließ der HSV fast ein Dutzend bester Einwurfmöglichkeiten liegen und scheiterte zudem mehrfach auch am Hardheimer Keeper.

Realistisch betrachtete HSV-Spielertrainer Müller diese Niederlage: „Ohne unsere drei Leistungsträger Sergiu Dumitru, Philippe Schinke und Mark Zorn macht sich beim Rest der Mannschaft allmählich ein Substanzverlust bemerkbar. Uns fehlt die Leichtigkeit, die Spritzigkeit. Wir müssen jede Chance hart erarbeiten, bekommen auf der anderen Seite aber zu viele leichte Gegentore, das tut weh. Ich hoffe aber, dass wir in zwei, drei Wochen endlich komplett spielen können. Dann präsentiert sich wieder ein anderer HSV.“ Und Betreuer Hubert Renz fügte süffisant an: „Lieber einmal mit zehn Toren Unterschied verlieren und nicht zehnmal mit einem Tor…“ Aus der zweiten Mannschaft waren Michael Kunert und Sebastian Kauther ins Badenliga-Team gekommen, um eine einigermaßen konkurrenzfähige Mannschaft stellen zu können.

Hockenheim lieferte bis zur 22. Minute ein ausgeglichenes Spiel, ging entweder in Führung oder glich einen Rückstand postwendend aus. Nico Neuhaus mit seinem fünften Tor zum 8:10 in der 24. Minute sorgte dann schon für eine Vorentscheidung. Die HSV-Aktionen wurden hektisch, jeder suchte das schnelle Tor. Die Hardheimer blieben ruhig, nutzten jede sich bietende Chance und führten zur Pause mit 13:11 Toren.

Die Rennstädter hielten im zweiten Durchgang bis zum 50. Minute mit. Doch nach dem 18:20 von Dymal Kernaja riss endgültig der Faden. Nicht nur Siebenmeter wurden jetzt in Folge vergeben, auch allerbeste Chancen. Und nach Neuhaus‘ Treffer zum 20:24 hatte Hardheim leichtes Spiel. „Heute hätten wir jeden Badenligisten geschlagen. Bei uns hat einfach alles gestimmt“, freute sich im anschließenden Trainergespräch TVH-Coach Jürgen Gärtner. Auf der anderen Seite dagegen nur lange Gesichter…

HSV: Bauer, Rojban; Freiseis (3), Müller (5), Wolf (6/3), F. Gubernatis (4), Hess (2), Kunert, Volz, Kauther, Kernaja (3).   teu