Badenliga: Hockenheim bringt aus Birkenau wichtigen 29:27-Sieg mit

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HSV Hockenheim

Der HSV weiß auf alles eine Antwort

Mit einem unerwarteten 29:27 (17:12)-Sieg beim TSV Birkenau hat der HSV Hockenheim seine kleine Schwächeperiode in der Handball-Badenliga beendet und kann beruhigter in die Zukunft schauen. „Heute haben wir uns förmlich durchgebissen. Die Leistungssteigerung gegenüber den beiden Vorwochen war beeindruckend“, freute sich nicht nur Hockenheims Betreuer Hubert Renz über den Freitags-Coup seiner Mannschaft, die die beiden Pleiten in Friedrichsfeld und zuletzt gegen den TV Hardheim vergessen gemacht hat.

Wie üblich musste Spielertrainer Daniel Müller vor dem Spiel wieder gewaltig improvisieren. Denn plötzlich hatte der HSV auch ein Torhüterproblem. Kurzfristig waren die beiden Keeper Lucas Bauer (Oberschenkelverletzung) und der erkrankte Pascal Lang ausgefallen. Hinzu kamen die Langzeitverletzten Philippe Schinke, Mark Zorn und Sergiu Dumitru. In größter Personalnot wurden Max Rausch und Sebastian Kauther aus der „Zweiten“ ins Liga-Team beordert und beide machten ihre Sache so gut, dass es keinen Abbruch im HSV-Spiel gab, als sie aufs Feld geschickt wurden.

„Meine komplette Truppe hat sich heute ein ganz großes Lob verdient. Heute sind die guten Trainingsleistungen der letzten Woche bestätigt worden. Wir haben uns viel vorgenommen und fast alles umgesetzt. Wir haben auf alles die richtigen Antworten gehabt. Beigetragen haben auch die beiden Spieler aus der Ib-Mannschaft, die für die Stammkräfte immer wieder für wichtige Pausen gesorgt haben“, freute sich nicht nur Coach Müller wenige Stunden vor seinem Abflug in die verdienten Flitterwochen. Aber dann musste er doch noch etwas los werden: „Unser Dymal Kernaja war gegenüber dem Hardheimer Spiel nicht wiederzuerkennen. Er hat ganz konzentriert alle Strafwürfe – ebenso wie auch Janis Wolf – verwandelt und war ein exzellenter Spielmacher. Ihn haben die Birkenauer nie in den Griff gekriegt. Aber auch die Chancenverwertung von Mirko Hess war heute optimal.“

Dabei hatte Müller ganz vergessen, dass er selbst sieben der acht für Hockenheim gegebenen Strafwürfe selbst herausgeholt hatte und dazu noch das erste HSV-Tor erzielt hatte. Die „zehn Aufrechten“ der Hockenheimer hatten im Südhessischen wieder einmal das Optimum herausgeholt und verdienten sich redlich den langen Beifall der kleinen HSV-Anhängerschar, die den Glauben an ihr Team nicht verloren hatte. Während HSV-Trainer Müller bestätigte, „dass heute jeder sein Optimum geleistet hat“, ärgerte sich sein Gegenüber Gabriel Schmidt: „Bei uns haben überall zehn, zwanzig Prozent gefehlt. Mit solch einer Einstellung kann man Hockenheim nicht besiegen…“ Ausgenommen dürfte er dabei seinen wieder genesenen Spielmacher Gerrit Fey genommen haben, der mächtig durch die HSV-Abwehr wuselte und ständig für Gefahr sorgte.

Spielentscheidend war aber auch, dass Hockenheim das Torhüter-Duell klar zu seinen Gunsten entschied. Allein in den ersten 18 Minuten wehrte David Rojban ein Dutzend Birkenauer Würfe ab. Da führte der HSV bereits 11:6 – nach 4:0- und 6:2-Vorteilen kurz zuvor. Und so ging es auch im ersten Durchgang weiter. Hockenheim hielt seinen Gastgeber immer auf Distanz. Und das mit einer hochprozentigen Chancenverwertung und einer sehr guten Defensivleistung. Umjubelt in der 26. Minute war auf HSV-Seite Max Rauschs Treffer zum 14:11 – schon bei seinem zweiten Wurfversuch.

Mit einer sicheren 17:12-Führung begann der HSV die zweite Hälfte so, wie er die erste beendet hatte. Jetzt sorgten die Außenspieler Mirko Hess und Janis Wolf für ganz wichtige Tore. Im Spiel 1:1 setzte sich Dymal Kernaja ein ums andere Mal durch und Daniel Müller war am Kreis nur durch Fouls zu stoppen. Gut auch die Wurfausbeute von Pascal Freiseis. Als Hockenheim schon nach 34 Minuten Felix Gubernatis – zuvor der sichere Abwehrspezialist – nach seiner dritten Zeitstrafe verlor, gab es dennoch keinen Abbruch im flüssigen Hockenheimer Spiel, weil jetzt jeder der anderen Akteure noch eine gehörige Schippe drauflegte. Erst beim 27:24 (56.) wurde es noch einmal eng, doch jetzt stand wieder dreimal David Rojban goldrichtig und sicherte das 29:27 für sein Team.

HSV: Rojban; Freiseis (3), Müller (1), Wolf (5/2), F. Gubernatis (2), Hess (6), Volz (1), Rausch (1), Kauther, Kernaja (10/6)