Badenliga: Hockenheimer 30:27-Sieg bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II: Der HSV musste am Ende unnötig zittern

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HSV Hockenheim

In der Handball-Badenliga hat der HSV Hockenheim mit dem hochverdienten 30:27 (17:12)-Auswärtserfolg erfolgreich Revanche für die 23:27-Vorrunden-Niederlage gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II genommen und sich gleichzeitig die Chance erhalten, am Saisonende das selbst ausgegebene Saisonziel mit einem Platz unter den ersten fünf Vereinen zu erreichen.

Dass es in der Endphase des von einigen Nickligkeiten begleitenden Derbys für die Hockenheimer Müller-Truppe noch einmal eng wurde, hat sich der HSV selbst zuzuschreiben, denn 55 Minuten lang bestimmte der Gast in der Oftersheimer Karl-Frey-Halle mehr oder minder deutlich das Geschehen. Erst als die HG am Spielende alles auf eine Karte setzte, die Abwehrformation ein ums andere Mal wechselte und die Hockenheimer im Gefühl des sicheren Erfolgs viel zu leichtfertig agierten, kam der Gastgeber zu einem akzeptablen Resultat. Davor mussten sich die zahlreichen HSV-Anhänger nicht viele Sorgen um ihr Team machen, das bei Zwischenständen von 13:7 (20.), 17:12 (30.), 24:16 (45.) und 28:20 (53.) einem ganz sicheren Auswärtssieg entgegen steuerte, bevor ein Blackout nach dem anderen das Gesamtbild beim HSV etwas störte. „Die Endphase hat mir nicht gepasst. Wir haben 55 Minuten lang den Gegner sicher im Griff gehabt und dann durch eigene Nachlässigkeiten und viel zu viele Zeitstrafen die HG noch einmal aufgebaut. Wir müssen lernen, dass ein Spiel halt 60 Minuten dauert…“, war Hockenheims Spielertrainer Daniel Müller wohl mit dem Sieg, aber nicht mit dem Gezeigten in der Endphase zufrieden.

Beide Teams hatten vor dem Anpfiff größte Personalsorgen, denn zahlreiche verletzte und erkrankte Akteure fehlten oder waren nur bedingt einsatzfähig. So mussten Leistungsträger wie Erik Vobis und Thorsten Micke auf Seiten der HG und Mark Zorn und Sergiu Dumitru beim HSV ersetzt werden. Während der Gastgeber aus seinem reichhaltigen Nachwuchs-Reservoir „auffüllen“ konnte und sogar mit dem Ex-Hockenheimer Simon Gans auflief, spielten sich beim Gast mit Sebastian Kauther und Marcel Schwögler zwei vermeintliche Spieler aus der zweiten Reihe immer mehr in den Vordergrund. Das registrierte auch Coach Müller mit Wohlwollen: „Unser neues Konzept, mehr eigene Akteure ins Ligateam einzubauen, trägt erste Früchte…“

Das Derby selbst begann so richtig nach den Vorstellungen der Hockenheimer, die sich nach Toren von Janis Wolf (3), Pascal Freiseis (2), Dymal Kernaja (2) und Daniel Müller beim 8:3 ein „Polster“ erkämpft hatten, das Sicherheit verlieh. Und auch danach bestimmte der HSV eindeutig das Geschehen. Mirko Hess (8) sprühte nur so vor Spielfreude, ihm nicht viel nach stand Pascal Freiseis (7). Felix Gubernatis (3) war der Hockenheimer Konterspieler, der beim Treffer zum 20:13 in der 38. Sonderbeifall kassierte, als er in Basketballer-Manier gleich drei HG-Akteure „austanzte“ und erfolgreich abschloss. Immer wohler im Team fühlt sich auch Dymal Kernaja, nicht nur wegen seiner drei Treffer, sondern auch wegen seiner großen Übersicht und Philippe Schinkes und Alexander Volz‘ Formkurven zeigen nach langen Verletzungen immer weiter nach oben. Am Kreis wechselten sich Daniel Müller und Sebastian Kauther mustergültig ab und Marcel Schwögler war mehr als Ersatz für den angeschlagenen Janis Wolf.

Auch im zweiten Durchgang bestimmte Hockenheim 25 Minuten lang das Spiel, ehe es den unerklärlichen Knacks gab, der das Gesamtbild trübte, doch der Hockenheimer guten „Derbystimmung“ keinen Abbruch gab. „Wir werden auch aus diesem Spiel lernen. Wichtig war der Erfolg, der uns auf unseren neuen Wegen nach vorn bringt“, freute sich auch der neue HSV-Team-Manager Manuel Haasis.

Nicht so ganz ins Bild passten die beiden roten Karten gegen Florian Siegel nach einer überharten Attacke gegen Philippe Schinke und die anschließende „Rangelei“, aus der Felix Gubernatis wohl als Sieger hervorging, doch jetzt eine Sperre erwartet.

HG II: Schleyer; Gans (2), Siegel (2), Wiegand (3), Klink (1), Hahne (1), Lahme (5), Schöfer (2), Ebel (3), Sommer (1), Wolf (4), Fink (1), Wolf (1), Lux (1).

HSV: Rojban, Bauer; Freiseis (7/1), Müller (1), Wolf (3), F. Gubernatis (3), Hess (8), Schwögler (2), Kauther (1), Volz (1), Schinke (1), Kernaja (3).   teu