Brühler Fehlerquote zu hoch

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TV Brühl 1912

Brühler Fehlerquote zu hoch

Badenliga Damen: SG Heidelsheim/Helmsheim – TV Brühl 37:34 (20:16)

Wie immer, wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen, erwartet die Zuschauer ein Torfestival. Beim 37:34 Heimerfolg der SG gegen den TV Brühl mußten die Torhüterinnen immerhin 71-mal hinter sich greifen. Das sagt natürlich schon einiges über die Stärken der zwei Mannschaften aus, die zweifelsfrei in den Offensiven zu finden waren. Die Brühler Abwehrformation, die in den beiden letzten Spielen überzeugte, hatte allerdings nicht ihren besten Tag erwischt. Das hing aber auch mit  der zu dünnen Personaldecke zusammen. In der Bruchsaler Sporthalle liefen lediglich acht Feldspielerinnen mit auf. Diesmal mußte Trainer Fred Klaszus neben den B-Jugendlichen Maren Röllinghoff und Laura Friedrich, die sich in BHV-Diensten befanden, noch auf die erkrankte Lena Bühn verzichten. Die Gästemannschaft stellte sich quasi von selbst auf, keine guten Voraussetzungen gegen die spielstarke SG. Aber in Brühl ist das nichts Neues und bisher spielen die Mädels trotz allem eine gute Saison.

Fred Klaszus begann die Partie mit der gewohnten 5:1 Abwehr, um aus der vorgezogenen Position heraus, der SG den ersten Schwung zu nehmen und gewonnene Bälle zu generieren. Heidelsheim/Helmsheim hatte sich jedoch auf diese Deckungsvariante eingestellt und suchte bei eigenen Angriffen sehr schnell die Abschlüsse. Auch durch die zweite Welle bestand stetig Gefahr für das TVB-Tor. Das Glanzstück bei den Gästen war wieder einmal der wurfgewaltige Rückraum. Kerstin Siebenlist, Julia Werle und Anja Kemptner erzielten insgesamt stolze 27 Treffer, wobei Anja Kemptner auch über die Flügel auswich und von der SG-Abwehr nie so richtig auszurechnen war.

Brühl führte schnell 3:1, danach glätteten sich die Wogen und beide Teams marschierten im Gleichschritt voran (5:5, 9:9, 14:14 und 16:16). Erst in den letzten Minuten, begünstigt durch individuelle technische Brühler Fehler, setzte sich die SG erstmals ab, bis zur Pause auf 20:16. Die Aktivposten bei den Gastgeberinnen hießen wie erwartet, Bianca Dehm, Laura Witt und Janina Hurst. Sie leiteten auch immer wieder die gefürchteten Tempogegenstöße bei Brühler Ballverlusten ein.

Zu Beginn der zweiten Hälfte, der TVB hatte auf die 6:0 Abwehr umgestellt, kamen die Gäste sehr schnell in Schlagdistanz (19:20), bevor im Anschluß wieder Heidelsheim/Helmsheim das Heft in die Hand nahm, während Brühl einige Fehlschüsse zu verzeichnen hatte. Plötzlich hieß es 27:21 für die SG. Aber dieser ärgerliche Rückstand ließ die Gäste nicht verzweifeln, im Gegenteil. Fünf Tore in Folge, davon alleine drei durch Julia Werle innerhalb von 90 Sekunden, und Brühl war wieder dran (26:27). Aber auch diesmal lösten sich die Gastgeberinnen aus der Umklammerung. Nach einer Auszeit zogen sie auf 31:27 davon. Das war in der überaus fairen Partie die Vorentscheidung. Brühl kam erst kurz vor Schluß noch einmal auf zwei Tore heran (34:36), den letzten Treffer setzte die SG zum 37:34 Endstand. Im Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften gewann am Ende die, die weniger Fehler produzierte und das war Heidelsheim/Helmsheim. So einfach kann Handball sein.

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Werle (11), Gross (3), Siebenlist (8/2), Henn (1), Naber (2), Kemptner (8), Tomann (1), Handrick.                                                                                                                                       ako