Fans trommeln Teufel zum Sieg

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SG Leutershausen
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(msc) „Ein bisschen Derbycharakter“ attestierte Marc Nagel, Trainer der SG Leutershausen, der Auswärtsbegegnung gegen den TSG Haßloch. Die SGL-Fans bestätigten ihren Coach mit zahlreichem Erscheinen – inklusive lautstarker Trommeln. Sein Team fügte den Gastgebern zur Freude der Mitgereisten die erste Niederlage auf heimischen Boden zu, machte es am Ende indes spannender als gewollt. „Es ist eine tolle Halle, wir hatten eine sehr gute Stimmung“, zeigt sich Nagel zufrieden mit der Unterstützung: „Unsere Fans haben uns gerade in der zweiten Hälfte sehr gut getan.“ Seinem Team machte er nach dem 26:24-Erfolg ein Kompliment: „Die Fachwelt schüttelt schon ein bisschen den Kopf, weil wir da oben stehen.“ Als Grund führt er nicht zuletzt das Alter seiner Jungs an. „Wir spielen mit drei A-Jugendlichen in dieser Saison und das in der dritten Liga“, erklärt er seinen Kader: „Marvin Karpstein hat heute als Rechtshänder auf Rechtsaußen gespielt und dabei sein erstes Tor erzielt.“ Den Humor verlor TSG-Coach Admir Kalabic indes auch nach dem Spiel nicht: „Marc war auch ein bisschen nassgeschwitzt, das hat mich gefreut.“ Die Niederlage tue ihm zwar weh aber in Anbetracht des Gegners gebe es schlimmeres.

Bereits nach acht Minuten stand es nach gelben Karten 3:3. Tore vielen bis dahin lediglich zwei auf jeder Seite.In den nächsten fünf Minuten sorgten die Rothemden auf der Platte für ähnlichen Alarm wie ihre Fans: Ein 4:0-Lauf brachte die Bergsträßer zu einer 6:2-Führung und Haßlochs Trainer Kalabic zur Verzweiflung. „Wir haben gleich zu Beginn den Kardinalfehler gemacht und den gegnerischen Torwart warmgeschossen“, ärgert er sich und nahm die erste Auszeit. Seine Jungs kamen nun besser in die Partie. Leutershausens Keeper Alexander Hübe vereitelte den 5:6-Anschluss zwar zunächst zweimal souverän, ehe Kevin Seelos vom ihn der Siebenmeterlinie überwinden konnte. Mit einer offensiven Deckung brachten die Pfälzer die Leutershausener zunächst unter Druck, bis zur Pause konnten die „Roten Teufel“ ihre Führung indes wieder auf 12:9 ausbauen. „Die Truppe hat gekämpft und einen guten Fight geliefert“, war Kalabic mit der Leistung prinzipiell zufrieden.

Im zweiten Abschnitt wollte es die Nagel-Sieben dann wissen. Ein schneller 3:0-Lauf brachte die Rot-Weißen mit sechs Treffern in Front, nach 40 Minuten nahm Kalabic beim Stand von 10:16 erneut eine Auszeit. „Man kann Fehler machen, Dummheiten sollte man aber bitte nicht machen. Davon waren es bei uns heute drei oder vier zu viel“, empfindet Kalabic. Die neue Geheimwaffe Haßlochs nach der Timeout: Überzahlsituationen durch einen siebten Feldspieler kreiren. Der Erfolg blieb überschaubar, Leutershausen ließ nicht nach und verwaltete den Vorsprung. In den Schlussminuten machten die Bergsträßer die Partie jedoch noch einmal spannend. „Man kann so eine kleine Führung schnell mal verlieren“, weiß SGL-Trainer Nagel. Haßloch zeigte hervorragende Moral und kämpfte sich auf 22:25 heran, die Gäste musste immerhin noch drei Minuten überstehen – tat dies aber letztendlich mit Bravour und fügte den Hausherren die erste Heimniederlage der Saison bei. Dennoch erklärte Nagel: „Es war 60 Minuten lang umkämpft, wir haben heute jeden Mann gebraucht.“

TSG Haßloch: Schlingmann, Eigenmann; Masica 3, Kern 6, Widmann, Christmann, Seelos 6/2, Zellmer, Röder 2/1, Gregori, Bösing 2, Zimmermann 1, Dietz 4.

SG Leutershausen: Hübe, Mangold; Wetzel 2, Wilde 2, Salger 2, Räpple 2/1, Karpstein 2, Volk 2, Geppert 7/3, Spohn 4, Pestinger 3, Conrad, Ratzel.