Handball-Badenliga: Hockenheim erreicht in Pforzheim beachtliches 26:26

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HSV Hockenheim

Freiseis im Krankenhaus

Dem HSV fehlt eine Sekunde zum Sieg

Im neuen Pforzheimer Prunkbau, der Bertha-Benz-Halle inmitten der Stadt, hat der HSV Hockenheim als krasser Außenseiter die Riesenüberraschung nur um eine Sekunde verpasst. Weit nach Ablauf der regulären Spielzeit erzielte Jonas Kraus von der SG Pforzheim-Eutingen II mit einem verwandelten Siebenmeter den 26:26-Ausgleich im Spiel der Handball-Badenliga und entriss damit dem HSV Hockenheim den sicher geglaubten Erfolg. Wieder einmal war es die allerletzte Sekunde in einem Pflichtspiel, die entscheidende Bedeutung für den HSV brachte, denn eine Woche zuvor hatten die Hockenheimer in Plankstadt bei der 29:30-Niederlage im letzten Moment durch einen vergebenen Strafwurf das Remis verpasst.

Dabei musste die Hockenheimer Rumpfmannschaft auch dieses Mal bange Situationen in der Goldstadt überstehen. Gleich zu Beginn des Spiels musste Pascal Freiseis mit einem tiefen Cut über dem Auge ins Krankenhaus – bei  einem  erfolgreichen Torwurf war er kurz danach mit einem eigenen Spieler aneinander geprallt. Im zweiten Durchgang musste Mark Zorn lange Zeit verletzt  behandelt werden. Janis Wolf (verletzt), Mirko Hess (gesperrt) und der langzeitverletzte Sergiu Dumitru fehlten eh.

Die deutlich geschwächten Hockenheimer verkauften sich aber gut, standen lange Zeit sogar vor dem Überrasc hungserfolg und hätten nach der 21:19-Führung durch den spielfreudigen Axel Jan Jost sogar einen höheren Vorsprung herauswerfen können. Aber – wie schon so oft in dieser Saison –  wurden beste Chancen ausgelassen. Allein zwei  vergebene Strafwürfe und fast ein Dutzend guter Möglichkeiten konnten nicht genutzt werden…

Vom kleinen HSV-Tross – nur eine Handvoll Anhänger fanden den Weg an den Rand des Schwarzwalds – sah Betreuer Hubert Renz doch Positives bei seiner Mannschaft: „Natürlich hätten wir gewinnen müssen, aber auch mit einem Unentschieden sind wir unter den gegebenen Umständen zufrieden. Die vorangegangene Derby-Niederlage hat uns schon verunsichert. Jetzt müssen wir halt eine Serie starten, um unser Saisonziel zu erreichen…“ Nicht ganz unzufrieden war auch Trainer Daniel Müller: „Bei den heimstarken Pforzheimern einen Punkt zu holen, ist zumindest beachtlich. Aber es hätten durchaus zwei sein können. Dieses Mal war unsere Abwehrleistung zufriedenstellend, aber vorn haben wir die Chancen nicht reingemacht. Ich bin froh darüber, dass die Mannschaft die Nackenschläge von den Verletzungen von Freiseis und Zorn mutig weggesteckt hat…“

Beide Teams lieferten sich von Beginn an einen sehr spannenden Fight mit insgesamt 18 Zeitstrafen, wobei  allein ein Dutzend auf die Gastgeber fiel. Dass keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren davon ziehen konnte, spricht für die Intensität des Spiels, das auf beachtlichem Niveau ausgetragen wurde. Dymal Kernaja (3) und Simon Gans (2) waren für die ersten fünf HSV-Tore verantwortlich, danach lagen meist die Pforzheimer knapp vorn, die zur Pause 14:13 führten. Im zweiten Durchgang wurde die Partie deutlich härter. Die Schiedsrichter hatten alle Mühe, den Überblick zu bewahren. Jetzt schwappte die Führung hin und her.  Philippe Schinkes Tor zum 18:17 für den HSV hatte nur kurze Zeit Bestand, ebenso das 21:19. Nach dem 23:24 wurde es enorm spannend. Mark Zorn glich aus und Marcel Schwögler schaffte dann das 26:25, bis eine Sekunde vor  Spielende den Gastgebern der verhängnisvolle Siebenmeter zugesprochen wurde, der das 26:26 brachte.

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (2), Anschütz (1), Schwögler (2), Jost (4), F. Gubernatis (3), Volz, Gans (4), Zorn (2/1), Schinke (3), Kernaja (5/2).    teu