Handball-Badenliga: Hockenheim muss mit dem 23:23 gegen SG Pforzheim-Eutingen II zufrieden sein

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HSV Hockenheim

Der HSV gibt möglichen Sieg noch aus der Hand

Nicht ganz geglückt ist dem HSV Hockenheim die fest eingeplante Wiedergutmachung in der Handball-Badenliga  für die Niederlage  beim TSV Rot. In der Heimpartie gegen SG Pforzheim-Eutingen II reichte es nur zu einem 23:23 (12:9)-Remis. Dennoch heimste sich die Mannschaft von Spielertrainer Daniel Müller nach den 60 Minuten verdienten Beifall der Zuschauer ein, denn das Engagement, die Einsatzbereitschaft und die gegenüber des vorangegangenen Spiels deutlich verbesserte Abwehrleistung stimmten die HSV-Anhänger versöhnlich.

Es bleibt das besondere Geheimnis beim HSV, weshalb sich die Rennstädter ausgerechnet gegen die Schwarzwälder in eigener Halle so schwer tun. In den bisher fünf Begegnungen hat es lediglich zu einem Heimsieg gereicht, dagegen wurden alle fünf Auswärtsspiele siegreicht gestaltet! SG-Coach  Tobias Müller brachte es im Trainergespräch auf den Punkt: „Wenn wir unser zweites Team mit Spielern der A-Jugend  auffüllen können – und das war heute der Fall – sind wir deutlich gefährlicher…“ Gleich mit sechs Talenten aus der Jugend, die jetzt um die Deutsche Meisterschaft spielt, hatte der HSV-Gast  seine Truppe erfolgreich „aufgefüllt“ und das brachte letztendlich den Teilerfolg. Ganz entscheidend war da der SG-Schachzug  die jungen Linkshänder Julian Schlager und Arne Ruf in der zweiten Hälfte ins Spiel zu bringen. Die beiden warfen zusammen neun Tore und waren kaum unter Kontrolle zu bringen.

Dass es letztendlich nicht ganz zum Hockenheimer Heimsieg gereicht hat, lag auch an der Tatsache, dass Alexander Volz kurz vor dem Anpfiff wegen einer in Rot erlittenen Fußverletzung kurzfristig passen musste und Spielmacher Dymal Kernaja wegen großer Leistenbeschwerden in der zweiten Hälfte nicht mehr eingesetzt werden konnte. Hinzu kam wieder einmal die eklatante Schwäche bei den Siebenmetern: Von sieben zugesprochenen Strafwürfen konnten nur vier verwandelt werden!

Kein Wunder, dass Hockenheims Spielertrainer Daniel Müller nach dem Spiel nicht ganz zufrieden war: „Wir haben uns das Leben wieder einmal schwer gemacht.  Wenn man drei Minuten vor dem Schlusspfiff mit zwei Toren vorne liegt, muss das Spiel einfach gewonnen werden. Dafür haben wir eine erfahrene Mannschaft. Allerdings muss auch die individuelle Klasse der Pforzheimer anerkannt werden, die mit einer tollen Truppe hier in Hockenheim gespielt haben.“

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag: Es waren noch keine vier Minuten gespielt, da lag der HSV nach Toren von Felix Gubernatis (2), Dymal Kernaja und Mark Zorn 4:0 vorn. Da „justierte“ SG-Co-Trainer Carsten Lipps beim frühen Time-Out sein Team neu – mit sichtbarem Erfolg. Angetrieben vom umsichtigen Spielmacher Alexander Bossert steigerte sich die SG von Minute zu Minute, ohne allerdings dem HSV auf die Pelle rücken zu können. Sechs der zwölf HSV-Tore in der ersten Halbzeit resultierten aus erfolgreich abgeschlossenen Kontern – derzeit die „Hauptwaffe“ des HSV.

Im zweiten Durchgang hatte der HSV – trotz der 12:9 Führung – Mühe ins Spiel zu finden, denn der Ausfall von Kernaja konnte längere Zeit nicht kompensiert werden. Pforzheim nutzte die HSV-Unsicherheiten zum 12:12-Ausgleich – und fortan entwickelte sich die Partie zu einem wahren Krimi, mit wechselnden Führungen. Kein Team konnte sich absetzen. Erst als kurz vor Schluss Philippe Schinke (2) auf 23:21 gestellt hatte, war Hockenheim etwas enteilt, doch Julian Schlager und Alexander Bossert waren für das gerechte 23:23 verantwortlich.