Handball-Badenliga: Wieder „zehn schwache Hockenheim Minuten“ beim 20:22 in Knielingen

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HSV Hockenheim

Handball-Badenliga: Wieder „zehn schwache Hockenheim Minuten“ beim 20:22 in Knielingen

Der HSV verschenkt Punkte – und Schinke in der Klinik

Ein schwarzes Wochenende gab es für den HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga. Neben der 20:22 (9:10)-Niederlage beim TV Knielingen mussten die Rennstädter auch die Gesichtsverletzung von Kapitän und Leistungsträger Philippe Schinke verkraften, der wegen eines möglichen Nasenbruchs in die Heidelberger Klink gebrachte wurde. Mitte der ersten Halbzeit bekam Schinke einen gegnerischen Wurf direkt ins Gesicht und konnte fortan nicht mehr mitwirken. Das führte zu einem Bruch im Hockenheimer Spiel.

Denn bis zur 10. Minute war es der HSV gewesen, der beim Favoriten den Ton angegeben hatte. Dymal Kernaja, Janis Wolf und Simon Gans (2) waren für die ersten vier Hockenheimer Treffer und die 4:2-Führung verantwortlich gewesen. Doch jetzt folgten die schon bekannten „zehn schwachen Minuten“ im Hockenheimer Spiel, die schon öfter in dieser Saison jeweils den Gegner aufgebaut hatten. Von der 10 bis zur 20. Minute gelang den Rennstädtern kein einziger Treffer – die Karlsruher Vorstädter warfen dagegen vier Tore und lagen plötzlich 6:4 vorn. Bei Hockenheimer war der Faden gerissen. Das Angriffsspiel kam ins Stocken. Gans, Kernaja, Wolf, Jan Axel Jost, Pascal Freiseis und Mirko Hess fehlte plötzlich die Leichtigkeit und Kaltschnäuzigkeit, die diese erfahrenen Akteure zuvor ausgezeichnet hatte. Zu allem Überfluss versemmelte Hockenheim im ersten Durchgang noch zwei Siebenmeter und ließ vier (!) Tempogegenstöße aus. Die Folge war ein völlig überflüssiger 9:10-Rückstand zur Pause.

Aber auch in der zweiten Halbzeit blieben die Hockenheimer ihrem unermüdlich fightenden Gastgeber nicht viel schuldig. Torwart David Rojban formierte mustergültig seine Abwehr, die eines ihrer besten Saisonspiele mit nur 22 Gegentreffern ablieferte, doch das Sorgenkind war an diesem Abend die Offensive, die auch in den zweiten 30 Minuten einfach nicht auf Touren kommen sollte. Waren es zuvor noch die vielen leichtfertig vergebenen Möglichkeiten, so war es jetzt der hervorragende Knielinger Keeper Florin Panazan, der mit mehr als einem Dutzend Paraden den HSV-Spielern den Schneid abkaufte.

Bis zur 50. Minute behauptete der TVK den knappen Ein-Tore-Vorsprung Dann fiel die Vorentscheidung. Jochen Werling erzielte das 18:16 für Knielingen und Sekunden später scheiterte Wolf mit einem weiteren Strafwurf am einheimischen Torwart. Und als erneut Werling das 19:16 erzielt hatte, war der Hockenheimer Widerstand gebrochen. Nicht nur jedem Gästespieler war nach dem Schlusspfiff klar, dass man eine Riesenchance vergeben hatte, dem Gastgeber ein Schnippchen zu schlagen, denn in der Abwehr hat lange Zeit auch ohne „Chef“ Schinke vieles gepasst – der Angriff war an diesem Tag das große Sorgenkind gewesen.

„Geladen“ war zu Recht HSV-Trainer Daniel Müller: „Wir schaffen es einfach nicht, über einen längeren Spielraum eine einigermaßen perfekte Leistung abzurufen. Heute hat unsere Defensivleistung gestimmt, doch vorn haben wir 16 beste Chancen nicht genutzt. Da dürfen wir uns über die Niederlage nicht beschweren. Die haben wir ganz allein zu verantworten. Wir haben die ganz große Chance verpasst, ins Verfolgerfeld der Tabelle vorzurücken.“ Konsterniert war auch HSV-Betreuer Hubert Renz: „Ich kann mich eigentlich nicht daran erinnern, wann wir in einem Pflichtspiel nur 20 Tore erzielt haben. Das ist einfach zu wenig für die Möglichkeiten unserer Spieler. Mit 22 Gegentoren muss man dagegen gewinnen…“

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (5/2), Wolf (5/4), Anschütz, Schwögler, Gans (4), F. Gubernatis (1), Hess (1), Volz, Jost (2), Zorn, Schinke (1), Kernaja (1). teu