Handball-Oberliga-Aufstieg: Hockenheim überrennt beim 33:26-Sieg die SG Kuppenheim / Muggensturm / Selbst Keeper Rojban trifft

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HSV Hockenheim

Der HSV verschafft sich eine gute Ausgangsposition

Ein kleines Handballfest hat der HSV Hockenheim beim 33:26 (10:11)-Heimsieg im ersten Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg gegen die SG Kuppenheim / Muggensturm in der Rudolf-Harbig-Halle gefeiert und sich gleichzeitig eine hervorragende Ausgangsposition fürs zweite Spiel am 29. Mai beim Württemberg-Vertreter TSB Schwäbisch Gmünd verschafft. Minutenlang wurde der HSV, der fünf Wochen lang kein Pflichtspiel ausgetragen hatte von den eigenen Fans gefeiert. Mit einer imponierenden Leistung hatten die Hockenheimer im zweiten Durchgang das Spiel gedreht. Denn in den ersten 30 Minuten waren es meist die Gäste aus Südbaden, die spielbestimmend waren und beim Wechsel auch mit 11:10 Toren vorne lagen. „Da läuft heute nichts, die wollen doch gar nicht hoch, ich zahle einen Kasten Bier, wenn die gewinnen würden“, mutmaßte Manfred Hoffmann aus dem Sponsorenpool des HSV. Eine halbe Stunde später hatte Hoffmann dann ebenso wie alle Hockenheimer Anhänger nur noch Lob übrig und löste seine Wettschulden gern ein.

Es war beeindruckend, wie der HSV in der zweiten Halbzeit das Geschehen an sich riss. Da wuchs nicht nur Torwart David Rojban mit sage und schreibe 18 parierten gegnerischen Würfen über sich hinaus. Er erzielte gar einen HSV-Treffer, als die Gäste den Keeper opferten und mit sieben Feldspielern ihr Glück versuchten. Und auch bei allen anderen Hockenheimern sorgte die taktische Neuordnung von Trainer Haris Halilovic für den imponierenden Umschwung. Da operierte die Abwehr viel konzentrierter, ließ den Südbadenern kaum ein Durchkommen. Aber vor allem saßen jetzt die eigenen Konter. Da spielte Hockenheims „Gazelle“ Felix Gubernatis das Spiel seines Lebens. Der Abwehrspezialist wurde mit sieben Toren plötzlich zum Haupttorschützen und traf von allen Positionen. Auch als Linksaußen Mirko Hess nach einer Verletzung ausscheiden musste, riss der Faden im Hockenheimer Spiel nicht. Immer wieder stellen Sergiu Dumitru, Philippe Schinke, Mark Zorn, Gubernatis und Janis Wolf den Kontrahenten vor unlösbare Aufgaben. Keine zehn Minuten benötigte der HSV, um aus dem knappen 16:15 (37.) einen komfortablen 24:19-Vorsprung heraus zu werfen. „Das war die entscheidende Phase, da haben wir der SG den Zahn gezogen“, wusste hernach Mark Zorn, der nach 14-tägigem Florida-Aufenthalt gerade wieder angereist war.   Getragen von den bestens gelaunten Fans war es dann ein einziges Schaulaufen für den HSV, der sich bis zum Ende das 33:26 verdiente.

Die HSV-Verantwortlichen hatten eigentlich so ihre Zweifel vor dem Spiel, denn zwei Tage lang waren die eignen Spieler auch in der Organisation des „Hockenheimer Mai“ eingebunden, servierten „Maiworschd“, Bier und Wein. Das alles tat der Kondition keinen Abbruch. Selbst Felix Gubernatis und Philippe Schinke , die sich samstags stundenlang in den Dienst des Vereins stellten, waren auf die Stunde topfit. Die „Gazelle“ meinte ironisch: „Solch ein Dienst motiviert doch nur…“

Aufgeräumt wie selten genoss Trainer Haris Halilovic den Sieg: „Die erste Halbzeit wollen wir mal vergessen. Ich habe schon geahnt, dass wir nach der langen Pause Probleme bekommen würden, ins Spiel zu finden. In der zweiten Hälfte sind meine Vorgaben dann bestens umgesetzt worden. Wir haben mit einer gänzlich veränderten taktischen Neuordnung den Gegner besiegt. Ich bin so richtig stolz auf meine Mannschaft, auf jeden einzelnen Spieler und auch unsere tollen Anhänger…“

Zum Auswärtsspiel am 29. Mai setzt der HSV einen Fan-Bus ein, der um 13 Uhr auf dem HSV-Parkplatz an der Continentalstraße nach Schwäbisch Gmünd fährt. Es sind noch 10 Plätze frei.

HSV: Rojban (1), Lang; Pristl (1), Müller (1), Wolf (5/2), Felix Gubernatis (7), Hess (4), Henrik Gubernatis, Dumitru (5), Zorn (5), Schinke (4).   teu

Quelle: HSV Hockenheim