Auch das nächste Derby endet für Kronau/Östringen mit einem Misserfolg

0
1409

Trainer Klaus Gärtner war nach Spielende in der Heinrich-Beck-Halle zu Leutershausen sichtlich verärgert. Seine SG Kronau/Östringen II hatte nach einer beeindruckenden ersten Halbzeit das nächste Derby in den Sand gesetzt. Nach einer knappen 16:15 Führung zur Pause, hatten die „Roten Teufel von der Bergstrasse“ die Junglöwen in der letzten Viertelstunde mit 38:27 an die Wand gefahren.

 

Die Junglöwen waren in der 1. Hälfte ebenbürtig (Foto: cls)
Die Junglöwen waren in der 1. Hälfte ebenbürtig (Foto: cls)

„Wir haben nach der Pause ein paar unüberlegte Würfe genommen und sind schnell mit fünf Toren in Rückstand geraten und haben es dann spielerisch nicht so hinbekommen wie in der Anfangsphase. Vorne haben wir dann schlecht abgeschlossen und hinten haben wir einfache Gegentore bekommen. In den letzten zehn Minuten wollten wir das Spiel ruhiger gestalten und haben genau das Gegenteil gemacht. Wir haben zum Beispiel für vier Angriffe nur zehn Sekunden gebraucht.“ haderte Gärtner mit seinem Team. Sein Kontrahent Marc Nagel war mit seiner Mannschaft in der ersten Hälfte unzufrieden: „Wir haben den Gegner in der ersten Halbzeit nicht ernst genommen, wir haben die Kronauer spielen lassen und dann konnten sie auch zeigen, warum sie Dritter sind. In der zweiten Hälfte waren bei uns dann die Aggressivität da und der Respekt, den die Junglöwen verdient hatten. Wir sind dann in einen Lauf gekommen und haben ein Ergebnis geschaffen, das wir uns verdient haben. Bei unserem Gegner hat man gemerkt, dass die Spieler noch zu jung sind, um bei einem Rückstand von vier, fünf Toren zu entscheiden, auf ein anständiges Ergebnis aus zu sein. Sie wollen schnell wieder verkürzen und rennen dann leicht ins Verderben.“

Spielmacher Michel Abt resümierte: „Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt und haben sogar viele Chancen liegen lassen, mit denen wir hätten weg ziehen können. In der zweiten Hälfte waren wir dann zu ungeduldig, haben zu schnelle Würfe genommen und dann kam der Bruch in der Abwehr. Nach der Pause haben wir noch 22 Treffer hinnehmen müssen. Es war natürlich schwer, weil der größte Teil der Hausener schon in der zweiten Liga spielte und mehr Erfahrung hat wie unser Team.“

Die Hausherren eröffneten die Partie mit zwei schnellen Toren durch Manuel Frietsch und Pascal Durak, konnten aber dadurch die Junglöwen nicht sonderlich beeindrucken. Mit einem 0:3 Lauf gaben die Gärtner Schützlinge die richtige Antwort und lagen mit 2:3 in Front. Diesen Vorsprung verteidigten die Gelbhemden bis zu elften Minute ehe Frietsch, den die Abwehr der Kraichgauer nie richtig in den Griff bekam, und sein Rückraumkollege Valentin Spohn den Ausgleich schafften. Bis Mitte der ersten Hälfte verlief die Partie ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. In Unterzahl kamen die Bergsträssler erstmals wieder zu einer Führung mit zwei Toren, aber die Junglöwen blieben dran. In den folgenden fünf Minuten gelang keinem Team ein Torerfolg, ehe nach zwei Glanzparaden von Sebastian Ullrich gegen seinen ehemaligen Kameraden Abt die Rothemden auf 12:9 davon zogen. Klaus Gärtner legte den grünen Karton und nahm eine Auszeit und schickte danach Lucas Bauer zwischen die Pfosten. David Schmidt und Kai Rudolf nutzten die nächsten Angriffe und brachten ihr Team acht Minuten vor der Pause wieder in Schlagdistanz. Die Gastgeber legten zwar immer wieder eine Schippe drauf, Schmidt und David Ganshorn konterten jedoch umgehend. Mit dem Stand von 15:13 gingen beide Mannschaften in die letzten vier Minuten. Der junge Maximilian Trost nutzte eine Unachtsamkeit in der SGL Abwehr und verkürzte auf 15:14. Für zwei Minuten mussten beide Seiten mit einem Mann weniger auskommen, da Geppert und Ganshorn nach einer Rangelei eine Zeitstrafe erhielten. Schmidt wusste den Freiraum zu nutzen, den ihm die Gastgeber anderthalb Minuten vor dem Pausenpfiff gönnten und hämmerte die Harzkugel zum Ausgleich in den Winkel. Die Gelbhemden hatten sogar die Chance mit einer Führung in die Pause zu gehen, nach dem Rudolf einen Pass abfing, aber der Wurfversuch von Schmidt das Ziel verfehlte. Besser machte es Durak, der kurz vor der Pause noch die 16:15 Führung markierte.

Die Abwehr hielt lange dagegen (Foto: cls)
Die Abwehr hielt lange dagegen (Foto: cls)

Nach dem Wiederanpfiff verlief die Partie zunächst so, wie in der Schlussphase von Hälfte eins. Leutershausen legte eins drauf und die Kraichgauer zogen nach. Als den Gärtner Schützlingen ein technischer Fehler unterlief, war sofort Durak da und baute auf 20:17 aus. Im folgenden Abschnitt verloren die Kronau/Östringer die bisher gezeigte Geduld und schlossen ihre Angriffe oft überhastet ab. Die Hausherren, die in der Abwehr aggressiver agierten, kamen zu einfachen Ballgewinnen, konnten sich aber noch nicht weiter als vier Treffer entfernen. In der 40. Minute nahm Klaus Gärtner seine zweite Auszeit und versuchte das Spiel seiner Sieben zu beruhigen, aber mehr als der Anschluss zum 24:21 durch Linkshänder Schmidt war nicht drin. Es folgten erneut überhastete Würfe, die eine sichere Beute von Torhüter Ullrich wurden und eiskalt von den Rothemden durch Frietsch, Prestel und Geppert bestraft wurden: 27:21. Der Express der „Roten Teufel“ hatte endgültig Fahrt aufgenommen und auf Seiten der Junglöwen konnte man nur noch Einzelaktionen dagegen setzen. Zehn Minuten vor dem Ende betrug der Vorsprung der SGL beim Stand von 31:26 immer noch nur fünf Treffer. In der Schlussphase geschah dann all das, was Trainer Gärtner so aus der Fassung brachte. Seine Mannschaft hielt nicht mehr dagegen und ermöglichte den Gastgebern das Ergebnis Tor um Tor höher zu schrauben. Mit dem Schlusspfiff war auf der Anzeigetafel eine 38:27 Klatsche verzeichnet, die in diesem Ausmaß nicht notwendig war.

Klaus Gärtner und seiner Mannschaft bleiben zehn Tage Zeit, diese Niederlage genauestens zu analysieren, um im nächsten Heimspiel gegen Herrenberg wieder anders auf zu treten.

 

 

Für die SGL spielten: Sebastian Ullrich, Alexander Hübe – Marc Wetzel, Manuel Frietsch (9), Rico Wilde (1), Christopher Räpple (1), Sascha Pfattheicher (3), Benjamin Prestel (6/4), Hannes Volk (1), Pascal Durak (6), Jochen Geppert (4), Valentin Spohn (4), Matthias Conrad, Kai Dippe (3)

 

Für die SG KÖ spielten: Marco Bitz, Lucas Bauer, Roko Peribonio – Maximilian Trost (1), Rico Keller (1), Kai Rudolf (2), Roy James (2), Lukas Sauer (1), Patrick Körner (1), Max Haider (1), Sven Kroll, Michel Abt (5/1), David Ganshorn (5), David Schmidt (9)