Die Dritte Liga Süd startet am Wochenende in die neue Saison

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Sandro Catak, Jungtrainer von der SG Kronau/Östringen II weist den Weg (Foto: cls)

Auch in der Saison 2016/17 stellen baden-württembergische Vereine mit elf Mannschaften das größte Kontingent in der Dritten Liga Süd. Aus dem Verbandsbereich Baden kommen insgesamt sechs Teams: SG Nußloch, SG Kronau/Östringen II, TV Germania Großsachsen, TGS Pforzheim, sowie die beiden Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzingen und SG Pforzheim/Eutingen. Der Handballverband Württemberg schickt mit TSB Heilbronn-Horkheim, HBW Balingen-Weilstetten II, dem VfL Pfullingen und HC Oppenweiler Backnang vier starke Vertreter ins Rennen. Die SG Köndringen/Teningen ist als einziger Verein aus Südbaden übrig geblieben. Nachdem TV Hochdorf, der auf dem dritten Rang in der vergangenen Saison endete, der SV Zweibrücken die Klasse rettete,  konnte sich aus der Pfalz die TSG Haßloch noch in der Relegation das Startrecht für die neue Saison sichern. Die Pfälzer bekamen durch Aufsteiger VTV Mundenheim noch Zuwachs. Der 16. Verein, der zur beginnenden Runde in der Südstaffel ins Rennen geht ist Rückkehrer TuS Fürstenfeldbruck. Die Bayern gingen in der vergangenen Runde in der Oststaffel an den Start und sorgten dort für Furore. Nach einer fantastischen Runde belegten die „Brucker“ den zweiten Rang.

Sandro Catak, Jungtrainer von der SG Kronau/Östringen II weist den Weg (Foto: cls)
Sandro Catak, Jungtrainer von der SG Kronau/Östringen II weist den Weg (Foto: cls)

Im letzten Durchgang beherrschten die HSG Konstanz und die SG Leutershausen weitgehend das Geschehen und stiegen am Ende auch verdient in die zweite Bundesliga auf. Für die anderen Vereine werden die Karten nun neu gemischt und man darf schon am ersten Spieltag gespannt sein, wer sich in Richtung Spitze empfehlen wird. Alle Mannschaften haben sich auf dem Spielermarkt kräftig bedient und viele neue Akteure verpflichtet. Die meisten „Experten“ sehen mit der SG Nußloch, dem TV Hochdorf, dem TSB Heilbronn Horkheim und der TGS Pforzheim Teams in der Favoritenrolle, die auch schon 2015/16 in der Spitzengruppe landeten. Welche Rolle der bayrische Vertreter in der Südstaffel spielen wird, halten sich die Experten zurück und wollen zuerst einmal die Startphase abwarten.

In der Spitzengruppe lag in der vergangenen Saison auch die SG Kronau/Östringen II. Eine Prognose fällt bei den Junglöwen immer schwer, da sie meistens nur Spieler aus der eigenen Jugend aufrücken lassen. Dafür geben die Kraichgauer jedes Jahr aber auch gute Handballer an andere Teams ab. So gingen am Ende der letzten Saison mit Marco Bitz und David Ganshorn zwei Stammkräfte zum Ligakonkurrenten SG Nußloch. Das Nachwuchstalent Lukas Sauer schloss sich Aufsteiger Oftersheim/Schwetzingen an. Der größte Verlust dürfte jedoch Michel Abt sein, der beim Deutschen

Patrick Zweigner kehrte zu den Junglöwen zurück (Foto: cls)
Patrick Zweigner kehrte zu den Junglöwen zurück (Foto: cls)

Meister, den Rhein-Neckar Löwen, einen Vertrag erhielt. Er war in der beendeten Runde nicht nur bester Torschütze in der Südstaffel, sondern auch Kopf des jüngsten Teams der Liga. Da auch Trainer Klaus Gärtner als Co-Trainer zu den Löwen abwanderte, musste ein neuer Trainer her. Die Spielgemeinschaft holte sich mit Sandro Catak einen ganz jungen und stellte ihm ein noch jüngeres Team zur Verfügung. Neben dem Rückkehrer Patrick Zweigner, der vom TV Germania Großsachsen kam, stiegen vornehmlich Jugendspieler in das Ligateam auf. Einzig auf der Torhüterposition hat man mit Pascal Boudgoust  einen Spieler verpflichtet, der zum ersten Mal für die Gelbhemden aktiv wird. Trainer Catak hat nach einer intensiven Vorbereitung die Ziele für die neue Runde zusammengefasst: „Wir sind ein Ausbildungsverein und meine Aufgabe wird es sein, die jungen Spieler weiter zu entwickeln. Klar wollen wir auch weiterhin in dieser Liga zuhause sein, aber im Vordergrund steht die Entwicklung jedes Akteurs.“

Der erste Spieltag bringt schon sehr brisante Paarungen. Ein Spitzenspiel dürfen die Zuschauer in Hochdorf erwarten, denn dort macht der TuS Fürstenfeldbruck seine Aufwartung. Die Pfälzer haben gegenüber der vergangenen Saison ein anderes Gesicht. Auf der Kommandobrücke steht mit Stefan Bullacher ein erfahrener Trainer, der zuletzt beim SV Zweibrücken tätig war. Eine schwere Aufgabe wird für ihn sein, die sieben neuen Spieler in das Team einzufügen, da auf der anderen Seite auch zehn erfahrene Spieler abgegeben wurden. Den Pfalzbibern kommt dabei die Kooperation mit Zweitligist Friesenheim zu Hilfe. Auch in diesem Jahr haben sie wieder vier Akteure mit Zweispielrecht im Kader.

Die SG Kronau/Östringen II darf am ersten Spieltag zuhause antreten und empfängt in einem Derby die TSG Haßloch. Die Pfälzer erreichten das rettende Ufer erst in der Relegation gegen die Füchse Berlin II und haben nun unter Trainer Tobias Job sich eine Mannschaft aufgebaut, die ein etwas verändertes Bild vorweist. Während der Vorbereitung ereilte die TSG dann auch noch ein unglaubliches Verletzungspech, mit Schlingmann, Seelos, Schubert und Job fallen gleich vier Leistungsträger längerfristig aus, sodass Trainer Job und der sportliche Leiter Müller noch einmal auf dem Spielermarkt aktiv wurden. In Östringen hoffen die Junglöwen natürlich, dass ihnen ein guter Start gelingt und sie den Vorjahreserfolg gegen die Pfälzer wiederholen können.

Im Mittelpunkt des ersten Spieltages steht aber sehr wahrscheinlich die Sonntagsbegegnung in Nußloch. Die Spielgemeinschaft empfängt um 17.00 Uhr den großen Mitfavoriten TGS Pforzheim. Beide Mannschaften haben sich enorm verstärkt und werden von den meisten Trainern in der Spitzengruppe gesehen. Neben einigen Nachwuchskräften aus der eigenen Jugendarbeit haben die Goldstädter aber auch wieder Spieler aus der zweiten Liga oder von Ligakonkurrenten an Land gezogen. Gelingt es Trainer Andrej Klimovets die vielen Neuen möglichst schnell zu integrieren, werden die Pforzheimer ganz vorne mitmischen. Eine wichtige Rolle wird auch spielen, wie schnell Rückraumshooter Florian Taafel vollständig genesen ist.

Im Duell zweier Aufsteiger wird am Freitagabend die Saison in Mundenheim eröffnet. Die Pfälzer empfangen im Derby den badischen Kontrahenten HG Oftersheim/Schwetzingen. Der Dritte Neuling, die SG Pforzheim/Eutingen empfängt den SV 64 Zweibrücken, der sich ebenfalls neu orientieren muss, nachdem die Westpfälzer sechs wichtige Spieler abgeben mussten und nach 21 Jahren auch Trainer Bullacher den Verein verließ. Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer Tony Hennersdorf, der aber das Team gut kennt, da er in den letzten Jahren als A-Jugendtrainer beim SV 64 arbeitete.

Zwei spannende Partien werden wohl in Pfullingen und Balingen erwartet. Der VfL wird sich zuhause mit dem TV Germania Großsachsen auseinandersetzen, während die „Junggallier von der Alb“ in der Sparkassen-Arena  den HC Oppenweiler-Backnang empfangen. Auf der Alb wollen die Murrtäler den ersten Teil einer Rechnung aus dem vergangenen Jahr begleichen, denn da verlor man beiden Begegnungen gegen Reserve des HBW.

In der letzten Partie des ersten Spieltages darf ein weiterer Favorit die Runde mit einem Heimspiel beginnen. TSB Heilbronn-Horkheim zählt nicht nur für die gesamte Runde zu den Titelanwärtern, sondern dürfte auch gegen die SG Köndringen/Teningen die Nase vorne behalten. Alles andere als ein Sieg der Neckartäler könnte man schon als Sensation ansehen. Bei den Südbadenern muss Trainer Ole Andersen gewaltige Aufbauarbeit leisten. Nach Ende der letzten Runde haben neun, zum Teil wichtige Spieler den Verein verlassen oder haben ihre Karriere beendet. Diesen Abgängen stehen zehn Zugänge gegenüber, die meistens aber noch sehr jung sind. Also viel Arbeit für den dänischen Trainer.