Empfindliche Heimniederlage der Junglöwen

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Florian Taafel (5) hatte David Ganshorn nicht immer so im Griff (Foto: cls)

SG Kronau/Östringen II : TGS Pforzheim   27:29   (19:16)

Östringen (esch), Nach einer guten Leistung in der ersten Hälfte des badischen Derbys gegen den Tabellennachbarn TGS Pforzheim verloren die Junglöwen nach dem Wechsel den Faden. Die 19:16 Pausenführung wurde schon in den ersten Minuten nach dem Wechsel weggegeben, wobei die Gelbhemden fünf oder sechs Chancen leichtsinnig vergaben und Jonathan Binder im Tor der Goldstädter richtig auf Betriebstemperatur brachten. Die Gastgeber fanden in der gesamten zweiten Halbzeit nicht mehr zu ihrem System und verloren letztendlich mit 27:29.

So musste Trainer Klaus Gärtner nach dem Spiel auch zugeben, dass der Unterschied bei den Torhütern schon ein wichtiger Faktor war fügte dann noch hinzu: „Aber irgendwann ist es auch Qualität, ob man den Ball ins Tor bringt oder nicht und diese Qualität hatten wir heute nicht. Diese Qualität hatten wir in dieser Saison schon in drei, vier Spielen nicht und verwarfen immer wieder entscheidende Bälle. Die Mannschaft hat meiner Meinung nach in der ersten Hälfte sehr gut gespielt. Normalerweise stelle ich mich vor meine Mannschaft, aber dieses Spiel hat sie heute allein verloren.“

Der Übungsleiter der Kraichgauer hatte gerade mit dem letzten Satz den Nagel auf den Kopf getroffen, denn seine Verärgerung über die Vielzahl an vergebenen Chancen bestand zu Recht. Gerade in der Schlussphase hatten die Junglöwen durchaus noch die Gelegenheit der Partie eine entscheidende Wende zu geben. Aber die Jungs in Gelb nutzten selbst einige Hundertprozentige nicht.

Marvin Gerdon nutzte eine Lücke in der Abwehr zu einem seiner drei Treffer (Foto: cls)
Marvin Gerdon nutzte eine Lücke in der Abwehr zu einem seiner drei Treffer (Foto: cls)

Die Anfangsphase des badischen Derbys, das für beide Teams eine richtungsweisende Bedeutung hatte, denn der Abstand zu den Abstiegsrängen ist bei Beiden noch nicht sicher genug, wurde von beiden Abwehrreihen bestimmt. In der neunten Minute stand es noch 4:4. Nach einer gelungenen Parade leitete Torhüter Marco Bitz den ersten schnellen Gegenstoß über Marius Steinhauser ein, der die Führung einbrachte. Der schnelle Rechtsaußen erhöhte kurz danach auf 6:4 mit dem nächsten Konter. Als Ganshorn am Kreis freigespielt worden war betrug der Vorsprung schon drei Tore. Diese Differenz verteidigten die Gelbhemden im weiteren Verlauf. Zehn Minuten vor dem Pausensignal nahm Gästetrainer Andrej Klimovets einen Wechsel auf der Torhüterposition vor und brachte Jonathan Binder zwischen die Pfosten. Diese taktische Maßnahme zahlte sich in der Schlussphase der ersten Hälfte schon aus, als Binder mit zwei hervorragenden Reaktionen gegen Rico Keller und Maximilian Rolka verhinderte, dass der Rückstand auf fünf Tore angewachsen wäre. Die Gelbhemden gingen daher nur mit einem 19:16 in die Kabine.

Florian Taafel (5) hatte David Ganshorn nicht immer so im Griff (Foto: cls)
Florian Taafel (5) hatte David Ganshorn nicht immer so im Griff (Foto: cls)

Nach dem Wiederanpfiff sahen die Zuschauer ein verändertes Bild, denn sofort übernahmen die Rotweißen aus der Goldstadt das Geschehen. Mit einem 0:5 Lauf drehten die Klimovets Schützlinge die Begegnung. Die Gastgeber waren plötzlich in die Rolle des Jägers gedrängt und hatten damit ihre Probleme. Den jungen „Wilden aus dem Kraichgau“ vermieste vor allem ihre Abschlussschwäche ein besseres Ergebnis, wobei die Leistung von Torhüter Binder nicht geschmälert werden darf. Die Junglöwen kämpften sich immer wieder heran konnten aber die mehrfach vorhandene Chancen, dem Spiel eine Wende zu geben, einfach nicht nutzen. Wichtig war dabei, dass sich die Gelbhemden häufig eine Zeitstrafe einhandelten, wenn sie den Anschluss wieder hergestellt hatten. Noch zehn Minuten waren auf der Uhr, als der beste Werfer der TGS, Florian Taafel, mit seinem neunten Treffer die Führung der Gäste auf vier Tore ausbaute. Sofort reagiert Klaus Gärtner mit einer Auszeit. Torhüter Bitz erwischte danach seine beste Phase und hielt lange Zeit seinen Kasten sauber. Vorne sorgten Schwarz, Abt von der Siebenmeterlinie und Ganshorn für den Anschluss zum 26:27. Noch waren vier Minuten zu spielen und diese Zeit wurde zum Krimi. Nach einem Ballgewinn in der Abwehr ging Roy James auf die Reise und scheiterte wie einige seiner Kameraden zuvor am reaktionsschnellen Binder. Erste Chance zum Ausgleich war vergeben. Dann folgte die nächste Möglichkeit, da sich Pforzheim eine doppelte Unterzahl durch zwei Zeitstrafen gegen Heuberger und Brandt einhandelte. Die Gastgeber konnten diesen Vorteil nicht nutzen, vergaben sogar einen Siebenmeter durch Abt. In der Schlussphase machten Davor Sruk und Miro Gea den Sack endgültig zu. Der letzte Treffer durch Ganshorn war dann nur noch Ergebniskosmetik.

Spielentscheidend war jedoch nicht nur die Abschlussschwäche der Gastgeber, sondern auch, dass mit nach Ballverlusten im Angriff die Schnellangriffe über Marco Kikulius über die rechte Außenbahn nicht unterbinden konnte. In dieser Begegnung war sicher mehr drin für die Gelbhemden, allerdings hätte das Team wesentlich konzentrierter zu Werke gehen müssen. Trainer Gärtner zog daher für sein Team das Fazit: „Es wird verdammt schwierig, weil wir wieder ein Heimspiel verloren haben und wir haben ein schweres Programm. Für uns hat heute der Abstiegskampf begonnen.“

 

Für die SG spielten: Marco Bitz – Roy James, Marius Steinhauser (2), Lukas Sauer, Maximilian Rolka (2), Max Haider (2), Leon Bolius (1), Marvin Gerdon (3), Nicolas Herrmann (1), Michel Abt (4/2), David Ganshorn (8), Maximilian Schwarz (3), Rico Keller (1)

 

Für die TGS spielten: Daniel Sdunek, Jonathan Binder – Florian Rost, Hagen Körner (1), Julian Rost, Florian Taafel (9/1), Marco Kikilius (8), Guillem Miro Gea (1), Andrian Enders, Filip Prsa (2), Christian Heuberger (1), Fabian Dykta (5), Nils Brandt, Davor Sruk (2)