Junglöwen sichern endgültig den Klassenerhalt

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SG Kronau/Östringen
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Dritte Liga Süd:   SV 64 Zweibrücken  :  SG Kronau/Östringen     33:33      (16:18)

 

Der Abstiegskampf in der Dritten Liga zieht rein rechnerisch im Moment noch Mannschaften wie die SG Kronau/Östringen und die TGS Pforzheim  auf den Rängen sieben und acht noch mit in den Bann. Jeder Punkt ist für die Teams, die danach platziert sind, ist für sie überlebenswichtig. Trainer Klaus Gärtner von den Junglöwen sagte daher vor der Begegnung gegen den Tabellenvierzehnten SV 64 Zweibrücken: „Wir haben nichts zu verschenken. Auch in diesem Spiel wollen wir punkten.“

Seine Jungs haben mit Einsatz und Leidenschaft speziell in der ersten Hälfte all das umgesetzt, was ihr Übungsleiter von ihnen erwartete und führten teilweise mit sechs Toren.  Doch der Gegner aus der Westpfalz, der  richtig mit dem Rücken zur Wand stand, wachte auf und kämpfte kräftig zurück. In der zweiten Halbzeit sahen die Fans beider Mannschaften ein spannendendes Kampfspiel, in dem keiner der beiden Kontrahenten nachgeben wollte. Kurz vor dem Ende hatten sich die Badener wieder einmal die Führung zurück geholt und lagen mit 32:33 in Front. Ein letzter Angriff der Hausherren und Kapitän Michel Abt versuchte diesen zu stoppen, leider aber etwas zu heftig. Er bekam zwei Minuten und die Westpfälzer Löwen einen Freiwurf. Noch waren drei Sekunden Zeit für eine erfolgreiche Aktion. Die Hausherren stellten einen Block für ihren wurfstarken Juniorennationalspieler Robin Egelhof. Er nahm Maß, überwand die Mauer der Gelbhemden und auch Torhüter Marco Bitz. Riesen Jubel in der Westpfalzhalle für einen wichtigen Punktgewinn in letzter Sekunde.

Die Junglöwen haben zwar zum wiederholten Male in letzter Sekunde noch etwas Zählbares aus der Hand gegeben, aber auch für sie war das 33:33 Unentschieden eine positive Geschichte, denn nun haben Klaus Gärtner und seine junge Mannschaft endgültig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Auch rein rechnerisch können die Gelbhemden nicht mehr in den Kampf um den Klassenerhalt hineingezogen werden. Im Keller wird die Angelegenheit jedoch immer enger. Neben Zweibrücken hat auch Salamander Kornwestheim gepunktet, so dass sich nichts Wesentliches verändert hat.

Leon Bolius war in Zweibrücken nur schwer zu bremsen  (Foto: cls)
Leon Bolius war in Zweibrücken nur schwer zu bremsen (Foto: cls)

Die Junglöwen aus dem Kraichgau begannen die Partie in Zweibrücken sehr konzentriert und legten in den Anfangsminuten immer wieder vor, mussten aber anerkennen, dass der Vierzehnte der Liga schon wusste, was für ihn die Stunde geschlagen hat. Ab der achten Minute hatte sich auch die Deckung der Gelbhemden auf den Angriff der Gastgeber eingestellt und eroberte sich immer häufiger den Ball. Mit einem 0:5 Lauf zogen die Gelbhemden auf 5:10 davon. Wesentlichen Anteil daran hatten in dieser Phase Torhüter Bitz und Linksaußen Leon Bolius, der die weiten Vorlagen seines Keepers in drei blitzsaubere Treffer ummünzte. Mitte der ersten Halbzeit erhöhte Abt per Siebenmeter sogar auf 5:11 und das Team erarbeitete sich noch weitere hochkarätige Gelegenheiten. Leider schlichen sich zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Fehler ein. Vorne wurde die Gelegenheit leichtfertig vergeben und hinten fand man nicht mehr schnell genug in die Ordnung zurück, so dass die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher zu drei einfachen Toren kamen und plötzlich wieder im Spiel waren. Angetrieben vom eigenen Anhang, der ebenfalls wach geworden war, hielten die Zweibrücker Löwen wieder mit. Mit einem 16:18 Vorsprung für die Junglöwen gingen die Teams in die Kabinen.

Maximilian Trost erzielte den letzten Treffer für die SG (Foto: cls)
Maximilian Trost erzielte den letzten Treffer für die SG (Foto: cls)

Nach dem Wechsel entwickelte sich die Partie zu einem verfrühten Samstagkrimi, der um diese Zeit auf deutschen Kanälen noch nicht zu sehen war. So wie zu Beginn der Auseinandersetzung legten die Gäste vor und die Bullacher-Truppe kämpfte um den Anschluss. Im Gegensatz zur ersten Hälfte machten  es Abt und seine Kameraden den Pfälzer aber wesentlich leichter. Technische Fehler und ausgelassene Chancen gaben den Hausherren immer wieder Gelegenheiten einfache Treffer zu erzielen. Schnell stand es 19:19 und damit wurde es richtig spannend. Nach dem dritten Viertel stand auf der Anzeigetafel 25:25 und der nächste Treffer fiel dann für den SV 64. Klaus Gärtner nahm eine Auszeit und seine Jungs reagierten prompt. Nach vier weiteren Angriffen hatten sie die Partie erneut gedreht und die Nase mit 27:28 vorne. Da die Deckung der Gelbhemden im folgenden Abschnitt die drei Leistungsträger der Heimmannschaft, Nils und Aris Wöschler sowie Egelhof nicht mehr richtig unter Kontrolle brachten, gelang es den Badenern nicht mehr sich entscheidend abzusetzen. Als Maximilian Trost 23 Sekunden vor dem Abpfiff das 32:33 markierte schien der nächste Auswärtssieg sicher. Doch das Drehbuch dieses Krimis sah einen anderen Schluss vor, wie schon beschrieben.

Die Leistung der Junglöwen ist dennoch bemerkenswert, auch wenn man wieder einmal einen Zähler verschenkt hatte. Trainer Gärtner schickte sein letzte Aufgebot in das Rennen, denn unter der Woche fielen mit Lukas Sauer und Marvin Gerdon zwei Spieler aus, die in der Westpfalzhalle nicht eingesetzt werden konnten. In der Anfangsphase verletzte sich Juniorennationalspieler Rico Keller und kehrte bis zum Schluss nicht mehr auf das Feld zurück. Die Alternativen auf der Bank waren dadurch begrenzt. Das Fazit für diese Partie kann daher nur lauten, dass unter den gegebenen Umständen das Unentschieden schon in Ordnung geht, denn die Leistung der Hausherren war ja schließlich auch nicht ohne.

 

Für den SV 64 spielten: Kovacin Ladislav, Benedikt Berz  –  Philipp Hammann (2), Tim Burkholder, Jonas Denk (2), Patrick Bach, Thomas Zellmer, Florian Enders (2/1), Nils Wöschler (6), Benjamin Zellmer (6), Tom Grieser, Aris Wöschler (7), Niklas Bayer, Robin Egelhof (8/1)

 

Für die SG spielten:  Marco Bitz, Lucas Bauer  –  Maximilian Trost (5), Roy James, Maximilian Rolka (2), Max Haider (2), Leon Bolius (6), Nicolas Herrmann (3), Michel Abt (12/2), David Ganshorn (1), André Ockert, Maximilian Schwarz (2), Rico Keller