Last-Minute-Sieg der Junglöwen gegen Herrenberg

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SG Kronau/Östringen
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Dritte-Liga-Süd:   SG Kronau/Östringen  :  SG H2Ku Herrenberg   28:27     (12:17)

 

Schon unter der Woche hat Trainer Klaus Gärtner von den Junglöwen gewarnt, dass es gegen den feststehenden Absteiger SG H2Ku Herrenberg eine sehr schwere Aufgabe wird. Er wies darauf hin, dass die schwäbischen Gäste nun ohne jeglichen Druck agieren können und deshalb besonders gefährlich sein würden. Die Partie in der Kronauer Mehrzweckhalle zeigte über lange Zeit, dass der Übungsleiter der Badener den Gegner richtig eingeschätzt hatte. Bis zur 40. Minute waren die Jungs von Trainer Nico Kiener die dominierende Mannschaft und führten schier uneinholbar mit 12:20. Doch dann kam die Wende. Tor um Tor kämpften sich die Junglöwen heran, glichen aus und sicherten sich letztendlich noch einen glücklichen 28:27  Heimsieg.

Die Kronau/Östringer liegen nun mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 27:27 Zählern auf dem siebten Tabellenrang und haben sechs Punkte Abstand zu dem wichtigen  14. Platz. Die Ergebnisse vom Samstag trugen dazu bei, dass der Abstiegskampf jetzt noch viel intensiver wird. Insgesamt sind im Augenblick noch vier bis fünf Teams in diese Abstiegssituation verwickelt. Sollte am Sonntag der SV 64 Zweibrücken in Kornwestheim gewinnen, liegen drei Mannschaften Punktgleich auf den Rängen 15 – 13. Die Gärtner Sieben dürfte eigentlich mit dem Abstieg nicht mehr viel zu tun haben, zumal sie die Chance vor Augen haben, gegen die zwei Abstiegskandidaten Zweibrücken und Kornwestheim  noch direkt punkten zu können.

Zwei Drittel bestimmten die Gäste die Partie in Kronau (Foto: cls)
Zwei Drittel bestimmten die Gäste die Partie in Kronau (Foto: cls)

Allerdings hat das Spiel gegen die Württemberg gezeigt wie schwer es ist, gegen die Teams antreten zu müssen, die Mitten im Abstiegskampf stecken. Nach dem 2:1 Rückstand in der Anfangsphase zeigte die Kiener-Sieben, dass sie doch besser Handball spielen können, als es ihre Tabellensituation vermuten lässt. Den Hausherren unterliefen in der Folgezeit viele Fehler, die von Herrenberg eiskalt ausgenutzt wurden. Trainer Gärtner sah sich in der neunten Minute schon gezwungen, zum ersten Mal den grünen Karton auf den Zeitnehmertisch zu legen. Der Zwischenstand von 2:7 ließ dem Coach keine andere Wahl. Seine Worte schienen bei den Gelbhemden allerdings nicht angekommen zu sein. Immer wieder waren technische Fehler oder überhastete Würfe die Ursache, dass der Rückstand nicht abnehmen wollte. Beim Stand von 8:15 folgte in der ersten Halbzeit schon die zweite Auszeit für die Badener. Danach gelang zwar ein 3:0 Lauf, der aber Michel Abt und seine Kameraden immer noch nicht in ihr System finden ließ. Bis zum Halbzeitpfiff betrug die Differenz immer noch fünf Treffer und die Gäste gingen mit einer 12:17 Führung in die Kabine.

Kapitän Michel Abt steuerte sieben Treffer zum Heimsieg bei (Foto: cls)
Kapitän Michel Abt steuerte sieben Treffer zum Heimsieg bei (Foto: cls)

Nach dem Wiederanpfiff schien Gästetorhüter Marco Azevedo Marquez für die Gelbhemden zum Alptraum zu werden. In den ersten zehn Minuten sorgte der reaktionsschnelle Torhüter mit sieben Paraden dafür, dass den Gastgebern in dieser Phase nicht ein Treffer gelang und Herrenberg auf 12:20 davon ziehen konnte. Zu diesem Zeitpunkt wollte niemand mehr auch nur einen Cent auf die Junglöwen setzen. Spielmacher Rico Keller gab in der 40. Minute mit seinem Treffer das Signal zur Aufholjagd. Mit einem 5:0 Lauf kämpften sich die Badener auf 17:21 heran, so dass Trainer Kiener den grünen Karton bemühte. Im folgenden Abschnitt sahen die Zuschauer in der Mehrzweckhalle eine ausgeglichene Partie, in der die Junglöwen nicht mehr näher als vier Tore heran kamen. Die eigentliche Wende wurde in der 52. Minute eingeleitet, in der der Spielmacher und Kapitän der Gäste, Christian Dürner, seine dritte Zeitstrafe erhielt und vorzeitig auf die Tribüne musste. Plötzlich war die Abwehr der Hausherren wach und eroberte sich immer wieder die Harzkugel. Fünf Minuten vor dem Ende krallte sich Torhüter Marco Bitz den Ball und schickte Leon Bolius auf die Reise, der zum vielumjubelten Anschlusstreffer  zum 24:25 einnetzte. Nächste Auszeit für die Gäste. Aber das nächste Highlight kam von den Gärtner Schützlingen. Balleroberung durch Roy James und der schnelle Konter über  Bolius: Ausgleich zum 25:25. Die restliche Spielzeit wurde wieder einmal zum Krimi. Warum auch nicht, war ja schließlich Samstagabend. Die Gäste legten wieder vor und Klaus Gärtner nahm seine letzte Auszeit. James markierte den Ausgleich, der aber nur bis zum Gegenangriff Bestand hatte. Nach dem nächsten Treffer durch Kreisläufer David Ganshorn stand es erneut pari. Die Entscheidung fiel dann zugunsten der Badener als sich die Kiener Truppe eine Minute vor dem Schlusspfiff zwei Zeitstrafen einhandelten. Marvin Gerdon markierte den Siegtreffer, als noch 54 Sekunden auf der Uhr standen. Mit viel Glück verteidigten die Gelbhemden den knappen Vorsprung und verbuchten die nächsten zwei Punkte.

Der Verlauf der Partie zwischen Herrenberg und den Junglöwen zeigte klar, weshalb Trainer Gärtner von seinen Jungs enttäuscht war. Vierzig Minuten haben die Gelbhemden weit unter ihren Möglichkeiten agiert. Nur im letzten Drittel zeigten die Badener Willen und Leidenschaft und das hat zum Glück noch gereicht.

Für die SG KÖ spielten:  Lukas Bauer, Marco Bitz   –   Maximilian Trost, Roy James (2), Adam Soos (1), Lukas Sauer (4), Max Haider, Leon Bolius (3), Marvin Gerdon (3), Nikolas Herrmann, Michel Abt (7/3), David Ganshorn (5), Maximilian Schwarz (1), Rico Keller (2)

Für die SG H2Ku spielten: Marco Azevedo Marquez, Linus Mathes   –   Marvin Fuß (5), Lukas Fischer (7/1), Sven Maier (1), Felipe Soteras-Merz (5), Christian Dürner (3), Simon Klisch, Ingo Krämer (2), Claudio Schneck (3), Alexander Zürn (1), Andreas Kohler

Lastminute-Sieg der Junglöwen in der 3. Liga. Die letzten Sekunden beim Stand von 28:27 im Video.

Gepostet von Rhein-Neckar Löwen – Die Junglöwen am Sonntag, 10. April 2016