SGSW punktet mit dem letzten Aufgebot auswärts doppelt

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SG Stutensee-Weingarten
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Die SG Stutensee-Weingarten fuhr quasi auf der letzten Rille in der Badenliga mit dem 32:33 Erfolg beim direkten Konkurrenten TSV Amicitia Viernheim beide Punkte ein und trat erleichtert die Heimreise an.

„Von der letzten Rille“ darf man getrost reden, wenn man den Kader betrachtet, mit dem Trainer Steffen Bechtler diese richtungsweisende Aufgabe in Angriff nehmen musste. Mit insgesamt sieben Feldspielern und den beiden Torhütern plante der Coach den Auftritt in der Rudolf-Harbig-Halle, denn neben den beiden Nils Pollmer und Rouven Martus, die schon im Derby gegen Knielingen nicht auflaufen konnten, mussten für den Samstag auch noch Christian Moscnek und Kapitän Marvin Morlock absagen. Co-Trainer Tim Kaupa streifte daher nochmals das Trikot über und half vor allem in der Deckung aus. Doch wie so oft liefern solche Notlösungen dann die besten Ergebnisse. Die Mannschaft bewies vom Anpfiff weg, dass sie diese Bezeichnung zurecht trug. Über sechzig Minuten boten die zehn Akteure der Spielgemeinschaft eine tadellose kämpferische Vorstellung und fügten sich alle reibungslos in ein funktionierendes System ein. Kaupa half in der Deckung die Lücke zu schließen, die vor allem durch die Ausfälle von Pollmer und Morlock entstanden ist. Im Angriff übernahm in erster Linie Spielmacher Stefan Jochim die Verantwortung und führte nicht nur glänzend Regie, sondern steuerte auch acht Tore bei. Jochim hat bereits in seiner dritten Partie für die SGSW gezeigt, wie wertvoll er für die Mannschaft ist. Neben den sieben Feldspielern, die alle an den Torerfolgen beteiligt waren, trug sich auch Torhüter Sascha Helfenbein in die Torstatistik ein.

 

Diese Begegnung in Südhessen war aber beileibe keine One-Man-Show, sondern „eine geschlossene Mannschaftsleistung“ wie Steffen Bechtler nach dem Schlusspfiff betonte. Seine Jungs waren vom Anpfiff weg hell wach und legten in der Anfangsphase bis Mitte der ersten Hälfte immer wieder vor. Die Hausherren zeigten aber den erwarteten Biss und glichen den Rückstand sofort wieder aus, so dass die Zuschauer zunächst zwei Kontrahenten erlebten, die um jeden Zentimeter Boden kämpften. Im zweiten Viertel schien es als ob dann die Gastgeber mehr von der Partie hätten, denn sie eroberten sich dreimal den Führungsvorteil, wurden aber durch Max Weickum, Justus Bieberstein und Vedran Dozic schnell eingeholt. Mit dem 12:13 durch Jochim wechselte der Vorteil erneut zu den Gästen, die mit einer starken Schlussphase in Hälfte eins sogar zwischenzeitlich auf vier Tore davonzogen. Die Amicitia konnte zwar verkürzen, aber einen 17:19 Rückstand zur Pause nicht verhindern.

 

Nach dem Wechsel übernahmen die Bechtler Jungs erneut das Kommando und bauten den Vorsprung durch Marvin Kikillus auf 18:22 aus. Mit hohem kämpferischen Einsatz gelang es den Gästen aus der Hardt sich den Gegner weitgehend vom Leib zu halten. Die SGSW erlaubte den Hausherren nie näher als zwei Treffer heran zu kommen. Das Team überstand dabei auch fünfmal eine Unterzahl ohne größeren Schaden und führte zehn Minuten vor dem Ende beim Stand von 26:29 immer noch mit drei Toren. Doch dann begann für Truppe von Steffen Bechtler die wohl schwerste Phase. Die Gastgeber stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, denn sie benötigten ebenfalls möglichst beide Punkte und bei den Gästen müssten doch allmählich bei der dünnen Personaldecke die Kräfte schwinden. Doch mit einer konzentrierten Deckungsarbeit hielten die Bechtler Jungs den gegnerischen Angriff in Schach und verteidigten bis zum Schlusspfiff den knappen Vorsprung. Jochim, Kikillus und Vedran Dozic, der sich von der Siebenmeterlinie als treffsicher erwies, hielten die Südhessen in den letzten Minuten auf Distanz. Nach sechzig Minuten feierten zehn überglückliche SGler den verdienten Gewinn von zwei wichtigen Auswärtspunkten.

Trainer Steffen Bechtler brauchte einige Zeit bis er sein Statement zur Begegnung liefern konnte: „Es war der Wahnsinn was heute ablief. Am Nachmittag hatte ich noch sieben Feldspieler und dank Tim Kaupa hatten wir dann wenigstens zwei Auswechsler. Was die Jungs dann auf die Platte brachten war aller Ehren wert. Ich ziehe ganz viele Hüte vor ihnen. Das Team hat sehr diszipliniert und intelligent gespielt, überragend. Generell war es eine super Mannschaftsleistung und toller Kampf. Die letzten zehn Minuten waren dann bitter für die Jungs, aber sie haben trotzdem noch einmal ALLES rausgehauen. Auch spielerisch konnten mein Team überzeugen. Auf dieser Leistung müssen wir nun aufbauen und die HG Oftersheim/Schwetzingen II zum nächsten Heimspiel empfangen.“

 

Für den TSV spielten: Patrick Koch, Dennis Hoffmann – 5 Pal Megyen (5), Jan Willner (5), Ronny Unger, Dominik nSeib, Julius Herbert (6), Robin Helbig (2), Philipp Oswald, Leon Schaal, Jannik Geisler (5), Holger Hubert (3), Marcel König (6)

 

Für die SG spielten: Sascha Helfenbein (1), Pascal Duck –  Kai Rudolf (2), Max Waltert (4), Vedran Dozic (4/3), Max Weickum (4), Justus Bieberstein (3), Stefan Jochim (8), Tim Kaupa, Marvin Kikillus (7)