Den Sack dann auch mal zumachen

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TG Laudenbach
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TG Laudenbach unterliegt im Derby dem TV Hemsbach mit 23: 24 / Torhüter Fischer und Roll beeindrucken mit Glanzleistungen



Die TG Laudenbach gewinnt einfach keine Derbys mehr. Das ist die bittere Erkenntnis am Ende des Spiels vergangenen Samstag in der Bergstraßenhalle in Laudenbach. Was war geschehen?

Es war wieder Derbytime in der Handball-Landesliga. Hinspiel in Laudenbach. Gewinnen wollte man in Laudenbach – mal wieder – nach zuletzt etlichen Niederlagen gegen den direkten Gemeindenachbarn aus dem Süden. Und es war alles angerichtet. Eine gut besuchte Zuschauertribüne mit zahlreichen Gästefans, zwei Schiedsrichter, die das Publikum nicht jede Woche zu Gesicht bekommt und zwei Mannschaften, die sich beide im Mittelfeld der Tabelle befanden und mit einem Sieg Anschluss zum oberen Drittel herstellen wollten.

Das Spiel begann entspannt, freundschaftlich, die Spieler klatschten sich ab. Beide Mannschaften standen von Beginn an äußerst stabil in der Abwehr. Laudenbach erwischte augenscheinlich den besseren Start, spielte druckvoller, dynamischer, scheiterte aber unfassbar oft mit besten Gelegenheiten am überragenden Roll im Hemsbacher Tor. Und Hemsbach? Der TVH schien irgendwie verunsichert, vielleicht lag es am harzlosen Ball. Kein wirklicher Druck im Spiel, halbherzige Würfe, wenig Effizienz aus dem Rückraum. So stand es nach 10 Minuten gerade einmal 2:2. Hemsbach gelang es dann, sich auf 3:5 abzusetzen, ehe die beste Phase von Laudenbach kam. Sechs Toren in Folge, unter anderem ein direkter Treffer über das gesamte Spielfeld von Torhüter Fischer brachten die TGL plötzlich mit 9:5 in Führung. Hemsbach wirkte gelähmt, ideenlos, und bei den Laudenbacher Fans keimten erste Hoffnungen auf, dass an diesem Abend die Punkte in Laudenbach bleiben könnten. Aber Hemsbach blieb zunächst dran und konnte bis zur Halbzeit auf 10:8 verkürzen.



Nach der Halbzeit erwischte die TGL erneut den besseren Start. Tore durch den wurfgewaltigen Youngster Hott und Bomber Nischwitz bedeuteten nach 35 Spielminuten eine beruhigende 15:10 Tore Führung. Doch irgendwie hatte die Laudenbacher Abwehr den erst spät eingewechselten Zschätzsch nicht auf dem Schirm. Der quirlige Mittelmann des TV Hemsbach übernahm jetzt Verantwortung, steuerte Tor um Tor bei und hielt Hemsbach im Spiel. Jetzt war es ein offener Schlagabtausch. Als Mix Mitte der Halbzeit die rote Karte sah, herrschte längst eine hitzige Atmosphäre in der Halle. Laudenbach gelang es nicht mehr, sich weiter abzusetzen und auf der Tribüne herrschte der Eindruck, die Schiedsrichter ließen das auch nicht zu. Aber letztendlich war die TGL selbst schuld an dieser Situation. Nach wie vor wurden zu viele Chancen liegen gelassen. Lattentreffer, Kreisbetretungen oder besonders von der Sieben-Meter-Linie, wo man insgesamt viermal verwarf und der verhinderte Oldie Jumic im Nachhinein sehnlichst vermisst wurde. Laudenbach gelang es, trotz aller Missstände, stets einen kleinen Vorsprung zu halten, auch weil Fischer im Tor immer wieder stark parierte. In der 53ten Spielminute führte die TGL immer noch mit 22:19 Toren und ein Sieg war zum Greifen nahe. Doch ausgerechnet in den letzten Minuten wollten den Laudenbachern einfach keine Tore mehr gelingen. In teilweise doppelter Unterzahl waren die Würfe allenfalls Halbchancen und zu harmlos für den nach wie vor starken Roll im Hemsbacher Tor. Der TVH nutzte das Momentum kompromisslos mit vier Toren in Folge, glich zum 22:22 aus und legte schließlich ein Tor vor. Ein letztes Tor von Wilkening brachte noch einmal den Ausgleich ehe der Hemsbacher Fröhlich von links außen mit seinem zweiten Heber über Fischer den 23:24 Endstand zur Freude der Hemsbacher Fans markieren konnte.

Was bleibt ist ein unterhaltsamer, nervenaufreibender Abend mit einem glücklichen Sieger…..wieder aus Hemsbach. Ein Unentschieden wäre an diesem Abend wohl gerecht gewesen. Bis zum nächsten Derby. (TT)

TG Laudenbach: Fischer (1), Hartmann, Schupp, Beschorner, Hott (5), Bock, Wilkening (6), Büntig, Teurer (1), Nischwitz (6), Mix (3), Lohmeier (1), Pinkepank

TV Hemsbach: Roll, Grotelüschen; Brückmann (1), Prisslinger (1), Stempfle, Wiltz (1), König (1), Leide (4), Zschätzsch (6), Bähr (4/4), Fröhlich (3), Drost, Heide (3).

Quelle: Manuel Hohenadel – TG Laudenbach