HG verliert nach Hochdorf nun in Haßloch wieder in der Pfalz

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HG Oftersheim/Schwetzingen
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HG verliert nach Hochdorf nun in Haßloch wieder in der Pfalz

 

Hochdorf ist laut Statistiker die durchschnittlichste Gemeinde Deutschland, was in der Konsumforschung reichlich genutzt wird. Maximal durchschnittlich war auch die Handball-Drittliga-Partie, die die TSG Haßloch und die HG Oftersheim/Schwetzingen dort austrugen. Doch unterdurchschnittlich bestritt der Gast das letzte Viertel und verlor deshalb verdient mit 19:26 (11:11). Das mittelmäßige Ergebnis verdeutlicht, wer die Hauptlast des Abends abgeliefert hatte: Vornehmlich die beiden Torleute und teilweise ihre Abwehr davor.

Erneut „unnötig“, wie letzte Woche im beinahe benachbarten Hochdorf attestiert, war diese Niederlage, oder ist diese kleine Serie von scheinbar unerklärlichen Einbrüchen schon fast systemimmanent? HG-Trainer Martin Schnetz klärte teilweise auf und versprach vor allem enorme Besserung für die letzten zu absolvierenden Partien. „Ich will jetzt nicht auf unseren Verletzten rumreiten, auch die jeweiligen Gegner haben ihre Ausfälle. Als unser Rückraum komplett weggebrochen war, sind andere bravourös in die Bresche gesprungen. Aber sowohl bei ihnen wie den Rückkehrern zeigen sich nun Abnutzungserscheinungen in Verlaufe so einer Partie.“ Und das schlägt sich dann im HG-Spielgeschehen der jeweiligen letzten Minuten nieder.

Zuvor hatte jede Seite mal gewaltig die Hand am Drücken gehabt, wurde dann aber in aller Regel nach Auszeiten des zu diesem Zeitpunkt unterlegenen Kontrahenten ausgebremst. Schnetz meinte: „Das waren wechselseitige Fehlerfestivals.“ Der Gast hatte den Auftakt dominiert (2:7), TSG-Coach Tobias Job reagierte wild gestikulierend. Es war dem in Schwetzingen verorteten Andreas Zellmer vergönnt, dann für Haßloch bald den ersten Ausgleich zu markieren (9:9). Nach dem Seitenwechsel ging Oftersheim/Schwetzingen förmlich (15:12) ein und war aber postwendend wenige Minuten später wieder zur Stelle. Niklas Krämer sorgte nach dem schönsten Spielzug des Abends für die erneute Führung (15:16). Lukas Sauer setzte noch einen drauf.

Doch Daniel Hidegs vorletzter Treffer aus der zweiten Welle heraus, sollte das letzte Feldtor der Badener (16:18/43.) gewesen sein. Es folgte eine Serie von Fehlanspielen an den Kreis, die direkt zu Kontern führten, anschließend blieb Daniel Schlingmann, Torhüter der Pfälzer, meist der Sieger, wenn das Wurfgerät nicht gar weit an seinem Gehäuse vorbei flog. „Das hatte mit Handball nichts mehr zu tun“ fand Schnetz äußerst klare Worte. „Das tat mir in der Seele weh, da sind wir nur noch über das Feld getorkelt – ungeachtet aller fehlenden Alternativen.“ So musste Lino Messerschmidt mit Muskelzerrung zuschauen, Lucas Gartner lag krank zuhause im Bett.

Auch Job hatte bei seinen dezimierten Mannen über weite Strecken nach missglückter Trainingswoche nur mäßige Handballkost verfolgt. „Aber sie haben sich über 60 Minuten voll reingehängt. Und zum Glück zählt es auf der Platte und besonders am Schluss, wenn die Punkte vergeben werden.“ So konnte er den „fahrlässigen Umgang mit Chancen, das Wegschmeißen etlicher Konter“, relativ schnell abhaken. Hier stand HG-Keeper Daniel Unser oft gut positioniert mitten im Weg. „Aber lieber die erste Viertelstunde vergeigen, als die letzte“, atmete Job auf.

Schnetz fasste abschließend noch einmal zusammen und versprach: „Unsere Niederlage, beziehungsweise der Haßlocher Sieg, war klar verdient und deshalb fällt es mir schwer, mich über den nun sicheren Klassenerhalt zu freuen.“ Pforzheim/Eutingen hatte parallel zu dieser Partie in Hochdorf verloren. „Aber es ärgert mich sehr, dass der positive Eindruck, den wir uns erarbeitet haben, droht, verloren zu gehen. Deshalb werden wir uns bemühen, in den letzten fünf Saisonpartien, kein solches Spiel mehr so abzuliefern.

TSG: Schlingmann, Eigenmann; Borodovskis (3), Marsica (3/1), Kern (6), Zech, Muhovec (2), Seelos, Zellmer (3), Götz, Gregori (3), S. Job (2), Hartstern (4), Wilde.

HG: Gabel, Unser; Rudolf, Förch (3), L. Sauer (2), Krämer (3), Siegel, Mehl, Lahme, A. Sauer (1), Micke (3), Körner, Hideg (7/1).

Siebenmeter: 1/1:1/2. Zeitstrafen: 4:2 Minuten.