Hockenheim besiegt im Spitzenspiel den TV Bretten mit 26:23-Toren

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HSV Hockenheim

Janis Wolf entwickelt sich beim HSV zum Shooter

Die Verunsicherung war einigen Hockenheimer Spielern vor dem dritten aufeinanderfolgenden Spitzenspiel in der Handball-Badenliga deutlich anzumerken. In der Heimpartie gegen den TV Bretten gewann der HSV wohl ganz sicher mit 26:23 (13:10)-Toren, doch es fehlten Glanz und Selbstsicherheit der vergangenen Heimpartien beim Tabellenführer. Die 20:28-Niederlage eine Woche zuvor beim TV Knielingen schien aus den Köpfen einiger HSV-Spieler noch nicht gewichen  zu seien. Nicht anders ist es zu erklären, dass die Hockenheimer auf dem Weg zum neunten Saisonsieg gleich ein Dutzend bester Chancen links liegen gelassen hatten. Bereits zur Pause hatten die Rennstädter sieben, acht beste Möglichkeiten ausgelassen, darunter gleich drei in der letzten Minute, als zweimal nur Pfosten und Latte des Brettener Tores getroffen wurden. „Wir haben den Sack nicht rechtzeitig zugebunden, das ist heute unser Manko“, meinte Hockenheims Betreuer Hubert Renz schon zur Pause.

Allerdings war der HSV bös gehandicapt ins so wichtige Spiel gegangen. Sergiu Dumitru, Badenliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison, hat die Verletzung aus dem Viernheimer Spiel noch nicht auskuriert, Tobias Pristl war in der ersten Halbzeit noch beruflich verhindert, kam erst zur zweiten Hälfte und Janis Wolf musste das Freitag-Abschlusstraining wegen Schmerzen an der Achillesferse abbrechen. Dafür war Hendrik Nees nach einem Monat wieder mit von der Partie.

Und ausgerechnet Janis Wolf entpuppte sich erneut zum wichtigen Feldspieler beim HSV. Erbarmungslos effektiv verwandelte er alle fünf zugesprochenen Strafwürfe und war zudem von der Rechtsaußen-Position noch sechsmal erfolgreich. Eine stolze Bilanz! Und im Tor hatte Hockenheim mit David Rojban wieder einmal einen Könner seines Fachs stehen, der fast 20 gegnerische Würfe abwehren konnte und seine Mannschaft auch in kritischen Situationen im Spiel hielt. Hinzu gesellte sich ein Defensiv-Verband, der im Gegensatz zur Vorwoche deutlich aggressiver zur Werke ging, sich von den Brettener „Scharfschützen“ Johannes Heiß, Mattis Eickmeier und Kevin Langjahr nur wenige Male überraschen ließ.

Es hätte ein ganz entspannter Handball-Abend für die Hockenheimer Anhänger werden können, doch nach dem schnellen 2:0 durch Felix Gubernatis und Janis Wolf  versiebte der HSV die folgenden vier Angriffe allesamt, so dass in der 8. Minute – nach einem Brettener Gegentor – nur ein 2:1 stand. Die folgenden Minuten waren umkämpft. Erst beim 9:5 (21.) sollte mehr Sicherheit ins HSV-Spiel kommen. Das war auch bis zum 12:7 (26.) der Fall. Eine sichere Pausenführung gaben die Gastgeber durch vier überhastete Angriffe aus der Hand – Bretten kam bis zum Wechsel auf 13:10 heran.

Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte bestimmte der HSV, zog nach vier Wolf-Treffern in Folge auf 19:14 (42.) davon, doch dann profitierten die Brettener aus Nachlässigkeiten Hockenheims. Nur gut, dass beim 20:18 (48.) Torwart Rojban gleich drei Gästewürfe abwehren konnte, sonst hätte es ein bitteres Erwachen für Hockenheim gegeben. Aber dann traf endlich Dumitru in den Winkel, Philipp Stotz, Daniel Müller, Felix Gubernatis und Mirko Hess ließen weitere Treffer folgen und beim 23:19 folgte eine entspannte Endphase, bei der Hockenheim seine Routine ausspielte. Das 26:23 war dann nicht mehr in Gefahr.

„Wir haben uns heute das Leben selbst schwer gemacht“, stöhnte nach dem Spiel Hockenheims Trainer Haris Halilovic, der sich gar nicht mehr an die vielen ausgelassenen Chancen erinnern wollte, „aber wichtig war, dass wir die Schmach von Knielingen vergessen gemacht haben…“ Mit zwei weiteren Heimspielen gegen TV Hardheim und TSG Ziegelhausen sollte Hockenheim die führende Position festigen können.

HSV: Rojban, Lang; Müller (3), Nees, Wolf (11/5), Stotz (1), F. Gubernatis (4), Hess (3), Dumitru (2), Zorn, Schinke (2), Pristl.

Quelle: HSV Hockenheim