DM A-Jugend: SC Magdeburg – SG Pforzheim/Eutingen 29:25 (14:15)

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SG Pforzheim / Eutingen
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Unglückliche Niederlage beim Favoriten

Kampf um jeden Ball. Max Lupus gegen den Magdeburger Bruno Zimmermann. Im Hintergrung Sandro Münch und Michael Hohnerlein.Trotz des unglücklichen Ausgangs feierten etwa 70 mitgereiste SG-Fans in der unter Denkmalschutz stehenden Hermann-Gieseler-Halle nach Spielschluss noch minutenlang die hervorragende Leistung der Pforzheimer Mannschaft, die den haushohen Favoriten Magdeburg am Rande einer Niederlage hatte. Ein Punktgewinn wäre auf jeden Fall verdient gewesen, in einem Spiel mit Rasse und Klasse, das dem Titel Halbfinale alle Ehre machte. Und das galt insbesondere für die Pforzheimer Mannschaft, die sich von dem großen Namen des Gegners nicht beeindrucken ließ und auf ihre Stärken baute. Waren es bei Gastgeber Magdeburg herausragende Einzelkönner wie Vincent Sohmann oder Alexander Saul, die das Spiel ihrer Mannschaft bestimmten, so war es auf Seiten der Pforzheimer die geschlossene Mannschaftsleistung, die das Spiel der Gäste so stark machte. Insbesondere die Abwehr war wieder ein Garant für das gute Spiel, wenn auch leider die Pforzheimer Torhüter Stefan Koppmeier und David Krypczyk dieses Mal nicht spielentscheidend eingreifen konnten. Aber auch die Magdeburger Torhüter Florin Schneider und Moritz Stemmler konnten in der 1. HZ nicht überzeugen. Mit drei gehaltenen Siebenmetern in der 2. HZ war dann aber Moritz Stemmler mit dafür verantwortlich, dass seine Mannschaft mit vier Toren Vorsprung ins Rückspiel gehen kann.

 

AuszeitHoch konzentriert und von der ersten Minute an hellwach, ging die Pforzheimer Mannschaft in dieses Spiel und legte nach einem vergebenen Angriff der Gastgeber das 0:1 (2.) durch Sandro Münch vor. Bruno Zimmermann glich noch in derselben Minute aus und nach drei vergebenen Angriffen der Pforzheimer brachte Andre Czech die Magdeburger mit 2:1 (3.) in Führung. Michael Hohnerlein erzielte das 2:2 (4.) und Vincent Sohmann mit dem 3:2 (4.) die für lange Zeit letzte Führung für die Gastgeber, die nach Toren von Sandro Münch (2) Jannik Hofmann und Pascal Kirchenbauer in der neunten Minute mit 3:6 im Hintertreffen lagen. Das zog natürlich eine Auszeit der überraschten Magdeburger und einen Torwartwechsel nach sich. Pforzheim konnte zunächst die Führung behaupten und überstand auch eine Zeitstrafe von Jannik Hofmann schadlos. Doch leider wurden beim Stand von 5:7 (11.) gute Chancen vergeben, sodass Magdeburg durch ihren Besten, Vincent Sohmann, den Anschluss zum 6:7 (15.) schaffte. In der 17. Minute dann der Ausgleich zum 8:8 als Saul getroffen hatte und fortan war es ein Hin und Her mit großem kämpferischen Einsatz auf beiden Seiten. Pforzheim hielt dem Druck des Favoriten stand und legte immer wieder ein Tor mehr vor als der Gastgeber, führte in der 27. Minute beim 12:14 wieder mit zwei Toren und ging mit einem 14:15 in die Pause.

Wer gedacht hatte, dass sich das Spiel gleich nach der Pause vielleicht drehen würde, sah sich getäuscht. Pforzheim war weiter am Drücker und führte beim 15:17 (33.), 16:18 (33.) und 18:20 (39.) immer wieder mit zwei Toren. Trotz zwei vergebenen Siebenmetern beim Stand von 17:18 (34.) und 19:20 (41.) behauptete Pforzheim bis zum 20:21 (45.) die Führung. Dann glich Czech zum 22:22 (46.) aus und nachdem ein Pforzheimer Angriff am Magdeburger Block gescheitert war, brachte Saul seine Farben mit 22:21 (47.) in Führung. Pforzheim nahm die Auszeit, da Magdeburg seine Abwehr auch von 6:0 auf 5:1 umgestellt hatte, was den Pforzheimern Probleme bereitete. Nun legte Magdeburg immer wieder ein Tor vor. Die Entscheidung dann ab der 51. Minute. Saul hatte für die Gastgeber zum 24:23 getroffen, als nach einem unnötigen Pforzheimer Ballverlust im Angriff Sohmann zunächst das 25:23 (52.) und nach einem Lattentreffer von Sandro Münch auch noch das 26:23 (53.) erzielte. Pforzheim hielt dagegen und durch Treffer von Pascal Kirchenbauer zum 26:24 (54.) und Arne Ruf zum 27:25 (57.) blieb die Partie noch offen. Zimmermann traf dann für die Magdeburger zum 28:25 (58.) und als Sohmann erneut einen unnötigen Ballverlust im Pforzheimer Angriff zu einem Tempogegenstoß und dem 29:25 (58.) nutzte, war das Endergebnis perfekt. Zwar hatten die Pforzheimer nach einer Auszeit (58:03) noch die Möglichkeit durch einen Siebenmeter zu verkürzen, doch wurde diese Chance vergeben. Im letzten Angriff des Spiels noch einmal eine Chance für Pforzheims Kreisläufer Hohnerlein, doch wurde er strafwurfverdächtig von zwei Magdeburgern gestoppt. Das Schiedsrichtergespann gab jedoch nur noch einen direkten Freiwurf, der nichts mehr einbrachte.

Auffallend war schon in der 1. HZ, dass das Schiedsrichtergespann fast bei jedem zweiten oder dritten Angriff der Gäste recht schnell Zeitspiel angezeigt hatte, während dies bei Magdeburg nie der Fall war. Dieser Trend setzte sich auch in der 2. HZ fort und war neben den vergebenen Siebenmetern mitentscheidend für den späteren Spielausgang.

So hat man nun im Rückspiel eine harte Nuss zu knacken, um diese vier Tore aufzuholen. Magdeburg ist und bleibt der große Favorit, allein schon wegen seiner großartigen Einzelspieler. Doch warum soll Pforzheim/Eutingen sich nicht noch einmal steigern können und die große Sensation schaffen. Unterstützt werden sie dabei sicherlich wieder durch ihre Fans, die die Halle in einen Hexenkessel verwandeln werden. Pforzheim rechnet mit einem ausverkauften Haus und auch bei einem Ausscheiden der Pforzheimer Mannschaft können die Spieler sicher sein, dass ihre tollen Leistungen aus den letzten drei Spielen nicht vergessen sind und von den Fans gebührend gewürdigt werden. Dies zeigte sich schon beim abschließenden Abendessen in einem Magdeburger Lokal, als die Spieler bei ihrem Eintreffen von ihren Fans mit anhaltendem Applaus wie Sieger begrüßt wurden.

Schon jetzt ist Pforzheim/Eutingen ein Gewinner, denn bereits mit dem Erreichen des Halbfinals wurde das beste Ergebnis einer SG-A-Jugend erzielt.

Damit ist alles angerichtet für ein spannendes und packendes Rückspiel am nächsten Samstag. Denn noch ist nichts verloren im Kampf um den Einzug ins deutsche A-Jugend-Finale. Die „altehrwürdige“ Konrad-Adenauer-Halle wird beben und die Fans werden die Mannschaft nach vorne peitschen.

SG Pforzheim/Eutingen

Tor: Stefan Koppmeier, David Krypczyk – Feld: Sascha Pfattheicher 2, Marius Seifried, Valliere Kirschner 1, Sandro Münch 5, Julian Broschwitz, Arne Ruf 1, Christoph Schwartz, Jan Strehlau, Michael Hohnerlein 3, Max Lupus, Jannik Hofmann 3, Marvin Karpstein 3/2, Clemens Zucker, Pascal Kirchenbauer 7, Clemens Zucker

Trainer: Alexander Lipps und Markus Rauch

SC Magdeburg

Tor: Florin Schneider, Moritz Stemmler – Feld: Jan Hübner, Bruno Zimmermann 4, Tim Wiebe 1, Michael Poek, Maximilian Wasielewski 2, Vincent Sohmann 8/2, Alexander Saul 7, Andre Czech 3, Nicholas Stiebler 4, Stefan Lindner, Sandis Uscins, John Michael

Trainer: Harry Jahns und Bennet Wiegert

Schiedsrichter: Kilp/Maier (HHV)

Quelle: SG Pforzheim / Eutingen

 

Zuschauer: 450