Deutsche Meisterschaft mB: Halbfinale Hinspiel:
SG Kronau/Östringen : HSG Handball Lemgo 26:20 (15:9)
Etwa 430 Zuschauer erlebten am Sonntagnachmittag ein Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft der männlichen B-Jugend zwischen den Gastgebern SG Kronau/Östringen und dem westfälischen Meister HSG Handball Lemgo auf höchstem Niveau. Nach einer kampfbetonten Begegnung, in der zwei Teams aufeinander trafen, die in dieser Saison in zweiundzwanzig Spielen ungeschlagen blieben, setzten sich die Badener mit 26:20 durch. Die Schützlinge des Trainergespannes Daniel Meyer und Tobias Knaus fahren nun mit einem Polster von sechs Treffern am nächsten Sonntag nach Westfalen und werden alles dafür tun, diese tolle Ausgangssituation nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.
Unter den Zuschauern war neben dem DHB Jugendtrainer Carsten Klavehn auch der Chefcoach der Rhein-Neckar Löwen, Nikolaj Jacobsen, sein Kapitän Andy Schmid und Patrick Groetzki, der in seiner Jugendzeit mit der Spielgemeinschaft schon eine Deutsche Meisterschaft in den Kraichgau holte. Die 430 Zuschauer sorgten schon vor dem Anpfiff für eine hervorragende Kulisse. Daniel Meyer bedankte sich im Trainergespräch bei den vielen Fans: „Zuerst ein Kompliment an die Fans, es war richtig geil hier zu spielen, es war eine richtig gute Stimmung.“
Die Gäste aus Westfalen zeigten vom Anpfiff weg, dass sie nach Baden gekommen sind, um hier etwas mitzunehmen. Die Schützlinge von Trainer Claus Sauerländer überzeugten mit einer intensiven Deckungsarbeit und hatten zudem mit Timon Mühlenstädt einen aufmerksamen Torhüter im Kasten. Die Nachwuchsmannschaft des Erstligisten TBV Lemgo machte es in der Anfangsphase den Junglöwen recht schwer in den eigenen Spielrhythmus zu finden. Yessine Meddeb und Martin Schmiedt sorgten mit feinen Einzelleistungen, dass ihr Team immer wieder vorlegen konnte. Mitte der ersten Hälfte sorgte Niklas Gierse mit hervorragenden Paraden für Ballgewinne, die seine Kollegen in Überzahl auf eine 6:4 Führung nutzen konnten. Die Gelbhemden bekamen ab diesem Zeitpunkt das Geschehen immer besser in den Griff und bauten den Vorsprung auf drei Tore aus. Trainer Sauerländer nahm die erste Auszeit. Angefeuert von den eigenen Fans machten die Hausherren aber weiter Druck. Obwohl die HSG schon früh den Jugendnationalspieler Meddeb in kurze Deckung nahm, kontrollierte der Rückraum der Junglöwen die Partie. Theo Surblys und Luca Schmid hielten zusammen mit den Außen Schmiedt und Benedikt Meiser den Gegner ständig in Bewegung und setzten sich bis zur Pause auf 15:9 ab.
Nach dem Wechsel erlebten die Zuschauer eine Partie, in der die Gäste mit viel Kampf alles unternahmen, damit der Rückstand nicht noch größer werden sollte. Trainer Sauerländer ordnete weiter eine enge Deckung für Meddeb an und ließ die Abwehr insgesamt etwas offensiver agieren. Angeführt von Spielmacher Luca Schmid fanden die Angreifer der Badener aber immer wieder Wege durch die Abwehr der Westfalen und hielten den Kontrahenten weiter auf Distanz. Der Abstand zwischen den beiden Teams betrug meistens fünf bis sechs Tore. Die Hausherren verpassten es leider mögliche Chancen zu einer höheren Differenz zu nutzen. Martin Schmiedt blieb es vorbehalten mit seinem achten Treffer den Schlusspunkt zum 26:20 Erfolg seiner Farben zu setzen.
Daniel Meyer lobte nach dem Spielende seine Mannschaft: „Die Jungs haben einen bomben Job gemacht. Ich sehe es nicht so wie der Gästetrainer. Das Spiel war ab der 17. Minute niemals auf des Messers Schneide, sondern wir haben es dominiert. Wir liegen dann nach einer sehr guten Leistung sechs vorne und Lemgo kann glücklich sein, dass es nur mit sechs Toren verloren hat.“ Für das Rückspiel weiß der Übungsleiter der SG: „Wir nehmen auf jeden Fall sechs Tore mit. Wir haben eine Linie für uns, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Wir konzentrieren uns auf unser eigenes Ding und sind damit bis jetzt ganz gut gefahren. Wir haben jetzt 23 Spiele gewonnen und wollen in Lemgo auch wieder gewinnen.“
DHB Trainer Carsten Klavehn zog ebenfalls Bilanz: „Ich habe in diesem Jahr schon alle vier Halbfinalisten gesehen. Da sieht man schon, dass die vier besten Mannschaften im Halbfinale sind. Magdeburg ist zwar nicht weit weg und auch Hüttenberg hat eine ordentliche Visitenkarte abgegeben. Auch die Burgdorfer dürfen wir nicht zu vergessen, die in einer Hammergruppe mit Flensburg und Magdeburg antreten mussten. Das heute war wieder eine Partie auf hohem Niveau. Wenn man vier bis fünfmal in der Woche trainiert, dann kann man es nicht vermeiden, dass man besser wird. Die B-Jugend Teams, die um die Deutsche Meisterschaft mitspielen, haben ein Leistungsvermögen, das mit dem der Oberliga bei den Männern vergleichbar wäre. Die Spieler sind auch in der Athletik dort angekommen nicht nur in der Technik. Trotz des Vorsprunges von sechs Toren, ist die Sache für die Junglöwen noch nicht entschieden.“
Im zweiten Halbfinale setzten sich die Füchse Berlin gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 25:16 durch und fahren am kommenden Wochenende mit deutlichem Polster zum Rückspiel.
Für die SG spielten: Niklas Gierse, Leon Wacker – Benedikt Damm (1), Theo Surblys (3), Kaspar Veigel, Tobias Büttel, Benedikt Meiser (4), Niklas Kary, Lukas Wichmann (1), Martin Schmiedt (8/1), Yessine Meddeb (5/2), Luca Schmid (4), Jonathan Mohr
Für die HSG spielten: Timon Mühlenstädt, Fabian Stroth – Jannis Louis (2), Julius Bringewatt (1), Kevin Janzen (3), Fynn Hangstein (3), Felix Molsner, Michel Reitemann, Rasmus Kampe, Fynn Prüssner (1), Hark Hansen (7/1), Mick Galling, Julius Rose (3)
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