Die Jugendbundesliga Süd bietet in der Kronauer Mehrzweckhalle einen Leckerbissen

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Karlsruhe (esch). Die Mehrzweckhalle in Kronau wird innerhalb einer Woche zum zweiten Mal Schauplatz eines badischen Derbys. Die SG Kronau/Östringen empfängt im Spitzenspiel der Jugendbundesliga die verlustpunktfreie SG Pforzheim/Eutingen.
Für die Mannschaft des Trainergespannes Andre Bechtold und Andreas Schurig wird das Aufeinandertreffen mit den Goldstädtern zu einer ganz wichtigen Begegnung. Nach der Niederlage in Balingen weist das Konto der Kraichgauer schon zwei Minuspunkte auf und im Falle einer Niederlage hätte man gegen den Dauerkonkurrenten schon vier Punkte Rückstand. Die Junglöwen werden also alles daran setzen, dass die Punkte in Kronau bleiben. Die Mannschaft hat am Sonntag in Saarlouis gezeigt, dass sie Balingen gut weggesteckt hat und kann vor allem auf der Leistung der ersten Hälfte gut aufbauen. Gegen die Sieben von Trainer Alexander Lipps wird es vor allem darauf ankommen, dass vom Anpfiff weg alle Akteure voll konzentriert zur Sache gehen. Die Zusammenarbeit zwischen Abwehr und Torhüter Marlon Krissler war gegen die Saarländer schon deutlich besser als in den Partien zuvor. Die Trainer haben bis auf den langzeit Verletzten Marvin Gerdon alle Spieler an Bord. Zwar plagten sich zwei Jugendliche diese Woche mit einer Erkältung rum, wollen aber bei diesem Derby trotzdem dabei sein.
Die Gelbhemden kennen die Mannschaft aus der Goldstadt aus vielen Duellen ganz genau und wissen, was sie am Sonntag erwartet. Die SG Pforzheim/Eutingen erreichte in der vergangenen Saison hinter den Junglöwen den zweiten Platz in der JBHL-Gruppe Süd und scheiterte im Kampf um die deutsche Meisterschaft ebenso wie die Hausherren erst im Halbfinale. Für Trainer Lipps und sein Team fehlten am Ende gegen den SC Magdeburg nur zwei Tore zum Einzug ins Finale. Vor Beginn der neuen Saison zeigten sich die Blau-Gelben in einer erstaunlichen Frühform, die sogar ihren Trainer überraschte. Die Jungs vom Buckenberg gewannen mit einer überzeugenden Vorstellung den diesjährigen Euro-Gold-Cup in Pforzheim. Die Mannschaft überzeugte vor allem durch ihre Geschlossenheit, sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff. Diesen Schwung nahmen die Jungs mit in die Startphase der JBHL und gewannen ihre ersten drei Spiele gegen Günzburg, Friesenheim und zuletzt in Göppingen. Gerade der Erfolg in der „Hölle Süd“ gegen die heimstarken Schwaben war mit 22:30 überraschend deutlich.
Mit Ausnahme von Julian Schlager kam niemand von einem anderen Verein, denn die Neuzugänge spielen zum größten Teil schon seit Jahren in der Jugend der SG und rückten nun altersbedingt in die A-Jugend nach. Schlager ist ein talentierter Rückraumspieler, der sein Handwerk bei der HSG Hardt erlernt hat und mit seiner Spielweise sich sofort in das Team integrieren ließ. Die Pforzheimer bevorzugen ein offensives Deckungssystem mit Spielmacher Julian Broschwitz auf der vorgezogenen Position. Er ist häufig der Garant für Ballgewinne, die dann in schnelle Gegenstöße umgesetzt werden. Im Rückraum steht dem Spielmacher neben Schlager, Linkshänder Arne Ruf auch noch Jugendnationalspieler Pascal Kirchenbauer zur Seite. Der gebürtige Langensteinbacher war mit den Junglöwen Rico Keller und Max Haider mit der deutschen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Polen dabei. Er ist in Abwehr und Angriff eine wichtige Stütze der Lipps Truppe. Im Angriff dirigiert Broschwitz das Ensemble und ist zudem noch ein gefährlicher Rückraumschütze. Im Tor ist David Krypczyk im Augenblick die Nummer eins, hat aber mit Moritz Mangold und Felix Schucker zwei talentierte Kollegen zur Seite, die alle drei schon viel Erfahrung aus dem Länderpokal mitbringen. Mangold steht auch noch im DHB-Kader für den Jahrgang 98.

Trainer André Bechtold (Foto: cls)
Trainer André Bechtold (Foto: cls)

Der Mitfavorit auf die Meisterschaft hat einen ausgeglichenen und breiten Kader, so dass Trainer Lipps seine Mannschaft fast immer ein hohes Tempo gehen lassen kann.
Für die Gelbhemden wird eine wichtige Aufgabe darin bestehen, die Kreise von Broschwitz und seinen Rückraumkollegen einzuengen, sie nicht ins System kommen zu lassen. Für Kapitän Max Haider und seine Kameraden muss auch ein Hauptaugenmerk auf dem Rückzugsverhalten liegen, damit die erste und zweite Welle der Goldstädter nicht zum Tragen kommt. Trainer Bechtold fordert von seinen Jungs: „Wir müssen es schaffen, die Konzentration über die gesamten sechzig Minuten hoch zu halten. Im Angriff ist es wichtig mit dem Kopf zu arbeiten, damit nicht so viele technische Fehler produziert werden wie zuletzt. Jeder Ballverlust birgt bei den Goldstädtern die Gefahr mit einem Gegentor bestraft zu werden. Beide Mannschaften werden sich sicher auf Augenhöhe begegnen, so dass die individuelle Tagesform den Ausschlag geben wird.“
Den Kronauer Handballfans steht also ein weiterer Leckerbissen ins Haus und es bleibt zu hoffen, dass entsprechend viele Zuschauer in die Mehrzweckhalle kommen werden. Anpfiff ist um 16.15 Uhr.