Jugendbundesliga –DM – Viertelfinale : Füchse Berlin – SG Pforzheim/Eutingen  32:22  (14:9) 

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SG Pforzheim / Eutingen
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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Auf den ersten Blick scheint die Lage hoffnungslos, denn nach der 32:22 Niederlage der SG Pforzheim/Eutingen im Viertelfinale bei den Füchsen in Berlin, gibt wohl kaum ein Außenstehender noch einen Pfifferling auf die Mannschaft aus der Goldstadt und auf das Weiterkommen ins Halbfinale.

Doch die ca. 50 mitgereisten Pforzheimer Fans, die ihre Mannschaft in der nicht ganz ausverkauften Lilli-Henoch-Halle (Fassungsvermögen 250 Zuschauer) lautstark unterstützten, hegen noch Hoffnung. Sie sahen eine Pforzheimer Mannschaft, die in der 1. Halbzeit auf Augenhöhe war und sich hauptsächlich durch viele individuelle und technische Fehler ins Hintertreffen brachte. Hinzu kam, dass mit Jugendnationalspieler Pascal Kirchenbauer (Ermüdungsbruch im Fuß) kurzfristig eine wichtige Stütze im Team und in der taktischen Planung des Pforzheimer Trainerteams ausfiel. Leider konnten auch seine Mitstreiter ihre volle Leistungsstärke nicht über die gesamte Spielzeit in die Waagschale werfen, was aber gegen die ausgebufften und athletisch top in Form befindlichen Berliner vonnöten gewesen wäre. Hinzu kam, dass man Moritz Schade, den Kreisläufer der Jugendnationalmannschaft und Spielmacher Michael Hemmer nie richtig in den Griff bekam. Gegen beide musste die Abwehr Schwerstarbeit verrichten und hatte oft das Nachsehen. Immer wieder wurde Schade am Kreis gesucht, der durch seinen robusten Einsatz zahlreiche Siebenmeter herausholte, insgesamt bekam Berlin neun Strafwürfe,  die bis auf zwei, sicher vom überragenden 16-fachen Torschützen Nils Gugisch verwandelt wurden.

Pforzheim/Eutingen war nach 30 Sekunden durch Arne Ruf in Führung gegangen und Spielmacher Julian Broschwitz, Pforzheims auffälligster Spieler, sorgte mit drei Toren dafür, dass es bis zur neunten Minute 4:4 stand. Nachdem Gugisch bereits mit seinem vierten Tor für das Berliner 5:4 (11.) verantwortlich war, nahm Berlin langsam das Heft in die Hand und nutzte jeden Fehler oder Fehlwurf ihrer Gäste konsequent aus. So wurde die Führung sukzessive auf 12:7 (22.) ausgebaut und Pforzheims Trainer riefen zur Auszeit. Dabei fielen laute Worte, die die Gäste zunächst wachrüttelten. Arne Ruf erzielte das 12:8 (23.) und sogar eine doppelte Unterzahl aufgrund zweier Zeitstrafen gegen Arne Ruf und Max Lupus  wurde schadlos überstanden. Als dann Broschwitz auch noch zum 12:9 (26.) einnetzte und der Berliner Florian Heine auf die Strafbank musste, sah alles wieder rosiger aus. Doch konnte diese Phase nicht genutzt werden und wurde sogar mit zwei Toren bestraft. Zunächst brachte Flynn-Ole Fritz bei Zeitspiel einen Freiwurf links oben im Pforzheimer Toreck unter und  als Julian Schlager frei am Berliner Torwart Sebastian Brand scheiterte, sorgte ein Siebenmeter von Gugisch für das 14:9 (27.). Dieser Spielstand hatte bis zum Halbzeitpfiff Bestand, da Gugisch einen weiteren Siebenmeter an den Pfosten setzte.

Fünf Tore Rückstand, damit hätte man leben können, doch leider setzte sich die Fehlerquote im Pforzheimer Spiel in der 2. HZ weiter fort und Berlin erhöhte bis zur 39. Minute auf 20:12. Auch eine Pforzheimer Auszeit brachte keine Wende und in der 46. Minute hatte Berlin beim 25:15 einen Zehn-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Die Gäste gaben aber keineswegs auf und kämpften weiter um jeden Ball und insbesondere Valliere Kirschner, der seine vier Tore alle in den letzten zwölf Minuten erzielte, sowie Tom Schlögl stemmten sich mit ihren Mannschaftskameraden vehement gegen einen noch höheren Rückstand. Doch mehr war nicht drin und so blieb es am Ende bei einem Rückstand von zehn Toren, der im Rückspiel wohl schwer aufzuholen sein wird.

Die Niedergeschlagenheit der Spieler wich dann aber spätestens beim geselligen Abendessen mit den Fans einer Aufbruchsstimmung und einer Kampfansage an die Berliner, die sich im Rückspiel auf einen heißen Tanz einstellen müssen.

Und am nächsten Tag begann auch schon die Vorbereitung auf das Rückspiel. Bei einem frühmorgendlichen Lauf holte sich die Mannschaft den nötigen Hunger für das Frühstück und bei der anschließenden Schifffahrt auf der Spree und herrlichem Sonnenschein wurde der Mannschaftsgeist gestärkt.

Und so bereitet sich die Pforzheimer Mannschaft diese Woche getreu dem Motto, „nichts ist unmöglich, packen wir es an“, konzentriert auf das Rückspiel vor und darf sich mit den Fans auf eine volle Halle und eine tolle Stimmung freuen.

SG Pforzheim/Eutingen
Tor
: David Krypczyk, Felix Schucker – Feld: Tom Schlögl 3, Julian Schlager 1, Valliere Kirschner 4, Arne Ruf 2, Christoph Schwartz 1, Jan Strehlau 1, Max Lupus 2, Julian Broschwitz 8/3, Chris Wark, Clemens Zucker, Paul Lupus

Trainer: Alexander Lipps, Markus Rauch

Füchse Berlin
Tor
: Alexander Heyder, Sebastian Brand, Raphael Walter  – Feld: Michael Hemmer 5, Michael Miskovez, Lennard Gliese, Moritz Schade 5, Flynn-Ole Fritz 5, Tom Friedrich 1, Fabian Plaul, Florian Heine, Johan Mathisen 1, Nils Gugisch 16/7,
Trainer: Jaron Siewert, Rolf Riemer

Schiedsrichter: Patrick Arndt/Christian Kobilke (HV Sachsen-Anhalt)

Zuschauer:  210

Pressewart

Manfred Karpstein