Landesliga Nord: HG Königshofen/Sachsenflur – HSG St. Leon/Reilingen 27:20

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HSG St. Leon/Reilingen
www.hsg-jsg-stleon-reilingen.de

In einem Spiel, das man unter die Rubrik „schnell abhaken“ einordnen sollte unterlag die HSG St. Leon/Reilingen bei der heimstarken HG Königshofen/Sachsenflur sang- und klanglos mit 20:27 Toren. Die Gastgeber stellten eine kompakte 6:0 Abwehr, gegen die während des gesamten Spielverlaufs die HSG keine Mittel fand. Zu harmlos und teilweise ideenlos operierte man in der Offensive, übte zu keiner Zeit den nötigen Druck auf des Gegners Abwehr aus und es fehlte jegliche Dynamik. Kaum wiederzuerkennen war das HSG-Team gegenüber dem letzten Wochenende, als es mit überzeugenden spielerischen Mitteln, die im Spiel bei den Taubertälern vollkommen vermisst wurden, die Tabellenführung eroberte. Am Sonntag präsentierte sich jedoch eine HSG-Truppe, bei der jegliche Einstellung und jeglicher Einsatz vermisst wurden und in der auch kein Aufbäumen gegen die Niederlage zu erkennen war.

Die Gastgeber legten von Spielbeginn an eine recht flotte Spielweise an den Tag und gingen auch mit 2:0 in Führung. Es sollte sich in der Folgezeit eine recht zähe Begegnung entwickeln. Während die Defensive der HSG sich auf das quirlige Angriffsspiel der Gastgeber mehr oder weniger einstellte, bot die HSG-Offensive eine völlig desolate Vorstellung. Es wurde kein Druck auf die Abwehr des Gegners ausgeübt, die Angriffe wurden recht unüberlegt vorgetragen und man zog das Spiel zu sehr in die Breite. So hatte es die bewegliche und kompromisslos zupackende Abwehr der Gastgeber relativ leicht, die Offensivbemühungen der HSG schon im Keim zu ersticken. Es war schon früh zu erkennen, dass die HSG kein Konzept fand, diese kompakte Defensive der Gastgeber entscheidend zu knacken. Es gelangen bis zur 17. Minute gerade mal zwei Treffer zum 5:2 Zwischenstand, weil wenigstens die Abwehr der HSG teilweise recht aufmerksam agierte. Die Gastgeber waren anschließend aber in der Lage, ihr Angriffsspiel zu forcieren und hatten beim 8:4 schon einen 4-Tore-Vorsprung, weil die HSG weiterhin harmlos und ohne jegliche Dynamik aufwartete. Erst gegen Ende der ersten Hälfte kam so etwas wie ein wenig Spielfluss bei den Gästen auf und sie konnten auf 10:8 verkürzen. Zu mehr reichte es aber nicht und zur Pause führte die wesentlich effektiver agierende HG Königshofen/Sachsenflur mit 12:9 Toren.

Nach dem Seitenwechsel warteten die mitgereisten Fans vergeblich auf eine Besserung. Die Gastgeber nahmen das Heft sofort wieder in die Hand und bestimmten während der gesamten zweiten Hälfte das Spielgeschehen. Die HSG kam sehr schlecht in die zweite Halbzeit, konnte sie anfangs nicht einmal eine 6:4-Überzahl-Situation nutzen. Überhastete und unüberlegte Torwürfe, dazu noch technische Fehler führten immer wieder zum Ballbesitz für den Gegner. Durch ihr stets druckvolles und variables Spiel brachten die Gastgeber die HSG des Öfteren in Verlegenheit. Und da auch die Offensive der Gäste weiterhin sehr unstrukturiert und viel zu harmlos agierte, wuchs der Vorsprung der Gastgeber über 14:9 auf 17:11 und beim 20:13 war die Entscheidung schon gefallen. Besonders über die Außen war die HG sehr oft erfolgreich und da auch das Rückzugsverhalten der HSG zu wünschen übrig ließ, gelangen den Gastgebern über Konter einfache Tore. Wenigstens zwischenzeitlich zeigte die HSG einige wenige gekonnte Aktionen, ohne dadurch den desaströsen Auftritt im Taubertal kaschieren zu können. Unaufmerksamkeiten in der Abwehr, unkonzentriert vergebene Torchancen, unplatzierte Torwürfe und eine ohne Struktur und Dynamik aufgezogene Offensive kennzeichneten das Spiel der HSG. Die Taubertäler zogen bis Spielschluss ihr dynamisch vorgetragenes Angriffsspiel durch und gewannen am Ende völlig verdient mit 27:20 Toren gegen eine HSG, bei der an diesem Tag aber rein gar nichts zusammenlief.

Die Mannschaft und die Tore: Jahnke, Schmidt; Fendrich 6, Bujdos 5, Huber 4, Sottile 2, Rausch 1, Körner 1, Reineck 1, Decker, Becker, Brenzinger und Eichstätter P.

Stimmen zum Spiel:
HG Trainer Munoz: Ich frage mich, warum die HSG St. Leon/Reilingen an der Tabellenspitze steht. So spielt kein Tabellenführer. Sie hat heute ohne Disziplin und Einstellung gespielt.

HSG Trainer Gajarsky: Ich bin tief enttäuscht von meiner Mannschaft, vor allem von Einstellung und Einsatz. Wir haben auch in dieser Höhe verdient verloren.