Landesliga Nord: HSG St. Leon/Reilingen erobert Tabellenführung

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HSG St. Leon/Reilingen
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Spannung bis zum Schluss -HSG St. Leon/Reilingen – TV Hemsbach 25:24

Ein echtes Spitzenspiel sahen die zahlreichen Zuschauer am vergangenen Sonntag in der Fritz-Mannherz-Halle in Reilingen beim Aufeinandertreffen des bisherigen Tabellenführers TV Hemsbach und Verfolger HSG St. Leon/Reilingen. Die Gäste erwiesen sich hierbei als sehr diszipliniert spielende Truppe, die ihre vorhandenen Mittel sowohl im Angriff als auch in der Abwehr über weite Strecken der Begegnung sehr effizient einsetzte. Ein deutliches Übergewicht hatte die HSG in spielerischer Hinsicht. Gelungene Ballstafetten, sehr beachtliche Anspiele an den Kreis sowie gut in Szene gesetzte Mitspieler eröffneten zahlreiche Torchancen, die aber vor allem in der Anfangsphase etwas unkonzentriert vergeben wurden. Trotzdem stand die erste Hälfte klar im Zeichen der HSG, die sich zumindest phasenweise auch auf eine gute Abwehr stützte. Im zweiten Durchgang drohte das Spiel zu kippen, was auf eine zeitweise hektisch spielende HSG zurückzuführen war. Letztendlich gaben aber die individuelle Stärke der Gastgeber, der vorbildliche kämpferische Einsatz und eine taktische Umstellung in der Defensive den Ausschlag für den nicht unverdienten Erfolg, der die HSG an die Tabellenspitze bringt.

Gestützt auf eine zunächst konzentrierte 6:0 Abwehrformation startete die HSG in die Begegnung. Über daraus resultierende Ballgewinne schalteten die Gastgeber schnell von Defensive auf Offensive um und erspielten sich bereits in den Anfangsminuten mehrere klare Torchancen. Doch anstatt nach dem 2:1 auf 4:1 oder 5:1 zu erhöhen, vergaben sie ihre Möglichkeiten und Hemsbach kam zum Ausgleich. In der Folgezeit entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes Spiel. Die Gäste agierten stets nach demselben Strickmuster. Mit vielen Kreuzbewegungen versuchten sie, sich in gute Wurfpositionen zu bringen, worauf sich die Defensive der HSG nicht immer gut einstellte. Spielerische Vorteile hatten die Gastgeber in der Offensive. Klug aufgebaute Angriffe brachten die gegnerische Abwehr des Öfteren in Verlegenheit und sie konnte mehrmals nur durch 7-m-würdige Fouls eingreifen. Die HSG gefiel im ersten Spielabschnitt durch ihr wohl strukturiertes Angriffsspiel, versäumte es nur, ihre Chancen zu nutzen. Dies ermöglichte es den Gästen, immer wieder den Anschluss zu schaffen. So blieb die Partie bis zum 8:8 ausgeglichen. In der Folgezeit bekam die HSG ihren Gegner in der Defensive besser in Griff und kam vor allem über Tempogegenstöße zu einer 2-Tore-Führung, die zur Halbzeit beim 13:11 völlig verdient herausgespielt war.

In der zweiten Spielhälfte hatte die HSG schwache 15 Minuten zu überstehen. Der Angriff agierte zu drucklos, weder aus dem Rückraum noch über die Außen oder vom Kreis kam die nötige Torgefährlichkeit. Teilweise zu überhastet wurden die Angriffe abgeschlossen und auch die Defensive wirkte zu passiv. Hemsbach spielte dagegen sehr effektiv, nutzte seine vorhandenen spielerischen Mittel und kam schließlich zum 15:15 Ausgleich. Weiterhin operierte die HSG überwiegend wenig druckvoll in der Offensive und erlaubte dem Gegner durch nachlässige Abwehraktionen zu viel Freiraum, den dieser weidlich nutzte. Beim 18:20 und 20:22 schien Hemsbach auf der Siegerstraße. Eine taktische Umstellung in der Defensive der HSG auf eine 4:2 Formation brachte die Gäste dann etwas aus dem Konzept. Als Matchwinner fungierte zum einen der wieder mal sehr dynamisch spielende A. Rausch, der in der zweiten Hälfte bis zum 20.Treffer nicht nur drei Tore selbst erzielte, sondern für weitere drei verantwortlich zeichnete, als er nur durch 7-m-Fouls gestoppt werden konnte und C. Decker sicher verwandelte. Zum anderen versetzte Youngster J. Menger mit gekonnten Aktionen seine Gegenspieler und erzielte sowohl den 23:23 Ausgleich als auch den 24:23 Führungstreffer. Nach dem vielumjubelten 25:23 konnten die Gäste noch auf 25:24 verkürzen, doch am knappen, aber letzten Endes aufgrund des größeren spielerischen Potenzials doch verdienten Erfolg der HSG änderte das nichts mehr.

Trainer Feldmann, HSG: Es war ein sehr gutes Landesligaspiel. Um Haaresbreite hätten wir durch Fehler im Angriff verloren. Unsere Quote war zu schwach. Ansonsten ein durch starke kämpferische Leistung verdienter Erfolg.

Trainer Kübeck, TVH: Trotz Rückstand haben wir diszipliniert gespielt. Individuelle Stärken der HSG brachten deren Erfolg. Wir haben gegen einen starken Gegner unglücklich verloren.

HSG Mannschaft und Tore: M. Winter, M. Schmidt; C. Decker 7/3, A. Rausch 6, J. Menger 4, D. Brenzinger 3, L. Schmitt 2, F. Manke 1, J. Huber 1, C. Körner 1, M. Bujdos, P. Eichstätter, C. Lansche und P. Salzer.