Landesliga Nord: HSG St. Leon/Reilingen – PSV Heidelberg 35:32

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HSG St. Leon/Reilingen
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Vor gut gefüllten Zuschauerrängen in der Fritz-Mannherz-Halle in Reilingen kam die HSG St.Leon/Reilingen am vergangenen Sonntag zu einem verdienten 35:32 Erfolg gegen den bis dahin punktgleichen PSV Heidelberg. Es war ein echtes Spitzenspiel mit vielen tollen Szenen, wobei die Gastgeber in den entscheidenden Phasen stets noch eine Schippe drauflegen konnten. Dominant waren vor allem die Angriffsreihen, während die Defensivformationen auf beiden Seiten doch erhebliche Schwächen offenbarten. Mit entscheidend war auch die Torhüterposition, die auf Seiten der HSG eindeutig besser besetzt war. Hierbei glänzte P. Jahnke mit vielen tollen Paraden und hielt unter anderem zwei wichtige 7-m-Strafwürfe.

Ohne großes Abtasten begannen beide Teams recht schwungvoll. Der PSV nahm von Anfang an HSG-Spielmacher Rausch in Manndeckung und versuchte somit das Angriffsspiel der Gastgeber nicht so richtig in Schwung kommen zu lassen. Doch diese Taktik ging während der gesamten Spielzeit nicht auf, weil die HSG die sich dadurch bildenden Freiräume weidlich nutzte. Schon in den Anfangsminuten gefielen die Gastgeber durch ihre dynamisch angelegte Offensive. Schnelle Kreuzbewegungen gepaart mit beherzten Torwürfen zeigten, dass man gewillt war, den Gegner stets unter Druck zu setzen. Die Gäste zogen ihrerseits ein recht geschickt geführtes Angriffsspiel auf, wobei sie immer wieder das Spiel über den Kreis suchten und dadurch auch erfolgreich waren. Schon hier war die Abwehr der HSG teilweise recht unsortiert und ließ auch den einen oder anderen Treffer aus dem Rückraum zu. Es entwickelte sich für die zahlreichen Zuschauer ein recht attraktives Spiel, wobei die HSG über 6:4 beim 10:7 einen 3-Tore-Vorsprung herausspielen konnte. Die HSG-Offensive wirkte sehr variabel und war auch durch gekonnte Einzelleistungen erfolgreich. Doch die Gäste fanden zurück ins Spiel. Durch ihre klug angelegte Offensive fanden sie immer wieder Lücken im etwas nachlässig wirkenden Abwehrverbund der HSG. Beim 12:11 hatten sie den Anschluss hergestellt. Durch zwei äußerst zweifelhafte Hinausstellungen auf Seiten der HSG durch die recht unsicher wirkenden Schiedsrichter bekam das Spiel zwischendurch eine Wende. Der PSV nutzte die 6:4 Überzahl konsequent aus und ging mit 12:15 in Führung. Doch wieder vollständig, war die HSG-Abwehr besser sortiert, spielte den einen oder anderen Ball heraus und war durch ihr schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff erfolgreich. Schnell hatte man den 16:16 Ausgleich erzielt und nach dem 17:17 ging die HSG bis zur Pause mit 18:17 in Führung.

Nach dem Seitenwechsel wartete der PSV mit einer neuen Variante auf, einer doppelten Manndeckung. Die Gastgeber brauchten aber nur kurze Zeit, um sich darauf einzustellen, wie sie überhaupt auf alle taktischen Varianten der Gäste stets die richtige Antwort hatten. In der Offensive agierte die HSG weiterhin sehr überlegt und variantenreich. Kluge Anspiele an den Kreis, durchdachtes Miteinbeziehen der Außen und viel Dynamik führte immer wieder zu klaren Torchancen. Während das Angriffsspiel der HSG auf Hochtouren lief, blieb die Defensive oft zu passiv und erlaubte den Gästen zu viel Spielraum. So blieb die Partie bis zum 23:22 sehr ausgeglichen. Dann erfolgte wohl die spielentscheidende Phase. Endlich stand die HSG-Abwehr sehr kompakt und agierte sehr aufmerksam. Beherzt wurden die Angriffe der Gäste unterbunden und was noch auf das Tor kam, entschärfte Torhüter Jahnke, unter anderem zwei 7-m-Strafwürfe. Gestützt auf eine zwischenzeitlich gefestigte Abwehr gelang auch über Tempogegenstöße die vorentscheidende 27:23 Führung. Die Gäste kamen zwar nochmals auf 30:29 heran, doch die HSG war stets in der Lage, durch ihre druckvolle Offensive den Gegner in Schach zu halten. Drei blitzsauber herausgespielte Tore, sehenswert der Treffer über den Kreis, brachten die HSG beim 33:30 endgültig auf die Siegerstraße. Groß war natürlich der Jubel bei Mannschaft und Fans, als am Ende der 35:32 Sieg feststand. Dieser Erfolg der HSG ist aufgrund der mannschaftlichen Geschlossenheit, des spielerischen Potenzials und des tollen Einsatzes des gesamten Teams völlig verdient und die HSG übernahm dadurch die alleinige Tabellenführung.

HSG-Trainer Gajarski: Ich war begeistert von meiner Mannschaft. Sie hat spielerisch überzeugt. Doch es war kein vorentscheidendes Spiel.

PSV-Trainer Denne: Der HSG-Torhüter hat mit das Spiel gewonnen. In der 1. Halbzeit waren wir am Drücker, haben die Führung aber nicht ausgebaut. Die HSG ist zu schnell herangekommen.

Die HSG-Mannschaft und die Tore: Jahnke, Schmidt; Fendrich 10, Bujdos 7, Sottile 7, Reineck 5, Körner 3, Huber 2, Becker 1, Rausch, Decker, Eichstätter P. und Eichstätter C.