Beim Spitzenspiel in Ispringen riss die Siegesserie der HSG nach 7 gewonnenen Spielen. Allerdings trifft die Bezeichnung Spitzenspiel nur das Zusammentreffen des Tabellenersten auf den Tabellenzweiten; handballerisch wurde über weite Strecken des Spiels nur Magerkost geboten. Die Begegnung lebte über die gesamte Spielzeit von kämpferischen Aspekt und der Dramatik. Dabei erwischte die HSG einen klassischen Fehlstart. Offensichtlich überrascht von der aggressiven Abwehrarbeit des Gastgebers gelang der HSG zunächst nichts und Trainer Kaupa musste in der 9. Minute beim Stand vom 5:1 für Ispringen die erste Auszeit nehmen. Diese zeigte Wirkung. Ispringen blieb 10 Minuten ohne Tor, was die HSG in der 19. Minute zur ersten Führung von 6:5 nutzte. Die HSG versäumte es in dieser Phase, die Verunsicherung des Gastgebers auszunutzen und musste nach dem 10:8 noch vor dem Pausenpfiff den Ausgleich hinnehmen. Leider verschlief die HSG auch den Beginn der zweiten Hälfte. Nach dem schnellen 11:10 blieb die Mannschaft 7 Minuten ohne Tor und musste einen 4:0 Lauf des Gastgebers hinnehmen. Die Mannschaft stemmte sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, egalisierte und ging in der 45. Minute erneut mit 16:15 in Führung. 17:17, 18:18 und 20:20 nach 57 Minuten zeigen, wie eng die Partie war. Als Ispringens bester Spieler Mandic in der 59. Minute mit einem 7m an Torwart Marco Günter scheiterte, schien ein Punktgewinn trotz dreier vergebener 7m im Bereich des Möglichen. Anstatt die Angriffe ruhig und abgeklärt zu Ende zu spielen, wurden in kürzester Zeit drei haarsträubende Ballverluste produziert, die Ispringens Kehm in den letzten 90 Sekunden des Spiels zu 3 leichten Toren nutzte und zu Frustration beim Team und dem zahlreichen Anhang führte, weil die Niederlage vermeidbar war. Wenn man aber ein ehrliches Fazit zieht muss man feststellen, dass Bank und Mannschaft an diesem Tag einfach zu wenig lieferten, um ein so wichtiges Spiel erfolgreich zu bestreiten. Anzuerkennen ist der Kampfgeist und der jederzeit spürbare Wille, das Spiel gewinnen zu wollen. In Ispringen gab es aber handballerisch zu viele Baustellen, zu viele Spieler konnten ihr Potential in dieser wichtigen Begegnung nicht vollständig abrufen. Das Spiel über den Kreis war zwar erneut exzellent, der sonst so starke Rückraum, dem die HSG sehr viele Punkte zu verdanken hat, hatte aber kollektiv einen rabenschwarzen Tag und stellte in der zweiten Halbzeit jede Torgefahr ein. Dies alles ändert aber nichts am bisher sehr erfreulichen Rundenverlauf. Das Team ist nach wie vor Tabellenzweiter und wird sicher seine Lehren aus diesem gebrauchten Tag ziehen. Es stehen noch 15 Spiele mit 30 zu vergebenden Punkten an; am nächsten Wochenende trifft die HSG auf die TS Durlach und wird alles daran setzen, eine neue Serie zu starten.
Tore HSG: Heiß 6, Ebel 4, Kaupa 2, Knoll 2/2, Mokosch 1, Waltert 1, M. Schmidt 1, Meinzer 1, Boss 1, P. Schmidt 1
Tore TV : Mandic 9/4, Kehm 5, Stoll 3, L. Kunz 2, Müller 1, S. Kunz 1, Härter 1, Morlock 1