Schwache Defensive war entscheidend

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HSG St. Leon/Reilingen
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Schwache Defensive war entscheidend
TV Hardheim – HSG St. Leon/Reilingen 33:31
In der gut gefüllten Erftalhalle in Hardheim musste die HSG St. Leon/Reilingen eine weitere schmerzhafte, weil unnötige Niederlage hinnehmen. Die Gastgeber erwiesen sich hierbei nicht unbedingt als die bessere Mannschaft, wussten aber in entscheidenden Phasen, die besseren Entscheidungen zu treffen. Knackpunkte für die knappe Niederlage des HSG-Teams waren weiterhin eine sehr verbesserungsbedürftige Abwehrleistung und unnötige Ballverluste in der spannenden Schlussphase, die der TVH konsequent ausnutzte. Während der gesamten Begegnung verstanden es die Gäste nicht, einen kompakten, aufmerksamen Abwehrverbund zu stellen und es stimmte häufig die Abstimmung nicht. Auch fehlte über weite Strecken des Spiels die nötige Aggressivität, um dem recht druckvollen und variablen Angriffsspiel der Gastgeber Paroli bieten zu können. Sowohl die Rückraumachse des TVH als auch das geschickte Spiel über den Kreis bereitete dem HSG-Team enorme Probleme. In der Offensive zeigte das HSG-Team großteils eine ansprechende Leistung und auch die Chancenverwertung war recht ordentlich. Schließlich waren aber viele individuelle Fehler vor allem in der hektischen Schlussphase mit entscheidend, dass die HSG nicht einen durchaus verdienten Punkt aus Hardheim mitnehmen konnte.
Einen sehr flotten Start legte das HSG-Team an den Tag. Die Offensivaktionen waren klug und überlegt mit der nötigen Dynamik angelegt. Gute Kreuzbewegungen und beherzte Würfe aus der zweiten Reihe kennzeichneten das effektive HSG-Spiel. Des Weiteren funktionierte das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff in der ersten Hälfte gut und man konnte auch über Tempogegenstöße einfache Treffer erzielen. TVH-Trainer Kovacs meinte auch nach dem Spiel, dass er gerade vor dem Tempospiel der HSG Respekt hatte. Durch das gelungene Angriffsspiel und die durchaus gute Wurfausbeute ging die HSG über 2:5 mit 4:8 und 5:9 in Führung und hatte das Spiel im Griff. Während also die Offensive der HSG überwiegend effizient agierte, waren in der Defensive schon erhebliche Schwächen zu erkennen. Nach und nach kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Mit viel Druck und Übersicht nutzten sie die Schwächen in der HSG-Abwehr konsequent aus. Die Rückraumspieler des TVH wurden viel zu spät angegangen und wenn dann mal eine offensive Abwehraktion geleistet wurde, nutzten die Gastgeber konsequent die Freiräume am Kreis. Schließlich hatte Hardheim beim 13:13 den Ausgleich geschafft. Bis zur Pause konnte die HSG dann in einem fairen Spiel einen knappen 16:17 Vorsprung mit in die Kabine nehmen.
Nach dem Seitenwechsel versuchte Trainer Feldmann durch eine taktische Umstellung im Defensivbereich die Hardheimer Angriffsaktionen besser in den Griff zu bekommen. Doch an diesem Tag präsentierte sich die HSG-Abwehrformation als sehr löchrig und unsortiert. Es fehlte sehr oft die Abstimmung und die Beweglichkeit und auch der unbedingte Wille, eine aggressive und kompakte Defensive zu stellen, war oftmals nicht erkennbar. Die Gastgeber kamen mit viel Dampf aus der Halbzeitpause. Man merkte ihnen das unbedingte Bestreben an, die Punkte in Hardheim zu behalten. Energisches Durchsetzungsvermögen und gutes Zusammenspiel zwischen Rückraum und Kreis waren die Pluspunkte des TVH. Doch auch das HSG-Team wusste durch gelungene Offensivaktionen zu gefallen. Während also die Angriffsreihen beider Teams sehr effektiv agierten, waren die Defensivformationen auf beiden Seiten nicht immer auf der Höhe, wobei die HSG-Defensive doch des Öfteren das Nachsehen hatte. Das Spiel blieb bis zum 23:22 ziemlich ausgeglichen. Dann legte der TVH durch einen Doppelschlag auf 25:22 vor. Doch die HSG blieb dran und es gelang durch wiederum konstruktives Angriffsspiel auf 26:27 heranzukommen und auch nach dem 29:31 verkürzte die HSG auf 30:31. In der hektischen Schlussphase waren es dann die Gastgeber, die den etwas kühleren Kopf bewahrten. Nachdem das HSG-Team dreimal die Gelegenheit hatte, nach erfolgreichem Ballgewinn offensive Akzente zu setzen, wurde der Ball jeweils unüberlegt und leichtfertig vertändelt. Hardheim nutzte dies zum vorentscheidenden 30:32 und brachte diesen Vorsprung zum 33:31über die Zeit. Am Ende stand das HSG-Team wieder ohne Punkte da, musste sich aber wieder selbst die Schuld zuschieben. Hätte man in der Schlussphase überlegter und mit mehr Übersicht agiert, wäre zumindest ein Punktgewinn, ja sogar ein Sieg möglich gewesen. Trainer Feldmann meinte auch: „Den Ausschlag gaben individuelle Fehler meiner Mannschaft. Die Niederlage tut weh.“
Die Mannschaft und die Tore: S. Gnabrys, M. Jacobs; J. Krepper 7, F. Scholl 6, J. Menger 5, M. Kikillus 5, C. Decker 4/2, L. Schmitt 2, Y. Benetti 1, M. Bujdos 1, J. Antl und B. Becker.
krau