Schwächephase bringt Birkenau um Punkte

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Schwächephase bringt Birkenau um Punkte

„Das ist bitter“, erklärte Axel Buschsieper nach der 23:27-Niederlage seines TSV Birkenau beim HC Neuenbürg 2000: „Wir haben uns die Butter vom Brot nehmen lassen.“ Der mögliche Sprung an die Tabellenspitze blieb aus, stattdessen geht der Blick der Falken nun wieder in die andere Richtung. Von dort gibt es aber gute Nachrichten, Verfolger Heidelsheim/Helmsheim verlor ebenfalls, Platz zwei bleibt somit erstmal in der Hand der Falken. Trotzdem war Buschsieper nicht glücklich mit dem Samstagabend – zumal die Leistung seiner Jungs tatsächlich mehr hergegeben hätte: „Wir haben drei, vier, vielleicht fünf kleine Fehler gemacht und sind so ins Hintertreffen geraten. Das reicht an der Tabellenspitze schon aus, um zu verlieren.“ Ein großes Lob des Coaches ging derweil an die mitgereisten Birkenauer Zuschauer. „Die waren überragend, haben schon vor dem Spiel geklatscht und getrommelt. Das hat uns sehr gut getan“, verrät er: „Das war auch für die Jungs einmalig, dass bei einem Auswärtsspiel ein Drittel der Halle von uns war. Schade nur, dass wir ihnen nicht mehr bieten konnten.“

Dabei sah es zunächst gut aus für den Verfolger aus dem Odenwald: Die erste Halbzeit war lange Zeit ein offener Schlagabtausch. „27 Minuten waren wir echt gut“, sagte Buschsieper: „Beide Teams waren mal vorne, immer nur mit einem Tor – es war ein sehr ausgeglichenes Spiel.“ Doch dann, kurz vor dm Seitenwechsel, schlich sich der Schlendrian ein. „Wir machen drei individuelle Fehler, die in drei schnellen Gegenstößen enden“, analysierte der Falken-Coach den Wendepunkt der Partie: „Da kam es zum Bruch in unserem Spiel. Marian Kleis gelang zwar neun Sekunden vor dem Pausenpfiff noch das 12:14, doch der Spitzenreiter aus Neuenburg hatte nun zum ersten Mal seine Muskeln spielen lassen. „Der HCN hatte eine tolle Torhüterleistung und verstand es auch, seine Chancen gut herauszuspielen“, lobte Buschsieper den Gegner.

Zu allem Überfluss begann die zweite Halbzeit, wie Abschnitt eins endete: Mit einer Druckphase der Hausherren. „Wir haben es nicht hinbekommen, es so zu machen, wie wir es eigentlich geplant hatten“, gibt Buschsieper zu. Je weiter sein Team in Rückstand geriet, desto schwieriger wurde es, den Ursprungsplan beizubehalten. „Wir haben viele Frühchancen genommen, es nicht richtig ausgespielt – das wollten wir eigentlich nicht“, so der TSV-Trainer, der aber auch anfügen musste: „Wenn du zurückliegst und die Zeit weniger wird musst du das irgendwann.“ Stand es in der 34. Minute noch 14:15 aus Sicht der Falken, erhöhte sich der Rückstand durch den 6:0-Lauf Neuenbürgs auf sieben Treffer.

Ein Defizit, das nicht mehr so recht einzuholen war. Die letzte Viertelstunde gelang den Südhessen zwar noch eine Ergebniskorrektur, eine Aufholjagd blieb allerdings aus. Nicht zuletzt, weil die Chancenverwertung zu wünschen übrig ließ, wie Buschsieper erklärte: „Wir haben einfach zu viele Bälle verworfen.“ Unter dem Strich ging das 23:27 in Ordnung – das sah auch Birkenaus Coach so. „Sie hatten es verdient, waren besser als wir“, gab er ohne Umwege zu, auch wenn er ergänzen musste: „Zwar nur eine Halbzeit lang, aber das hat gereicht.“ Für seine Falken heißt es nun: Bereit machen für den Heimspiel-Marathon und Wunden lecken. Mit Jan-Niklas Weis hat sich nämlich erneut ein Spieler verletzt. „Eigentlich wollte ich Marian Kleis mal fünf Minuten Pause gönnen und habe deshalb Fips reingebracht“, erklärte Buschsieper: „Der ist dann aber nach zwei Minuten umgeknickt.“

HC Neuenbürg 2000: Krettek, Panazan; Kraus 7/5, Kracht 5, Frauendorff 4, Pietrucha 3, Langjahr 3, Angrick 2, Bäuerlein 2, Nölle 1, von Witzleben, Kern, Nonnenmacher, Burkhardt.

TSV Birkenau: R. Dietrich, Heckmann; Böhm 8/1, Kleis 5, Fey 2, Kümpel 2, Kinscherf 2, S. Dietrich 2, Höhne 1/1, Gutsche 1, Zehrbach, Weis, Conrad.

Strafminuten: Neuenbürg: 14 (Angrick (6), Kern, Pietrucha, Frauendorff, Öz – Birkenau: 6 (Kinscherf, S. Dietrich, Fey).

Siebenmeter / -tore: Neuenbürg: 5/5 (Kraus 5/5) – Birkenau: 4/2 (Höhne 2/1, Böhm 2/1).

Schiedsrichter: J. Winter (St. Leon) – M. Winter (St. Leon).