„Unentschieden wäre gerecht gewesen“ – TGS Pforzheim verliert in Horkheim 29:28 (17:17)

0
1180

„Unentschieden wäre gerecht gewesen“ – TGS Pforzheim verliert in Horkheim 29:28 (17:17)

Unter dem Vorzeichen zweitbeste Heimmannschaft gegen zweitbeste Auswärtsmannschaft war die Partie der TGS Pforzheim gegen die TSB Heilbronn-Horkheim angekündigt worden und dieser Statistik wurde das Spiel auch über weite Strecken hinweg gerecht. Ein offener  Schlagabtausch waren die ersten 30 Spielminuten. Während die Horkheimer Panther immer wieder über den Ex-Profi Oliver Hess aus dem Rückraum erfolgreich waren oder den Ex-TGSler Nils Boschen über den Kreis bedienen konnten, waren die Pforzheimer bevorzugt über den Kreis und von Maris Versakovs sicher verwandelten Siebenmeter Strafwürfen erfolgreich. Lediglich beim Stand von 10:7 in der 18. Spielminute konnte sich Horkheim ein kleines Polster herausarbeiten, doch schon 5 Minuten später hieß es 12:13 für die Gäste aus Pforzheim. Nahezu mit dem Pausenpfiff erzielte Versakovs mit einem Kracher in den Torwinkel das 17:17.

Was die Zwischenstände anging, unverändertes Bild in den zweiten 30 Spielminuten, doch nahm das Spiel an körperlicher Intensität zu und die TGS Defensive bekam sowohl die starken Rückraumkanoniere Freudl und Hess immer besser unter Kontrolle und auch die erfolgreichen Anspiele an den Kreis gelangen den Horkheimern immer seltener. Hierbei trat wie schon des Öfteren Roy James in den Mittelpunkt des Geschehens, dem es aufgrund seiner körperlichen Präsens ein ums andere Mal gelang, die druckvollen Angriffsversuche der Panther zu unterbinden.

Auf eine komplett neue Situation musste sich die TGS Offensive in den zweiten 30 Spielminuten einstellen.

Horkheims Trainer Volker Blumenstein verordnete sofort nach Wiederbeginn Pforzheims Spielmacher Versakovs eine Manndeckung und somit war die zweite Spielhälfte für die TGS-Angreifer mehr oder weniger ein Spiel fünf gegen fünf. Pforzheims Trainer Klimovets bereitete diese taktische Variante aber überhaupt kein Kopfzerbrechen und antwortete unmittelbar mit dem wieselflinken Yanez Kirschner im Rückraum und gab dafür die Kreisläuferposition auf. Ab der 48. Spielminute war dann das Spiel an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Trotz personeller Überzahl gestatteten die Pforzheimer ihrem Gegner, deren Rückstand von 22:23 auf 24:23 zu drehen und praktizierten in dieser Spielphase haarsträubende Fehler im Angriff oder vergaben beste Chance. Nicht genug, die Heilbronner bauten ihren Vorsprung bis zur 51. Spielminute sogar auf 26:23 aus und jeder in der Halle dachte, dass dies wohl die Vorentscheidung zu Gunsten der Heimmannschaft gewesen sei. Doch hatte niemand das Duo Kirschner/Zweigner auf seiner Rechnung. Mit seinem Zug zum Tor gelang es Kirschner ein ums andere Mal für Zweigner Lücken zu schaffen, der dann innerhalb von knapp 2 Spielminuten gleich dreimal erfolgreich durchbrach. Versakovs per Strafwurf und Salzseeler von Linksaußen und die TGS war nach einem 5:0 Lauf 5 Minuten vor Spielende vermeintlich auf der Siegerstraße. Sogar auf 3 Tore hätten die Rot-Weißen ihren Vorsprung ausbauen können, ja sogar müssen, als sie einen Tempogegenstoß in aussichtsreicher Position vertändelten. Trotz einer Zeitstrafe in der 57. Spielminute gegen Janik Zerweck gelang es den Horkheimern erneut, ihre Unterzahlsituation für sich zu entscheiden und auf ein Tor Rückstand zu verkürzen. EineZeitstrafe gegen Versakovs und wenig später gegen Taafel, bescherte den Panthern eine doppelte Überzahl, die sie zum viel umjubelten Sieg durch ein Tor von Pierre Freudl, 50 Sekunden vor Spielende nutzten.

W. Taafel nach dem Spiel: „Ein Unentschieden wäre sicherlich das gerechtere Endergebnis gewesen, aber Gerechtigkeit gibt es natürlich nicht. Wir haben uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben, haben wir doch in entscheidenden Phasen im Angriff immer wieder unerklärliche, technische Fehler gemacht und dadurch dem Gegner die Möglichkeit gegeben, zurückzuschlagen. Auch unsere Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Wir hätten hier richtige Big Points holen können, haben

in der Defensive gekämpft wie die Löwen und im Angriff zu oft versagt. Diese Niederlage tut mir richtig weh‘, wie kaum eine andere in dieser Saison, da wir sehr viel Herzblut investiert haben, den Gegner in die Knie zwangen und ihm dann immer wieder geholfen haben, aufzustehen“..

Weiter Stimmen zum Spiel:

Florian Taafel: „Wir hatten alles in der Hand. Waren kämpferisch stark. Knackpunkt war die fahrlässige Chancenverwertung. Horkheim hat die Mitte dicht gemacht und dazu schlechtes Überzahlspiel in den letzten 10 Minuten, da gehen wir 0:3 raus. Da müssen wir das Spiel entscheiden!“

Marco Kikillus: „Der Angriff in der ersten Halbzeit war top, die Abwehr dafür zu schnelle und einfache Gegentore bekommen. In der zweite Hälfte hat sich die Abwehr gesteigert haben uns dann auch nach Rückstand wieder zurück gekämpft. Am Ende waren wir einfach unclever und haben unglücklich agiert und deswegen nichts zählbares mitgenommen obwohl wir mindestens ein Punkt verdient hatten.“

Yanez Kirschner: „Sehr unglückliche Situation von mir am Ende. Ich muss den Ball fangen, dann hätten wir die Chance auf den Ausgleich gehabt. Allerdings würde ich diese Situation jetzt nicht als ausschlaggebend bezeichnen. Wir sind zwei in der zweiten Halbzeit zwei Mal in Überzahl und verlieren insgesamt 0:3. Das darf nicht passieren. Am Ende haben wir einfach extrem unclever gespielt. Nichts desto trotz wäre ein Punkt verdient gewesen. Jetzt nächste Woche gegen Kronau zeigen, dass wir es besser können“

Es spielten: Binder, Ullrich – Bregazzi, Bogdanic, Taafel 2, James 3, Kikillus 2, Kirschner 2, Sruk 3, Fassunge, Wysokinski 1, Prsa 2, Zweigner 4, Dykta 2, Salzseeler 1, Versakovs 6/5