Verletzungspech hält Brühl erneut in Atem

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Verletzungspech hält Brühl erneut in Atem

Badenliga Frauen: SG Heddesheim – TV Brühl 26:22 (13:10)

Das Spiel in Heddesheim ging für die Brühlerinnen, fast wie befürchtet, mit 22:26 verloren. Noch viel schwerer als die Niederlage wiegen allerdings die personellen Ausfälle beim TVB. Sophia Schneider verletzte sich am Vortag beim A-Jugendspiel am Knie. Wie lange sie ausfällt werden erst die genauen Untersuchungen im Krankenhaus ergeben. Laura Friedrich sind die Doppelbelastungen und weiten Anfahrtswege verständlicherweise zu viel geworden, sie wird nur noch in der B-Jugend auflaufen. Ausfall Nummer drei betrifft schließlich Julia Werle. Nach fast zweijähriger Verletzungspause war sie gerade wieder in Tritt gekommen. Nun ereilte sie erneut das Schicksal nach knappen zehn Minuten in Form einer Sprunggelenk- oder Bänderverletzung im sowieso schon lädierten Fuß. Eine längere Zwangspause liegt nahe.

Trainer Fred Klaszus war vor Beginn, den Spielausgang betreffend, noch sehr optimistisch, in Heddesheim endlich etwas Zählbares mitzunehmen: „wir haben in dieser Woche gut trainieren können und uns auf die Spielweise der SG eingestellt.“ Das funktionierte in den ersten zehn Minuten auch sehenswert, bis dahin führte Brühl immerhin schon mit 5:2. Dann warf der Ausfall von Julia Werle alle Konzepte über den Haufen. Der Rückraum war nicht mehr der, der er vorher war. Die Mannschaft geschockt und in ihren Grundfesten erschüttert. Jetzt sollten Kerstin Siebenlist und die junge Maren Röllinghoff das schlingernde Schiff wieder auf Kurs bringen. Das war natürlich leichter gesagt als getan, denn Heddesheim bekam alleine schon durch die verunsicherten Brühlerinnen Oberwasser. Sie markierten viele leichte Treffer und holten sich beim 8:7 erstmals die Führung, die sie bis zur Pause bis auf 13:10 ausdehnten. War es das schon?

Diese Frage beantworteten die Heddesheimerinnen sofort nach Wiederanpfiff, als sie innerhalb von fünf Minuten das Ergebnis auf 19:12 stellten. Mit dem eigentlich bereits abgehakten Spielausgang wollten sich die Gäste aber nicht abfinden. Sie setzten die kompakte 6:0 Abwehr der SG weiter unter Druck und sie verkürzten tatsächlich den Abstand, beim 17:20 schien plötzlich wieder vieles möglich, schließlich war Heddesheim keine Übermannschaft. Nach dem 20:22 durch Kerstin Siebenlist nahm Branko Dojcak eine Auszeit. Das änderte zwar an der Gemengelage nichts, beruhigte aber sein Team in deren Aktionen, die zuvor nicht mehr so zielführend waren. Die Brühlerinnen waren jetzt mehrmals ganz dicht dran, aber in den entscheidenden Momenten waren sie auch nicht gerade vom Glück begünstigt. In der bedingt hektischen Schlußphase traf der TVB mehrfach das Gebälk, klare Tormöglichkeiten wurden nicht genutzt und die anfangs souveränen Unparteiischen trafen zumindest aus Brühler Sicht so manche nicht nachvollziehbare Entscheidungen. In der Fairen Partie zeigten sie beispielsweise bei SG-Angriffen siebenmal auf den Punkt, Brühl bekam dagegen nur einen einzigen Strafwurf zugesprochen. Aber dennoch können natürlich die Schiedsrichter hier nicht als Sündenböcke herhalten, das wäre viel zu weit hergeholt und das hätten sie auch schlicht nicht verdient. Der letzte Knackpunkt war beim Stand von 22:24 ein nicht verwerteter Tempogegenstoß und die anschließende Strafzeit gegen Kerstin Siebenlist drei Minuten vor Schluß. Heddesheim erzielte die beiden finalen Treffer zum Endstand von 26:22 für den Tabellenzweiten.

Fred Klaszus meinte nach dem Abpfiff: „die Verletzung von Julia Werle hat uns sehr zugesetzt. Wir haben danach nicht mehr zu unserem Spiel gefunden. Vieles blieb Stückwerk. Jetzt müssen wir zusehen, daß wir mit den Personalproblemen, vor allem, wenn sie langwierig sein sollten, irgendwie klarkommen. Das allein wird schon nicht einfach, trotzdem müssen wir nach vorne schauen.“

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Werle, Röllinghoff (6), Gross (3), Siebenlist (7/1), Henn (3), Handrick, Naber (1), Kemptner (1), Tomann (1), Le. Bühn.                                                                                                     ako