Wieder nichts Zählbares mitgenommen

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HSG St. Leon/Reilingen
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Wieder nichts Zählbares mitgenommen

Über weite Strecken auf Augenhöhe

SG Heddesheim – HSG St. Leon/Reilingen 29:24

Trainer Feldmann meinte vor dem Spiel: „Die Moral stimmt. Die Jungs trainieren ordentlich. Es fehlt nur ein Erfolgserlebnis.“ Und genau das ist der Knackpunkt. Auch in Heddesheim bot das HSG-Team über weite Strecken eine recht ansehnliche Leistung. Auffallend waren das technisch saubere Spiel und eine bis auf die Schlussphase deutliche Verbesserung im defensiven Bereich. Die Abwehr wirkte beweglicher und aggressiver und Torwart Gabrys war dazu ein starker Rückhalt. Auch im Angriff agierte die Feldmann-Truppe großenteils sehr gut organisiert und strukturiert und gefiel durch ihr klar aufgebautes Spiel. Leider machte sich das verletzungs- bzw. krankheitsbedingte Fehlen von M. Bujdos und A. Rausch im Laufe der Partie bemerkbar, da die HSG keine Alternativen im Rückraum hatte und so jeweils gegen Ende der ersten und vor allem Ende der zweiten Halbzeit entscheidend in Rückstand geriet. Kraft und Konzentration ließen etwas nach und die über 60 Minuten permanent mit viel Druck spielenden Gastgeber nutzten ihren personellen Vorteil effektiv. Die SG konnte über die gesamte Spielzeit das Tempo hochhalten, hatte sie doch eine gut bestückte Wechselbank und hatte gegen Spielende dann entscheidende Reserven. Wieder einmal fehlte der HSG ein wenig die Cleverness, aber auch das Stehvermögen, um was Zählbares mitzunehmen. Trainer Feldmann nach dem Spiel: „Wir haben über lange Zeit gut dagegengehalten, zum Schluss fehlte die Kraft. Und wir haben in der zweiten Hälfte dem Gegner das Tore werfen zu leicht gemacht. Auch unsere Fehler im Abschluss rächten sich.“

Von Spielbeginn an sah man eine sehr konzentriert spielende HSG-Mannschaft. Sie zeigte ein überlegt aufgebautes Angriffsspiel und gefiel durch eine technisch saubere Offensive. Gelungene Ballstafetten und platzierte Torwürfe waren kennzeichnend für das Spiel der HSG. Auch in der Defensive, in der Torwart Gabrys eine starke Leistung bot, machte man durch ein sehr bewegliches und aggressives Verhalten die Räume eng und unterband rechtzeitig das Spiel der Gastgeber. Das Rückzugsverhalten der HSG war ebenfalls deutlich besser, so dass man nur selten sich einen Konter einfing. Die Folge war eine 0:3 und  3:6 Führung bis zur 12. Minute. Allmählich kamen die Gastgeber besser ins Spiel, profitierten aber auch von kleinen Nachlässigkeiten auf Seiten der HSG, die nun auch die eine oder andere Chance vergab. Dazu kamen  wie schon in den letzten Spielen die obligatorischen Pfosten- und Lattentreffer. Trotzdem hielt die HSG aufgrund ihres weiterhin konstruktiven Spiels und einer weiterhin kompakten Defensive eine 7:9 Führung inne. Im weiteren Spielverlauf hatte die SGH  mehr und mehr mit ihrem permanent dynamisch angelegten Spiel Erfolg und hatte schließlich beim 9:9 den Ausgleich erzielt. In den letzten fünf Minuten vor der Pause tat sich das HSG-Team schwer, Lücken in der nun sehr kompakt stehenden Defensive der Gastgeber zu finden. So ging man nach weiteren drei Treffern der SGH bei  nur noch einem Gegentreffer seitens der HSG mit einem 10:12 Rückstand in die Kabine.

Im 2. Durchgang blieb die Begegnung über weite Strecken sehr ausgeglichen. Heddesheim knüpfte an sein variables Angriffsspiel an und setzte die HSG-Defensive mit dynamischen Kreuzbewegungen ständig unter Druck. Selbst in Unterzahl, als die Gastgeber den Torwart durch einen Feldspieler ersetzten, kamen sie zu ihren Torerfolgen gegen eine nun etwas nachlassende HSG-Defensive. Doch das niemals aufsteckende HSG-Team hielt erfolgreich dagegen. Sehr kluge Anspiele an den Kreis, gelungene Kreuzbewegungen und zunächst auch effektive Torwürfe brachten bis zur 45. Minute den 16:16 Ausgleich. Nach dem 17:16 für die Gastgeber hatte dann das HSG-Team  vor allem in der Abwehr eine starke Phase und kam zu vier Ballgewinnen nacheinander. Leider schlichen sich gerade hier erste Konzentrationsschwächen bei der HSG ein. Man  vergab nacheinander 3 klare Torchancen und hatte Pech mit einem Pfostenschuss. Die Gastgeber konterten clever, nutzten im Anschluss ihre Chancen konsequent und hatten beim 21:18 wieder eine 3-Tore-Führung inne. Dass die Moral bei der HSG stimmt, zeigte das nochmalige Verkürzen auf 23:21. Doch in den letzten Minuten fehlte einfach die Kraft, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Heddesheim nutzte seine personelle Überlegenheit, erzielte gegen eine offensiv agierende HSG-Abwehr weitere Treffer, die schließlich zu einer mal wieder zu hoch ausgefallenen 24:29 Niederlage der HSG führten.

Die Mannschaft und die Tore: S. Gabrys, M. Jacobs; C. Decker 6/2, F. Scholl 5, J. Lechner 5, J. Menger 4, M. Kikillus 2, L. Schmitt 1, J. Lechner 1, J. Antl, B. Becker und Y. Benetti.

krau