HSG-Cheftrainer Daniel Eblen schwärmte nach Schlusspfiff von der Darbietung seiner Mannschaft: „Wir haben heute im Angriff sicher unsere Saisonleistung gezeigt und es hat richtig Spaß gemacht, den Jungs zuzusehen.“ Auch deshalb, weil die hochtalentierten Gastgeber zu einem für die Zuschauer besonders attraktiven Spiel beitrugen, sodass Daniel Eblen begeistert fortfuhr: „Das war vor allem in der ersten Halbzeit ein super Handballspiel mit hohem Tempo und tollen Toren vom Kreis, außen und aus dem Rückraum – es war alles dabei.“
Nach einem 3:0-Blitzstart der HSG und dem ebenso schnellen 3:3-Ausgleich versenkte etwa David Ganshorn für den Löwen-Nachwuchs einen freien Ball im Kreis mit einem Hechtsprung zum 6:5, Konstanz schlug mit einem tollen Spielzug zur eigenen 8:7-Führung zurück, den wiederum Leon Bolius mit einem wunderschönen Dreher zum 8:8 konterte (12.). Highlight auf Highlight folgte und beide Offensivreihen zelebrierten ihren großen Spaß am Spiel.
Trotzdem gelang es der SG Kronau/Östringen immer wieder, die Außenspieler freizuspielen oder sich über den neunmal erfolgreichen Rückraum-Shooter Michel Abt, mit bereits 138 Treffern bester Torschütze der 3. Liga, durchzusetzen. Alleine, weil Konstanz selbst mit seinen freien Großchancen und Gegenstößen teilweise fahrlässig umging und einige Möglichkeiten mit Pfostentreffern oder dank eines starken Marco Bitz im Tor der Junglöwen ebenso wie zwei Siebenmeter ungenutzt ließ, konnte erneut Nicolas Hermann mit schöner Körpertäuschung zum 14:14 ausgleichen (23.), bevor die Eblen-Equipe sich zur Pause einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeiten konnte.
Nach der Halbzeit war das Spiel nicht weniger spektakulär, doch die Vorteile der HSG Konstanz wurden immer deutlicher. Die Konstanzer Deckung harmonierte von Minute zu Minute besser, Stefan Hanemann war somit richtig im Spiel und zeigte sein ganzes Können, während die Offensive weiter wirbelte. Kronau/Östringen hingegen wurde die Lust am Spiel durch die aggressive Abwehrarbeit langsam, aber sicher genommen. „Wir mussten in der Deckung mehr Härte zeigen und die Spielfreude der Junglöwen unbedingt bremsen“, erklärte der achtfache Torschütze Paul Kaletsch. SG-Trainer Klaus Gärtner versuchte hingegen, der HSG mit einer Manndeckung für Mathias Riedel die gefährlichste Waffe aus dem Rückraum zu nehmen und immer wieder mit einem zusätzlichen Feldspieler für Unruhe zu sorgen. Konstanz reagierte mit viel Ruhe, Übersicht und Cleverness und fand die passenden Antworten auf die neuen Herausforderungen.
Angesichts der an Höhepunkten reichen Hinrunde der HSG und einem spektakulären Abschluss beim bisherigen Tabellenfünften, bei dem schon einige Verfolger gestolpert waren, wirkte der HSG-Coach überrascht, fast ein wenig sprachlos. „Schon auf der Hinfahrt habe ich zu Andre Melchert gesagt: Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, wir fahren als Tabellenführer am Ende der Hinrunde nach Östringen – man hätte ihn ausgelacht. Wir sind unglaublich stolz auf die Jungs und was sie geleistet haben, vor allem auch in dieser Konstanz.“ Paul Kaletsch, sein mit 112 Treffern bester Torschütze – zweitbester Wert der Liga – war „überglücklich“ über einen Erfolg, den man gar nicht hoch genug einschätzen könne. „Wieder hat jeder für den anderen alles gegeben, damit wir dieses schwere Auswärtsspiel erfolgreich gestalten konnten. Hier konnte bislang erst ein Team gewinnen – insofern muss ich der Truppe ein dickes Kompliment aussprechen. Eine geile Leistung.“
SG Kronau/Östringen II – HSG Konstanz 27:31 (15:17)
HSG Konstanz: Konstantin Poltrum, Stefan Hanemann (Tor); Fabian Schlaich (7), Benjamin Schweda, Mathias Riedel (5), Simon Flockerzie (2), Matthias Stocker (2/1), Michael Oehler (1), Paul Kaletsch (8/1), Felix Krüger, Alexander Lauber (3), Fabian Maier-Hasselmann, Tim Jud (3).
Zuschauer: 250.