Deutschland beendet den SparkassenCup 2014 auf Platz zwei

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Merzig/Karlsruhe (esch).Das Turnier um den SparkassenCup Merzig fand am Montag seine Fortsetzung. Die deutsche Jugendnationalmannschaft mit den Junglöwen Max Haider und Rico Keller, Valentin Spohn (SG Leutershausen) und den beiden Pforzheimern Pascal Kirchenbauer und Arne Ruf (SG Pforzheim/Eutingen) hatte ungeschlagen die Vorrunde überstanden und traf im Halbfinale auf die Schweiz, die in diesem Jahr bei der U18-Europameisterschaft in Polen noch einen Rang vor dem deutschen Team gelandet war.
Vor der Partie gegen die Eidgenossen musste die DHB-Auswahl noch die Hiobsbotschaft verkraften, dass Jerome Müller (SV Zweibrücken) wegen einer Knieverletzung für die restlichen Begegnungen nicht mehr zur Verfügung stand. Die Adlerträger kamen gut ins Spiel und setzten sich in der Anfangsphase 3:0 ab. Diese Führung verteidigten sie in der ersten Hälfte bis zur 24. Minute, ehe eine Zeitstrafe die Schützlinge von Bundestrainer Christian Schwarzer verunsicherte und die Eidgenossen zum 9:9 gleich ziehen konnten. Mit einem 4:1 Lauf sicherte sich die deutsche Sieben dann doch noch eine 13:10 Pausenführung.
Nach dem Wechsel agierten die Schweizer wie schon in Hälfte eins mit dem siebten Feldspieler als taktisches Mittel. Schwarzer hatte seine Jungs gut auf diese Variante eingestellt, so dass das deutsche Team bis zur 55. Minute ständig mit drei Toren in Front blieb. In der Schlussphase bauten die Schwarz-Weißen den Vorsprung auf 22:26 aus und zogen erneut sicher in das Endspiel ein. Die badischen Jungs Haider (4), Keller (3) und Ruf (2) trugen mit neun Toren zu diesem Erfolg bei.

In der Partie gegen den Vierten der vergangenen Europameisterschaft boten die Adlerträger zunächst in der Abwehr eine stabile Leistung und im Angriff gelangen ihnen einige sehenswerte Spielzüge. Die Skandinavier hielten aber von Anfang an voll dagegen und erarbeiteten sich einen kleinen Vorteil, ohne sich entscheidend absetzen zu können. Mitte der ersten Hälfte gelang dem dänischen Nachwuchs ein kleiner Lauf und daraus ergab sich dann eine Führung mit vier Toren. Das deutsche Team kämpfte sich noch einmal bis auf ein Tor heran, schaffte aber den Ausgleich nicht. Der Kontrahent aus dem Norden nutzte seine Chancen in der Endphase besser und zog bis zum Pausensignal auf 15:18 davon.
Die Dänen verstanden es nach dem Wechsel ihre Stärken besser einzusetzen und verwalteten den Vorsprung nicht nur, sondern bauten ihn phasenweise auf sieben Tore aus. In dieser Phase gelang der deutschen Mannschaft relativ wenig und sie war elf Minuten ohne Torerfolg. In der 42. Minute wurde Rico Keller bei einem Wurfversuch übel gefoult, so dass sein Gegner mit einer roten Karte bestraft wurde. Keller wurde zwar vom Arzt und dem Mannschaftsphysio auf dem Feld behandelt, konnte aber für den Rest des Spieles nicht mehr eingesetzt werden. Trotz aller Bemühungen kam der Titelverteidiger dem Euro-Vierten nicht näher, was zum Teil auch daran lag, dass die Schwarzer Truppe mit insgesamt vier Strafzeiten aus dem Rhythmus kam. In der Schlussphase gelang es dann, sich noch einmal bis auf drei Treffer heran zu kämpfen. Die Adlerträger konnten aber die Niederlage nicht mehr verhindern, zumal die Dänen jeden deutschen Fehler eiskalt bestraften. Der SparkassenCup ging nach sechs aufeinanderfolgenden Siegen zum ersten Mal nicht wieder an Deutschland, sondern verdiente maßen an Dänemark. Die deutsche Mannschaft hat sich in allen Begegnungen von einer guten Seite präsentiert und wird sich bis zur WM in Russland sicher noch weiter steigern. Alle fünf badischen Auswahlspieler konnten sich in die Torschützenlist eintragen: Kirchenbauer (3), Ruf (2), Spohn (2), Haider und Keller (je 1).
Der dritte Jugendnationalspieler, der ebenfalls das Trikot der SG Kronau/Östringen trägt war bei der polnischen Nationalmannschaft im Einsatz. Maximilian Rolka präsentierte sich auch in den Platzierungsspielen in sehr guter Verfassung und trug mit insgesamt zehn Toren wesentlich dazu bei, dass seine Mannschaft am Ende den fünften Platz belegte.
Die fünf Akteure, die aus dem „Team Baden“ hervorgegangen sind, kamen in allen Spielen der deutschen Nationalmannschaft zum Einsatz. Genau wie die Jungs aus dem „Handballförderzentrum Kronau“ sind ihre Kameraden aus der Goldstadt stolz das Adlertrikot tragen zu dürfen. Valentin Spohn, der erst seit dieser Runde bei der SG Leutershausen aufläuft war zum ersten Mal bei solch einem Ereignis dabei: „Für solch eine Chance verzichtet man gerne auf verkürzte Weihnachtsfeiertage. Beim Essen habe ich mich nicht extra zurückhalten müssen, ich bin einfach zwischendurch Joggen gegangen und damit hatte ich einen Ausgleich.“ Kirchenbauer stand ja auch schon im deutschen Team, das bei der Europameisterschaft den siebten Platz erreicht, gehört also zum Stamm der Jugendnationalmannschaft: „Es ist immer eine Ehre für die Nationalmannschaft aufzulaufen. Wir treiben nun einmal Handball als Leistungssport und da muss man eventuell auch auf einiges verzichten. Wenn man dann noch an einem Turnier teilnimmt, bei dem die Halle so voll ist, dann sollte es einem nichts ausmachen, einen Weihnachtsfeiertag weniger zuhause zu verbringen.“ Sein Mannschaftskollege von der SG Pforzheim/Eutingen, Arne Ruf stand ursprünglich in Reserve bereit für Merzig, rückte dann aber kurzfristig nach. Auch er äußerte sich begeistert über die Berufung: „Ich spreche hier nicht davon, auf etwas verzichten zu müssen, sondern dass ich an dem Turnier teilnehmen darf. Auch für mich ist es eine Ehre, den deutschen Handball hier vertreten zu dürfen. So ein Turnier macht einfach nur Spaß.“ Spohn fügte noch hinzu: „Wir Jungs aus Baden sind es außerdem gewohnt, denn mit der badischen Auswahl weilten wir zwischen den Jahren ja auch in Lund.“
Valentin Spohn beantwortete auch die Frage, auf was er diese Berufung in den DHB Kader zurück führt: „Ich glaube, dass ich es nicht nur dem Wechsel zur SG Leutershausen zuzuschreiben habe, dass ich die Chance bei diesem Turnier erhalten habe. So etwas kommt sicher nicht von heute auf morgen und die Anteile von Pforzheim sowie der badischen Auswahl müssen ebenfalls beachtet werden. Ich sehe es auch als Belohnung für meinen eigenen Ehrgeiz. Sicher hatte ich auch das Glück, zum richtigen Zeitpunkt auf die richtigen Trainer getroffen zu sein. Marc Nagel hat aber sicher einen großen Anteil an meiner momentanen Entwicklung.“
Fünf badische Auswahlspieler stehen im Moment im Kader der deutschen Nationalmannschaft und liefern erneut einen Beweis für die gute Jugendarbeit im Badischen Handballverband. +