Rhein-Neckar Löwen bauen die Tabellenführung weiter aus

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DKB-Handball Bundesliga:       Rhein-Neckar Löwen   –   Frisch Auf! Göppingen     31:20    (15:11)

 

Die Rhein-Neckar Löwen haben nur 48 Stunden nach dem grandiosen Auftritt im DHB Pokal gegen den SC DHfK Leipzig auch die nächste Hausaufgabe im baden-württembergischen Landesderby gegen Frischauf Göppingen erfolgreich gestaltet. Nach den Hinspielniederlage revanchierte sich der amtierende Deutsche Meister mit dem 31:20 Heimsieg vor 6 131 Zuschauern recht deutlich.

Trainer Nikolaj Jacobsen ging in die Auseinandersetzung mit den Grün-Weißen vom Hohenstauffen mit einem etwas mulmigen Gefühl, denn die Vorbereitung lief nicht gerade ideal. Beide Torhüter gingen nicht ganz fit in diese Partie. Andreas Palicka war mit seiner Mandelentzündung übler dran als sein Landsmann Mikael Appelgren, der trotz einiger Probleme mit einer großartigen Leistung aufwarten konnte. Patrick Groetzki und Gudjon Valur Sigurdsson mussten erkrankt passen. Zur Erleichterung des Meistertrainers meldete sich wenigstens Spielmacher Andy Schmid trotz leichter Wadenprobleme einsatzbereit.

Alexander Peterson fand immer wieder eine Lücke (Foto: cls)

Die Badener knüpften schon in der Anfangsphase an die Leistung vom Pokalabend an und legten sofort eine 4:1 Führung hin. Vor allem der Rückraum mit Alexander Petersson, Schmid und Mads Mensah Larsen setzte die Württemberger vom Anpfiff weg mächtig unter Druck. Die Abwehr mit dem starken Mittelblock Hendrik Pekeler und Filip Taleski ließen die Gäste kaum ins Spiel kommen. Was das Abwehrbollwerk der Gelbhemden dann noch durchließ wurde meistens eine Beute des überragenden Appelgren. Der flinke Linksaußen Jerry Tollbring erwies zunächst als sicherer Verwerter von Chancen von der Siebenmeterlinie. Bis Mitte der ersten Hälfte zog der aktuelle Tabellenführer auf 10:4 davon hatte damit die Zuschauer schon richtig auf Betriebstemperatur gebracht. Die Löwenfans unterstützten ihr Team wieder lautstark und wurden so zum achten Mann. Gästetrainer Rolf Brack versuchte mit einer frühen Auszeit den Rhythmus der Gastgeber zu stören hatte aber zunächst keinen Erfolg damit. In den letzten zehn Minuten vor der Pause kam der Meister etwas von der Rolle, nachdem Spielmacher Schmid kurzfristig behandelt werden musste. Die Schwaben nutzten die Gelegenheit und verkürzten mit einem 0:4 Lauf auf 12:9. Trainer Brack brachte in dieser Phase häufig den siebten Feldspieler, wobei der Schuss manchmal nach hinten losging. Die Grünweißen spielten ihren Vorteil nicht sauber zu Ende und kassierten dadurch einfache Gegentreffer. Die Löwen bauten den Vorsprung mit Beginn der Schlussminute auf 15:10 aus. Joscha Ritterbach gelang zwei Sekunden vor dem Pausensignal noch ein Tor zum Endstand von 15:11.

Nationalspieler Hendrik Pekeler war mit sieben Toren bester Werfer (Foto: cls)

Nach Wiederanpfiff bestimmten zunächst die Torhüter Daniel Rebmann und Appelgren das Geschehen. Der Nachwuchsmann von Frischauf war schon im zweiten Viertel der ersten Halbzeit für Primoz Prost auf das Feld gekommen und machte durch einige gute Paraden auf sich aufmerksam. Im ersten Angriff verhinderte er gegen Tollbring einen weiteren Treffer der Gastgeber. Sein Gegenüber war aber ebenso hellwach aus der Kabine gekommen und wehrte zwei Wurfversuche von Kreisläufer Kresimir Kozina und dem Exlöwen Zarko Sesum ab. Doch der Meister gab dann erst richtig Gas und entschied bis zur 35. Minute die Partie schon vorzeitig für sich. Rolf Brack versuchte erneut mit dem siebten Feldspieler die Abwehr der Hausherren auszuhebeln, was aber nicht gelang. Die gelbe Mauer blockte immer wieder Wurfversuche der Göppinger und brachte durch Pekeler und Schmid zweimal die Kugel im leeren Gehäuse der Gäste unter. Petersson und Mensah Larsen steuerten noch zwei weitere Treffer bei, so dass der Vorsprung auf 19:11 angewachsen war. Die Badener arbeiteten weiter erfolgreich nach vorne

Andy Schmid führte wieder glänzend Regie (Foto: cls)

und zogen Tor um Tor davon. Mitte des zweiten Durchganges markierte Bogdan Radivojevic das 26:16, womit der Vorsprung erstmals auf zehn Tore angewachsen war. Die Schützlinge von Rolf Brack waren an diesem Abend nicht in der Lage, dem Meister ernsthaft Paroli zu bieten. Auf der Pressekonferenz beklagt sich der engagierte Übungsleiter darüber, dass seine Jungs eine Vielzahl an Chancen vergaben: „Seit ich Trainer bin kann ich mich nicht erinnern, dass eine Mannschaft von mir sich einmal 28 Fehlwürfe in einem Spiel erlaubt hat. Damit gewinnt man natürlich kein Spiel, schon gar nicht beim Deutschen Meister.“

Die Hausherren schalteten in der Schlussphase angesichts des sicheren Vorsprunges etwas zurück, ohne die Differenz kleiner werden zu lassen. Nach sechzig Minuten stand ein deutlicher 31:20 Erfolg auf der Anzeigetafel, der von den Fans und der Mannschaft gebührend gefeiert wurde.

Trainer Jacobsen bilanzierte nach Spielende: „Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft, weil ich weiß, dass Göppingen eine richtig starke Mannschaft hat, die an einem guten Tag jeden Gegner schlagen kann. Das mussten wir im Hinspiel leidvoll erfahren, aber heute hat es keinen Zweifel an unserem Sieg gegeben“.

Die Löwen haben jetzt Pause bis zum nächsten Donnerstag, wenn dann der VfL Gummersbach seine Aufwartung in der SAP-Arena macht. Der Trainer der Badener hofft natürlich, dass sich die meisten Akteure bis dahin von ihren Wehwehchen erholt haben.

 

 

Für die Löwen spielten:  Mikael Appelgren, Andreas Palicka (bei zwei 7m)   –   Andy Schmid (5), Gudjon Valur Sigurdsson, Bogdan Radivojevic (2), Rafael Baena, Jerry Tollbring (6/3), Mads Mensah Larsen (4), Hendrik Pekeler (7), Patrick Groetzki, Harald Reinkind (2), Filip Taleski (1), Alexander Petersson (3), Kim Ekdahl du Rietz (1), Rico Keller

Für FRISCH AUF! Göppingen sielten: Daniel Rebmann, Primoz Prost  –  Tim Kneule, Joscha Ritterbach (1), Alen Damgaard (3), Sebastian Heymann (1), Jacob Bagersted (1), Zarko Sesum (2), Daniel Fontaine (1), Marcel Schiller (4/2),Marco Rentschler (1), Jochen Nägele, Jens Schöngarth (4), Kresimir Kozina (2/2)