Erneute Heimniederlage im Kellerduell

0
1124

HSG kommt nicht aus den Tabellenniederungen

Erneute Heimniederlage im Kellerduell

HSG St. Leon/Reilingen – TV Knielingen 20:26

Quo vadis HSG? Dunkle Wolken ziehen bei der HSG St. Leon/Reilingen auf. Völlig von der Rolle scheint das Badenliga-Team im Moment zu sein. Auch im Kellerduell gegen den bis dato ebenfalls noch sieglos gewesenen TV Knielingen konnte man den Schalter nicht umlegen und verlor relativ sang- und klanglos mit 20:26 Toren. Spielentscheidend war das über weite Strecken recht biedere Angriffsspiel, das oftmals monoton nach demselben Strickmuster ablief und auch wenig Varianten zeigte. Vor allem das Spiel über die Außen wurde vollständig vernachlässigt. Alles drängte zur Mitte und so hatte es der kompakte Defensivblock der Gäste oftmals leicht, den Spielfluss der HSG zu unterbinden. Zu selten blitzten auch Spielwitz und Überraschungsmomente auf. Hinzu kam eine eher suboptimale Wurfausbeute, wobei die Wurfqualität erschreckend schwach war. Viel zu unkonzentriert und unplatziert kamen  die Würfe auf das gegnerische Tor, in dem der gut haltende Gästetorwart mit zahlreichen Paraden den HSG-Werfern den Schneid abkaufte. Obendrein sorgten eklatante Abwehrschwächen dafür, dass es den spielerisch starken Gästen des Öfteren gelang, durch einfache Mittel die löchrige Defensive der HSG zu düpieren. Enttäuscht zeigte sich am Ende Trainer Feldmann, der eine wiederum unnötige Niederlage beklagte, aber auch monierte, dass sein Team teilweise nur Landesliga-Format zeigte.

Vor dem Spiel meinte noch Betreuer Körner, die Mannschaft sei gut drauf und er sei sehr zuversichtlich. Zu Beginn schien er auch recht zu behalten. Mit einer sehr beweglichen 5:1 Abwehrformation unterband man rechtzeitig das Spiel des TVK und brachte die Gäste oftmals an den Rand des Zeitspiels. Zwar wurde in der ersten Minute gleich ein 7-m-Strafwurf vergeben, doch gefiel das HSG-Team anfangs durch gelungene Kreuzbewegungen und war dadurch zur 3:1 Führung erfolgreich. Doch allmählich stellte sich die kompakte 6:0 Defensive des TVK auf das Angriffsspiel der HSG ein. In Zusammenarbeit mit ihrem gut parierenden Torwart nahmen sie mehr und mehr dem HSG-Angriff den Wind aus den Segeln. Zu sehr über die Mitte zogen die Gastgeber ihr Spiel auf und vernachlässigten fast vollkommen das Spiel über die Außen. Mehr und mehr häuften sich auch die Fehlwürfe und die Gäste fanden immer besser ins Spiel. Sie zogen ihr druckvolles, sehr breit angelegtes Spiel auf. Mit dynamischen Bewegungen überwanden sie die mehr und mehr löchrig werdende Defensive der HSG und gefielen auch durch gekonnte Einzelleistungen. Nach dem 4:4 nutzten die Gäste eine große Schwächephase der HSG, gepaart mit einer unterirdischen Wurfquote (man erzielte 8 Minuten keinen Treffer), und zogen auf 4:9 davon. Bis zum Seitenwechsel kamen die Gäste auch durch ihr variantenreicheres Spiel zu vier weiteren Treffern, dem die HSG noch drei entgegensetzte und mit einem 7:13 Rückstand ging man in die Pause.

Dieser Sechs-Tore-Rückstand sollte sich als spielentscheidend erweisen. Immerhin kam das HSG-Team wenigstens phasenweise im zweiten Durchgang besser ins Spiel, wirkte aber schon zu Beginn recht hektisch und es fehlte oftmals der Überblick, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Knielingen wirkte in vielen Situationen wesentlich cleverer und nutzte die Schwächen in der nicht kompakten HSG-Defensive konsequent aus. Auch agierte das HSG-Team in der Abwehr viel zu passiv, ließ oftmals die Aggressivität vermissen und ließ dem Gegner viel zu viel Raum. Verschiedene Abwehrformationen probierte Trainer Feldmann aus, doch die Gäste fanden immer wieder die richtige Antwort. Zwar kam die HSG auf 10:14 heran, doch weiter konnte man nicht verkürzen. Zu oft verhinderten technische Fehler, Abspielfehler und zu hektisches Spiel ein besseres Ergebnis. Die Gäste hingegen wirkten wesentlich spritziger und variabler, gefielen durch ihre dynamischen Aktionen und hatten beim 15:23 das Spiel klar im Griff. Zum Schluss gelang der HSG nur noch eine Ergebniskorrektur, doch an dem verdienten 20:26 Erfolg der Gäste gab es nichts mehr zu deuteln. Mit dieser erneuten Niederlage ziert man nun alleine das Tabellenende und langsam wird es an der Zeit, mal ans Punktesammeln zu denken. Ob dies allerdings am kommenden Sonntag im Lokalderby beim HSV Hockenheim gelingt, scheint mehr als fraglich.

Die Mannschaft und die Tore: S. Gabrys, M. Schmidt; J. Krepper 6, F. Simon 6, C. Decker 4/3, M. Bujdos 2, J. Menger 1, F. Manke 1, M. Kikillus, A. Rausch, Y. Benetti, L. Schmitt, J. Antl und B. Becker.

krau