HSG Konstanz – TSG Ludwigshafen-Friesenheim 33:28 (16:12)
Dieser Abend wird den Konstanzern noch lange in Erinnerung bleiben. Egal ob Paul Kaletsch, der nach dem Schlusspfiff Autogramme schrieb, Gregor Thomann, der für Selfies posierte oder Cheftrainer Daniel Eblen, der mit seinem kleinen Sohn Ballwerfen übte: alle strahlten bis über beide Ohren. Und die mehr als 1400 fanatischen HSG-Fans feierten ausgiebig, völlig begeistert und überrascht den zweiten Heimsieg der Saison. Eblen suchte nach Schlusspfiff erst einmal die passenden Worte: „Das war heute echt super gespielt, gerade im Angriff haben alle überzeugt, 33 Tore! Aber auch die Abwehr und natürlich Konstantin war überragend.“
19 Paraden bei über 44 Prozent gehaltener Bälle standen am Ende in den Statistiken des 22-jährigen HSG-Schlussmanns. Eine phänomenale Leistung von Konstantin Poltrum, der die Friesenheimer Angreifer reihenweise von allen Positionen verzweifeln ließ. Schon nach 13 Minuten hieß es so fast zwangsläufig 7:3 für Konstanz und die Halle kochte. Patrick Glatt, der in den letzten vier Minuten das Tor der HSG hütete und dabei drei von sechs Würfen abwehrte, lobte seinen Torhüterkollegen: „Konsti spielt eine sensationelle Runde, das muss man einfach so sagen.“
Die Gäste, die ohne Gunnar Dietrich und David Schmidt auskommen und nach zwölf Minuten auf Pascal Kirchenbauer verzichten mussten, der mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausschied, erholten sich nicht vom Feuerwerk, das die HSG zwischenzeitlich abbrannte. Wie im Rausch legten die euphorisierten Gastgeber auch nach der Pause (16:12) wie die Feuerwehr los und gingen in der 34. Minute erstmals mit sechs Toren in Führung, die wenig später sogar auf sieben Treffer anwuchs, als wieder Gregor Thomann von der Siebenmetermarke vollendete (20:13, 37.).
„Oh wie ist das schön“ hallte es schon Minuten vor dem Abpfiff, der schließlich alle Dämme brechen ließ, durch die volle Halle. „Die Tore im Gegenstoß gleich in der Anfangsphase tun dem Gegner richtig weh. Die waren wichtig für unser Selbstvertrauen aber auch demoralisierend für den Gegner“, konstatierte der HSG-Coach. „Wir können jetzt am Sonntag beruhigt nach Würzburg fahren. Das wird zwar ein richtig schweres Spiel, aber wir sind völlig frei von jedem Druck. Dazu konnten wir die Last auf viele Schultern verteilen, das war heute sicher auch ein Vorteil gegenüber dem Gegner, und hoffen, dass wir für dieses sicher heiße Match noch genügend Körner übrig haben.“
Torhüter-Veteran Patrick Glatt (32) genoss indes den Moment des Erfolges in tobender, brodelnder Halle in vollen Zügen: „Es war ein sehr verdienter Sieg der heute besseren Mannschaft. Ich genieße einfach jede Minute, die ich spielen darf, weil es eigentlich keinen Grund gibt Konsti auszuwechseln. Vor vollem Laden macht es umso mehr Spaß.“ Seine eigene tolle Leistung in den letzten Minuten und seine sensationell guten Trainingsleistungen der letzten Wochen stellte er bescheiden in den Hintergrund: „Jede Minute ist Bonus für mich. Wenn man dann sieht, dass der alte Mann sogar noch ein, zwei Bälle hält, ist es natürlich umso spaßiger.“
HSG Konstanz – TSG Ludwigshafen-Friesenheim 33:28 (16:12)
HSG Konstanz: Konstantin Poltrum, Patrick Glatt (Tor); Fabian Schlaich (4), Gregor Thomann (11/2), Mathias Riedel (7), Simon Flockerzie (3), Matthias Stocker (2), Michael Oehler (1), Paul Kaletsch (3), Felix Krüger, Felix Gäßler, Tim Jud (1), Chris Berchtenbreiter (1).
Trainer: Daniel Eblen
TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Kevin Klier, Roko Peribonio (Tor); Philipp Grimm (1), Oliver Hess (2), Alexander Feld (6), Alexander Falk, Pascal Durak, Simon Scheidweiler, Denni Djozic (7/2), Pascal Kirchenbauer, Patrick Weber (6), Kai Dippe (4), Martin Slaninka (2).
Trainer: Benjamin Matschke
Schiedsrichter: Moles/Pittner
Strafminuten (min): 8 Min. (Kaletsch (26.), Jud (43.), Riedel (51.), Gäßler (58., Disqualifikation)) – 6 Min. (Dippe (26., 45.), Weber (32.))